3.6.7 Das Wasser der Sintflut und seine Herkunft

Die Sintflut konnte aufgrund schon gemachter Überlegungen keinesfalls nur durch sintflutartige Regenfälle, wiewir sie auch heutzutage erleben können, zustandegekommen sein. In unserer heutigen Atmosphäre kann es nur soviel regnen, als Wasser verdunsten kann. Deshalb könnte es auch nicht mehr 40 Tage weltweit, gleichzeitig undununterbrochen regnen. Dadurch wäre auch ein Überschwemmen einer ganzen Welt niemals nur durch normaleRegenfälle möglich, denn dazu müßte es soviel regen, daß sich dadurch der gesamte Meeresspiegel erhöht.

Aus diesen Überlegungen kann man schließen, daß es vor der Flut wesentlich mehr Wasser in der Atmosphäre(um die Erde herum) gegeben haben mußte, als dies heute der Fall ist.

Nun wissen wir, daß es laut dem biblische Bericht bis zur Sintflut überhaupt keinen Regen gab. (1.Mo.2,6;). ErstNoah kündigte der Welt damals Regen an, was bis dahin für die vorsintflutlichen Menschen unbekannt war. Daswar auch ein wesentlicher Grund, warum sie seiner Predigt nicht glauben konnten (Hebr.11,7. Dievorsintflutlichen Naturabläufe ließen offenbar keinen Regen zu. Das Wasser der Sintflut mußte somit von ganzanderen Quellen gekommen sein, als dies heute möglich wäre.

Mancher bibelgläubige Leser möge vielleicht denken, daß Gott das Wasser für die 40 Tage Regen zu diesemZweck eben geschaffen hätte. Doch wenn wir die Bibel genau lesen, dann mußte Gott das Wasser für dieÜberschwemmung der ganzen Erde nicht erst am Himmel schaffen, um es dann niederprasseln zu lassen. Er hatsich hier des Wassers bedient, welches bereits bei der Schöpfung von Anfang an existierte. Allerdings war esdem Lebensraum der Erdoberfläche noch nicht zugänglich, sondern in einer gewissen Weise war es ”versteckt”vorhanden. Woher kam also das Wasser der Sintflut? Was erfahren wir aus dem biblischen Bericht?

Es gibt dafürzwei Möglichkeiten :

Aus einem ”Wassergürtel” über der vorsintflutlichen Erdatmosphäre

Um zu verstehen, woher das Wasser der Flut wirklich kam, brauchen wir nicht zu spekulieren oder zuphilosophieren, sondern nur den Schöpfungsbericht genauer lesen und beachten. In welchem Zustand wird unsgemäß des Schöpfungsberichtes die Erde vor der Flut geschildert? In 1. Mose 1, 2 heißt es: ”und die Erde warwüst und leer und Finsternis war auf der Tiefe und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser.”

Nach dieser Beschreibung befand sich die ganze Erde zunächst unter einer Wasserhülle. Der ganze harte Kernder Erde war unter Wasser. Wir haben es daher entgegen der wissenschaftlichen Erklärung am Anfang nicht miteinem glühenden Planeten zu tun, sondern mit einem Planeten, der mit Wasser umhüllt war!

Was geschieht nun am 2. Schöpfungstag?

”Und Gott sprach, es werde eine Feste zwischen den Wassern, die da scheide die Wasser über der

Feste von den Wassern unter der Feste.” (1.Mo. 1, 6)

Am zweiten Tag schuf Gott also die Feste zwischen den Wassern. Was ist nun nach der Lutherübersetzung unterdieser Feste zu verstehen? Gewöhnlich meinen wir, daß damit das feste Land gemeint ist. Doch dies ist nicht derFall! Nach 1.Mo.1,8 ist mit der Feste nicht das feste Land gemeint, sondern der Himmel. Andere Übersetzungenübersetzten hier mit ”Gewölbe oder Ausdehnung”.

”Und Gott machte eine Feste ( = ein Gewölbe) zwischen den Wassern und schied das Wasser unter der Festevon dem Wasser über der Feste. Und Gott nannte die Feste Himmel!” Es kann sich dabei nur um denLufthimmel bzw. den Luftraum oder die Atmosphäre über uns handeln.

Nach einer genaueren Betrachtung von 1.Mo.1,6-10 umgab also eine Art ”Wassergürtel” die ganze Erde. DerBibeltext sagt, daß Gott zwischen dem Wasser, welches am ersten Tag noch die Erdoberfläche bedeckte, eine”Feste” bzw. ein ”Himmelsgewölbe” schuf. Gott ”hob” also gemäß dieser Beschreibung einen Teil des Wassers,das ursprünglich auf der Erde war, über diese ”Feste” (Himmelsgewölbe oder Luftraum), wo es bis zur Sintflut in

Form eines ”Wassergürtels” über der Atmosphäre existierte.

Dieser Wassergürtel regnete dann bei der Sintflut durch göttliches Eingreifen ab. Nur von daher kann derweltweite ”Regen”, welcher 40 Tage und Nächte andauerte, erklärt und begründet werden.

In welcher Höhe sich das Wasser über dem Luftraum befand, kann man nicht mehr mit Sicherheit sagen.Kreationistische Wissenschaftler vermuten, daß es in etwa 3000m Höhe war.56 In welcher eventuellen Formdieser Wassergürtel existierte sagt Prof. W. Gitt:

”Der Wassergürtel kann nicht aus flüssigem Wasser bestanden haben, da dieses gegenüber Luft zuhohes spezifisches Gewicht hat. Der Wassergürtel muß sich als eine breite Wasserdampfzone umdie gesamte Erde gezogen haben. Wasserdampf, der sich temperaturmäßig oberhalb derSättigungstemperatur befindet, ist ein durchsichtiges und farbloses Gas.” (’’Das biblische Zeugnis der Schöpfung’’ von Werner Gitt S.106 Hänsler Verlag).

Dadurch mag auch die Lichteinstrahlung nicht behindert gewesen sein, jedoch ist anzunehmen, daß die heute oftschmerzhafte Blendung durch die Sonne nicht in dem Maße existiert haben mag, wie dies heute der Fall ist.Wie weit beim Abregnen dieses Wasserdampfgürtels ein natürlicher, zerstörerischer Prozeß, welcher durch dasFehlverhalten und das Eingreifen der Menschen in den vorsintflutlichen Naturkreislauf ausgelöst wurde,mitgewirkt haben kann, habe ich oben schon erwähnt. Könnten eventuelle vorsintflutliche Umweltbelastungenmitgespielt haben?

Doch laut Bibel kam das Wasser nicht nur von ”oben”, sondern auch von ”unten”:

Alle Brunnen der Tiefe brachen auf (1.Mo.7,11)

Der Sintflutbericht schildert uns ein Aufbrechen der Erdkruste, bei dem gewaltige Wassermassen aus der Tiefehervorbrachen. Dies ist ein Hinweis auf die vorsintflutliche Existenz großer Wassermengen unter der Erdkruste.

Man könnte in diesem Zusammenhang von unterirdischen Meeren vor der Sintflut sprechen, auf denen ganzeLandmassen schwammen.

Damit aber das Wasser bei der Flut aus den Brunnen der Tiefe hervorbrechen konnte, mußte es vorher dorthinkommen. Wie soll man sich das vorstellen?

Gott hat einen Teil des Oberflächenwassers, welches am zweiten Tag der Schöpfung noch die Erde bedeckte, amdritten Tag der Schöpfung auch in die Tiefen fließen lassen, aus denen es bei der Flut hervorbrach. Nach derBeschreibung von 1.Mose 1, 9+10 in Verbindung mit dem was in 1.Mose 6,11 steht, können wir schlußfolgern,daß die Sammlung der Wasser, die als ”Meer” bezeichnet wird, als Oberflächenmeere, aber auch alsunterirdische Meere gesehen werden müßten.

Gibt es dafür auch eine biblische Bestätigung? In Psalm 136,6 können wir dafür einen Hinweis finden. Dort istvon einer Erde die Rede, die Gott über den Wassern ausgebreitet hat: ”Der die Erde über den Wassernausgebreitet hat.”

Auch in Psalm 24, 2+3 wird gesagt, daß Gott ursprünglich das Land über die Meere und Gewässer ausgebreitethat: ”Die Erde ist des Herrn und alles, was darinnen ist, der Erdkreis und die darauf wohnen. Denn er hat ihn(den Erdkreis) über den Meeren gegründet und über den Wassern ausgebreitet!” Nur so ist es zu erklären,warum bei der Sintflut die Wasser auch aus der Tiefe kamen.

Auch E.G. White beschreibt die Herkunft des Wassers bei der Flut mit folgenden Worten:

”Die inspirierte Feder beschreibt die Erde als aus Wasser bestanden und im Wasser. (1.Petr. 3, 4-5) Gott hatte seine Waffen verborgen (eingeschlossen) in dem Schoß der Erde um ihre Zerstörungherbeizuführen... Er konnte in die Tiefen der Erde hinablangen und seine Waffen hervorholen: diedort verborgenen Wasser, um bei der Vernichtung der verdorbenen Bewohner der alten Weltmitzuhelfen... bald vereinten sich die Wasser vom Himmel mit dem Wasser der großen Tiefe; dieWasser unter der Erde brachen durch die Erdkruste hervor und die Fenster der Himmel wurdengeöffnet..." (ST. 3. Jan. 1878; Auszugsweise auch in BK 496)

Wenn daher ein Großteil der Wasser, die sich heute an der Erdoberfläche befinden, vor der Sintflut unter derErde waren, und ein anderer großer Teil über der Erde war, dann führt uns das zu der logischen Schlußfolgerung,daß es vor der Sintflut wesentlich weniger Wasserflächen auf der Erdoberfläche gab, als dies heute der Fall ist.

Daraus ergibt sich in der Folge, daß die Landflächen der Erde wesentlich größer gewesen sein mußten, als nachder Flut. Haben wir heute zwei Drittel Wasser auf Erden und ein Drittel Land, so war das vor der Flut mindestensumgekehrt. Wahrscheinlich war aber der Anteil an Land noch größer als 2 Drittel.

Wir können daher annehmen, daß es vor der Flut keinerlei große salzhaltige Weltmeere gegeben hat.

Wahrscheinlich gab es höchstens wunderschöne Süßwasserseen da und dort über die Erde verteilt. Im übrigendürften größere und kleinere Flüsse, die gebirgslose, wüstenlose und überall grün bewachsene Erde durchzogenhaben. Einen Hinweis dafür findet sich in der Beschreibung der Flüsse die vom Garten Eden aus gingen. (1.Mo.2, 10-14). E.G.White beschreibt die ganze Erde wie einen grünen samtigen Teppich ohne große schroffe Bergeund unwegsame und unfruchtbare Gebirge. Nur Hügelland zierte diese vorsintflutliche von Gott geschaffeneErde.

Der Großteil des Wassers befand sich wahrscheinlich unter der Erde und ein weiterer Teil eben in einer Wasseroder Dampfhülle über der Atmosphäre der Erde. Die Aufteilung des Wassers vor der Sintflut stellen sichkreationistische Forscher aufgrund der biblischen und geologischen Informationen wie in nachfolgenderDarstellung vor.

Letztlich fiel durch die Sintflut alles Wasser, welches Gott am zweiten Tag über die Atmosphäre hob, wieder aufdiese Erde zurück. Weiters brach ein Großteil des Wassers, welches Gott am dritten Tag unter der Erde verbarg,von dort wieder an die Oberfläche hervor. Das bedeutet, daß durch die Sintflut etwa der Urzustand der Erde, wieer am ersten Tag beschaffen war, wieder erreicht war. Die ganze Erde war wieder von Wasser bedeckt. Darunter

gab es jedoch durch das Aufbrechen der Brunnen der Tiefe bei der Sintflut einerseits große Meerestiefen undandererseits wieder große unterseeische Gebirgserhebungen, deren Gipfel sehr bald nach der Flut zum Vorscheinkamen.

Die Wissenschaft schätzt, daß die gesamten Wasser der Erde etwa 2000 - 2500m über die Erde gingen, würdeman das ganze Land unter dem Meeresspiegel ausgleichen. Dieser Wassergürtel, der sich seit der Schöpfung überder Atmosphäre befand, konnte natürlich nicht ohne Auswirkungen auf das Leben dieser Erde geblieben sein.

Wie könnte sich der ”Wassergürtel”, welcher seit der Schöpfung bis vor der Flut über der Atmosphäre bestand,auf den Lebensraum dieser Erde bemerkbar gemacht haben?