4.2.4 Was weiß man wirklich genau über Temperaturen und Materie im Erdinnere

Inzwischen haben die Bohrungen in Windischeschenbach (D) im Oktober 1994 eine Endtiefe von 9101 m erreicht. Das Ziel von 10.000m konnte aufgrund der vorgefundenen Temperatur von 280° nicht mehr erreicht werden. In dieser Tiefe stieß man bereits auf einen Übergangsbereich, wo das feste Gestein in ein plastisches übergeht. Bei dieser Situation ist momentan die Technik nicht mehr in der Lage, tiefer zu bohren. In einem ersten, vorläufigen und inoffiziellen Bericht, den ich im Januar 1995 freundlicherweise direkt an der Bohrstelle bekommen konnte, heißt es: ”Mit dem Erreichen des Übergangsbereichs spröd / plastisch aber steht die Bohrung an der Schwelle zu absolutem Neuland, das technisch wie wissenschaftlich gleichermaßen

herausfordernd ist und nur bei Konzentration aller Ressourcen erfolgreich betreten werden kann. Die ”heiße und spannende” Phase des Projektes hat jetzt begonnen.”

Bemerkenswert ist auch, daß die russische Tiefbohrung zwar auf 12.260m kam, doch nur eine Temperatur von 210° vorfand. Das Projekt mußte aber eingestellt werden, da die Bohrtechnik versagte, indem die Bohrer in den Tiefen sehr schräg zu verlaufen begannen. Deshalb ist das Projekt für die Forschung nicht so geeignet, wie das in Oberbayern. An diesem Projekt arbeiten zur Zeit über 350 Wissenschaftler von 50 Universitäten aus 12 Ländern.

Nach einem persönlichen Besuch auf dieser Forschungsstation im Jänner 1995 konnte mir eine wissenschaftliche Mitarbeiterin dieses Forschungsprojektes vorläufig nur sagen, daß die bisherigen Ergebnisse eindeutig dazu führen, daß wesentliche Erklärungen, die bisher in Schulbüchern über die Entstehung von Erdbeben und Vulkanismus sowie über kontinentale Driftungen und andere Bereiche gegeben wurden, umgeschrieben werden müssen. So heißt es auch in dem schon erwähnten Bericht: ”Viele bisherigen Vorstellungen über den Aufbau der Kruste und die in der Tiefe ablaufenden Prozesse mußten revidiert und neue Ideen entwickelt werden.”

Natürlich werden hier immer noch evolutionistische Modelle gesucht und es wäre interessant, wenn sich auch kreationistische Wissenschaftler dieser Informationen bedienen und zu Erklärungen kommen könnten.

Allein diese oben gemachten Aussagen beweisen schon, wie wenig glaubwürdig alle sogenannten wissenschaftlichen Voraussagen und Vermutungen über Zustände im Erdinneren mit der Realität übereinstimmen. Und doch neigt der Großteil der Menschen dazu, zu meinen, die Wissenschaft habe ja alles genau erforscht, und es wäre bereits alles erwiesen, was an Informationen oft nur über die Medien an das Volk weitergegeben wird. Ich bin jedenfalls schon selbst sehr neugierig, welche letzten Resultate diese Bohrung auch in bezug auf unser Thema erbringen werden.

In diesem Zusammenhang möchte ich auch bibelorientierte Christen aufrufen, etwas sorgfältiger und kritischer mit den allgemeinen Informationen der Wissenschaft umzugehen. Meistens ist es aber ohnehin so, daß die Gelehrten selbst sehr offen und ehrlich zugeben, daß alles nur eine Theorie oder Hypothese ist, doch das Volk nimmt es oft als eine schon bewiesene Tatsache an. So ist es auch in Bezug auf die Vorstellung eines glühenden Erdkerns bis in den Mittelpunkt der Erde. Kein menschliches Auge hat bisher weiter als bis zu diesen oben erwähnten Tiefen gesehen. Deshalb bleibt es zunächst nur Theorie, was bisher in den Lexika und Fachbüchern darüber geschrieben steht. Und obwohl diese Idee von einem glühenden Erdinneren (bis in den innersten Erdkern) eigentlich nur aus der evolutionistischen Hypothese von einer ursprünglich glühenden Erde, die sich dann im Laufe der Zeit abgekühlt hat, kommt, vertreten doch fast alle, selbst bibelorientierten Wissenschaftler, Lehrer, Prediger und Gemeindeglieder diese Theorie vom glühenden Erdkern. Das alleine sollte uns schon etwas kritisch nachdenklich stimmen.