4.3.13 Wenn Steine vom Himmel fallen

In Josua 10, 11 lesen wir, daß genau an diesem Tage ”große Steine”, bzw. ”Hagelsteine” vom Himmel fielen, von denen die Feinde Israel erschlagen wurden. Sollten dies buchstäbliche Steine gewesen sein, dann müßten wir uns doch fragen, was unter diesen Steinen zu verstehen sein könnte?

Gott hat diese Steine für diesen Zweck sicherlich nicht erst am Himmel geschaffen. Ich denke auch nicht, daß er sie selbst von der Erde durch ein übernatürliches Wunder in die Luft hob, um sie dann gezielt auf die Feinde Israels niederfallen zu lassen. Könnte Gott damals diese Steine vielleicht durch ein kosmisches Geschehen, entweder als Meteoriten oder von irdischen Gewalten stammend buchstäblich vom Himmel fallen lassen haben?

Offensichtlich hat sich Gott auch hier gewisser Naturgewalten bedient.

Zu dieser vielleicht ungewöhnlichen Schlußfolgerung würde ich kommen, wenn ich bedenke, daß diese Steine mit einem anderen, uns heute vollständig unbegreiflichen Geschehen, einhergingen. Daß die Hagelsteine gerade zu dieser Zeit und unter diesen Umständen vom Himmel fielen, kann sicher kein Zufall gewesen sein.

Wenn aber diese Geschichte auch mit einer kosmischen Katastrophe in Verbindung gebracht werden kann, so kann ich mir doch nicht vorstellen, daß der Auslöser für den ”Stillstand der Sonne und des Mondes” ein bloßes Spiel kosmischer Gesetze gewesen sein konnte. Denn die Erde an ihrer Umdrehung zu hindern, wird wohl kein einfaches Spiel des Kosmos schaffen. Eine kosmische Katastrophe mit einem gewaltigen Meteoritenregen, ist aber nicht ausgeschlossen. Doch hinter allem müssen wir besonderes göttliches Eingreifen sehen und erkennen.

Die weiteren Auswirkungen auf dieser Erde, können jedoch natürlichen Gesetzmäßigkeiten gefolgt sein.

Was dieser ”Stillstand der Sonne und des Mondes” für unsere Erde und vor allem auch für die Meere bedeutet haben könnte, müßten wir uns physikalisch erklären. Vielleicht entdecken wir darin die Möglichkeit, daß dadurch tatsächlich große Steine durch die Luft geschleudert werden könnten. Darüber haben sich Wissenschaftler schon genügend Gedanken gemacht. Doch ich möchte hier auf keine Details eingehen, um nicht vom eigentlichen Thema abzulenken. Das wunderbare aber an dieser Geschichte ist jedoch, daß kein einziger Israelit durch diese Steine oder Meteoriten getötet wurde, obwohl sie in Massen fielen.

Genau so war es auch in Ägypten, als der Hagel fiel. Mose und Aaron gingen offensichtlich mitten durch den Hagel aus der Stadt hinaus, ohne daß sie zu Schaden kamen. (2.Mo. 9, 26- 29) Auch hier könnte sich Gott solcher natürlicher Kräfte bedient haben, um Gericht über gottfeindliche Menschen zu halten und gleichzeitig seine Kinder bewahrte. Ähnlich wird es auch sein, wie wir später noch deutlicher sehen wollen, wenn in der 7. Plage ”Hagelsteine” auf die ungläubigen Menschen fallen, aber keinen gläubigen Menschen mehr treffen werden, obwohl sie ja zu dieser Zeit noch auf der Erde sein werden. Damit wird Gott vor aller Welt kundtun, daß er immer noch Herr über alle Elemente ist, und daß das Schicksal der Menschen letztlich immer in seiner Hand lag.

Historische Berichte über vom ”Himmel fallende Steine”

Auch im Zusammenhang mit dem Fallen von Steinen vom Himmel gibt Immanuel Velikovsky eine ganze Anzahl historischer Aufzeichnungen von verschiedensten Völkern an, die alle unabhängig voneinander von katastrophalen kosmischen Katastrophen sprechen, bei denen zum Teil ”Schauer von Steinen” niedergingen und großen Schaden an Menschen, Tieren und Natur anrichtete. Es wird dabei allerdings nicht nachgewiesen, zu welchem genauen Zeitpunkt das geschah. Es ist aber doch sehr bezeichnend, daß es verschiedene Aufzeichnungen aus alter Zeit darüber gibt. (Immanuel Velikovsky, ’’Welten im Zusammenstoß’’ S.55, 65, 77 etc. Ulstein Verlag).

E.G. White gibt uns eine Beschreibung, wie z.B. durch Vulkanausbrüche im Zusammenhang mit der Zeit der 7.Plage tatsächlich Steine vom Himmel fallen könnten:

”Das Meer kochte wie ein Topf und warf Steine aus auf das Land!” (EG, 279)

Hier müßten wir die Frage stellen, wie denn das Meer zu diesem Zeitpunkt zu kochen beginnen soll? Nach dem, was wir schon weiter oben erkannten, können es nur gewaltige Vulkantätigkeiten sein. Durch diese Vulkanausbrüche ist es leicht erklärbar, daß dann Steine vom Himmel fallen werden. Nicht aber, weil Gott sie von dort her werfen wird, sondern weil er es über die Gesetzmäßigkeiten der außer Ordnung geratenen Natur zulassen wird. Wenn daher auch im Zusammenhang mit der Zeit der 7. Plage solche ”vom Himmel fallenden Steine” als Gericht Gottes gesehen werden können, warum sollte es nicht auch in dieser Geschichte von Josua ähnlich gewesen sein?

Soweit ein kleiner gedanklicher Ausflug zu anderen Katastrophen, von denen die Bibel neben der Zerteilung der Erde und großer Vulkankatastrophen berichtet. In diesem Zusammenhang wäre es sehr hilfreich einmal auch die Texte zu untersuchen, wo in der Bibel an manchen Stellen von einem ”Gottesschrecken” die Rede ist, bei dem immer wieder Gerichtshandeln Gottes im Spiel ist, und es doch auch Hinweise dafür gibt, daß es sich um größere oder kleiner Naturkatastrophen gehandelt haben könnte. Doch immer ist dabei vom Zorn Gottes die Rede.