3.6.2 Die Vorstellung von einer lokalen Flut

Eine andere Meinung der Wissenschaft ist heute: ”Flut ja, aber es gab verschiedene ”Fluten”, die lokal begrenzt waren!”

Manche Leute sagen, es habe in der Gegend zwischen Tigris und Euphrat eine Flut gegeben, bei der sich das Wasser über einige Bergerhöhungen gestaut hätte. In dieser Gegend soll sich Noah in einem Schiff gerettet haben, in welchem er auch einige Tiere mitnahm.

So schreibt z.B. Werner Keller in seinem Buch ”Und die Bibel hat doch recht”, daß die Sintflut mit einer gewaltigen Flut in Verbindung gebracht werden kann, die sich in alter Zeit in dem Gebiet zwischen Tigris und Euphrat auf 630 km Länge und 160 m Breite erstreckte und eine 3m tiefe Schlamm- bzw. Lehmschicht hinterlassen hat. (’’Und die Bibel hat doch recht’’ Werner Keller Rororo Taschenbuch S. 36-38).

Diese Theorie wurde von einem Archäologen Namens Wooley im Jahre 1929 durch Ausgrabungen in der Nähe von Ur in Chaldäa aufgestellt und verbreitet. Keller meint eigenartigerweise mit dieser Theorie den Sintflutbericht der Bibel bestätigen zu können. Soll das ein Beweis für die Sintflut sein, wie sie in der Bibel beschrieben wird? Soll mit solchen Erklärungen bewiesen werden, daß die Bibel recht hat?

Übrigens hat Wooley in der Stadt Ur nur 3 Schächte gegraben, wo er diese Lehmschicht fand und daraus schloß er, daß es ein Hinweis einer Flut sei, welche diese oben erwähnte Ausdehnung hatte. Inzwischen wurde diese Theorie einer Flut von vielen Archäologen deutlich widerlegt. (’’Und die Bibel hat doch recht’’ Werner Keller Rororo Taschenbuch S. 38).

Wenn man mit solchen Argumenten versucht zu beweisen, daß die Bibel doch recht hat, erweist man ihr sicher keinen guten Dienst! Und doch wurde und wird dieses Buch noch immer von vielen Christen mit Begeisterung zitiert. Ich möchte an dieser Stelle einfach zur Vorsicht davor aufrufen!