4.1.2 Historische Zeugnisse

Wenn es wirklich stimmen sollte, daß weltweite Vulkantätigkeit zu Pelegs Zeiten stattgefunden hat, dann war das zu einer Zeit, da es bereits verschiedene Völker und Kulturen in unterschiedlichen Gebieten der Erde gab. Wir müßten auf Grund dessen annehmen, daß solche gewaltigen Ereignisse dann auch von Menschen in verschiedenen Teilen der Erde beobachtet und überliefert worden sein müßten. Gibt es darüber irgendwelche

historischen Aufzeichnungen ?

Diesbezüglich war ich selbst sehr fasziniert, als ich auch darüber bei Velikovsky einige sehr interessante Hinweise über historische Aufzeichnungen und Schilderungen von gewaltigen Vulkan- und Erdbebenkatastrophen in alter Zeit fand. Wenn aus den Berichten auch nicht immer genau hervorgeht, wann sich das abspielte, so sind doch die Beschreibungen sehr beachtenswert, denn sie passen genau in das Eiszeitmodell, das wir hier entwerfen.

Die Berichte bestätigen auf bemerkenswerte Weise, daß Eiszeiten innerhalb ganz kurzer Zeit eintreten können. Es gibt diesbezüglich quer über den Globus von unterschiedlichen Völkern sehr übereinstimmende Berichte und Aufzeichnungen in alter Literatur. Im wesentlichen sprechen alle von gewaltiger Vulkantätigkeit, die offensichtlich weltweit in alter Zeit beobachtet wurde. Manche Berichte sprechen von einem Weltenbrand, bei dem gewaltige Rauch- und Staubmassen die Atmosphäre verfinsterten. Einige Aufzeichnungen sprechen von kochenden Meeren und verdampfendem Wasser. Weiters gibt es Berichte von wochenlanger Finsternis, wo die Sonne kaum mehr gesehen wurde. Folgende Beschreibungen werden von solchen Finsternissen gegeben:

Aus einer mexikanischen Aufzeichnung:

”...wenig Licht schien auf die Erdoberfläche ... das Antlitz der Sonne und des Mondes war von Wolken bedeckt.” (Immanuel Velikovsky ’’Welten im Zusammenstoß’’ S.143-144; Ulstein Verlag).

Auf dem ”Ermitag-Papyrus” in Leningrad steht unter anderem:

”Die Sonne ist verschleiert und scheint nicht vor dem Angesicht der Menschen.... Niemand weiß, daß es Mittag ist...”

Aus einer buddhistischen Überlieferung erfahren wir:

”Die ganze Welt ist mit Rauch und von dem Ruß dieses Rauches ganz angefüllt... Es gibt keine Unterscheidung zwischen Tag und Nacht...”

Von den Ureinwohnern der Samoa-Inseln heißt es in einer Schilderung:

”Dann verbreitete sich ein Geruch... der Geruch wurde zu Rauch, und dieser wieder zu Wolken.... Auch das Meer erhob sich, und in einer ungeheuren Naturkatastrophe versank das Land im Meer...”(Immanuel Velikovsky ’’Welten im Zusammenstoß’’ S.143-144; Ulstein Verlag).

Als weitere Folge solcher Katastrophen wird von einem plötzlichen Wechsel der Jahreszeiten gesprochen. In allen Fällen setzt plötzlich große Kälte mit Schnee und manchmal gewaltigem Hagelschlag ein. In einer alten finnischen Schilderung heißt es zum Beispiel:

”Die Jahreszeiten kehren nicht in der gewohnten Reihenfolge wieder. Der unheimliche Schatten bedeckte die Erde, als Ukko, der Höchste der finnischen Götter, aufhörte, den Himmel zu stützen. Ein wilder Hagel von Eisensteinen regnete herab, und dann hüllte sich die Welt ein Menschenalter lang in Dunkelheit.” (Velikovskys Buch ”Welten im Zusammenstoß” S.145)

Es ist eigentlich eine Schilderung, die nicht besser auf ein solch weltweites Vulkangeschehen mit anschließender Eiszeit passen würde. Wir müssen uns auch vorstellen, daß bei derart gewaltigen Vulkanausbrüchen, wie oben im Zusammenhang mit der Zerteilung der Erde und wie auch z.B. in den historischen Berichten erwähnt, sehr viel Wasserdampf mit in die Atmosphäre gerät. Brechen solche Vulkane noch dazu in den Ozeanen aus, wird dadurch

die Menge des Wasserdampfes logischerweise noch gesteigert. Selbst die Wassertemperatur der Meere wird sich in der Folge wesentlich erhöhen. Große Wassermassen werden dadurch erheblich erwärmt und zum Teil vielleicht sogar zum Kochen gebracht.

Weitere Dampfmassen geraten durch die von den Vulkanen ausgelöste Hitze, in große atmosphärische Höhen.

Da aber die Sonne durch den Vulkanstaub nicht durchkommt und daher die Bodentemperatur über Jahre und vielleicht Jahrzehnte sehr niedrig gehalten wäre, könnte sich unter diesen Bedingungen spielend und in kürzester Zeit eine riesige Vereisung ganzer kontinentaler Landmassen bilden. Dies mußte der Zustand beim ”Zerteilen der Erde” gewesen sein.

Wie immer auch skeptische Wissenschaftler über solche historischen Aufzeichnungen denken mögen, wie wir sie oben angegeben haben, sie bestätigen auf alle Fälle das, was wir hier versuchen über die Ursachen von Entstehung von Eiszeiten zu ergründen. Man kann hier nur sagen, daß es für die evolutionistische Wissenschaft nicht schaden würde, sich auch einmal solche schriftlichen Aufzeichnungen näher anzusehen und sie in ihren

Überlegungen zu berücksichtigen. Sollten solche historischen Berichte und Aufzeichnungen von Augenzeugen vergangener Zeiten, die vollkommen unabhängig voneinander solche übereinstimmende Schilderungen geben, weniger Glaubwürdigkeit haben als irgendwelche fantastischen Hypothesen, die sich Wissenschaftler zum Teil nur am Schreibtisch ausdenken? Es müßte schon sehr außergewöhnlich sein, wenn die Schreiber all dieser übereinstimmenden Berichte aus verschiedenen Teilen der Erde rein zufällig solche Geschehnisse beschrieben hätten, ohne daß nicht ein reales Geschehen dahinter gewesen wäre.

Daß ein solches katastrophales Geschehen von Vulkantätigkeit und der darauf folgenden Eiszeit nicht ohne Folgen auf alle Lebensbereiche auf Erden geblieben sein konnte, ist nur zu verständlich.