3.1.11 Vorsintflutliche Umstände als eventuelle Mitverursacher und Auslöser der

In wie weit könnten tatsächlich zerstörende Entwicklungen einer sündhaften Welt in vorsintflutlicher Zeit eine Katastrophe wie die Sintflut mit sich gebracht haben? Ich bin mir der Brisanz einer solchen Frage voll bewußt, möchte sie aber an dieser Stelle und aufgrund nachfolgender Überlegungen doch formulieren und zum Nachdenken geben.

Wir könnten in unseren heutigen Umweltproblemen das ganz gleiche Prinzip erkennen, das eventuell vor der Sintflut zur Zerstörung durch die Flut geführt haben könnte! Der Mensch übertritt die Gebote Gottes, und der daraus entstehende Fluch ”frißt die Erde”. (Jes.24,5.6) Würde aber Gott nicht alles in seiner Hand halten, wäre die Welt schon längst an ihrem Ende angelangt. (Off.7,1-4)

Wir wissen heute, daß Gott nicht unbedingt erst durch ein direktes Gericht die Welt und das Leben darauf zerstören müßte. Er müßte heute auch nicht mehr ganz persönlich und direkt eingreifen, um die Lebenserwartung der Menschheit von 120 Jahren auf 0 zu bringen. Es ist uns allen bewußt, daß es nur mehr eine Frage der Zeit wäre, bis sich die Menschheit durch die Ausbeutung und Zerstörung der Umwelt, durch ungesundes Leben, durch chemische, biologische und atomare Verseuchung von selbst auslöschen könnte.

Wenn am Ende der Zeit die letzten Plagen über die Menschen kommen werden, kann es auch eine logische Konsequenz der Mißwirtschaft des Menschen gegenüber der Natur sein, welche die Welt in das letzte Verderben stürzen wird. Gott wird lediglich eingreifen, bevor der Mensch seine eigene Umwelt durch Sünde, und das daraus resultierende Fehlverhalten, total zu Grunde gerichtet haben wird. So könnte auch die Sintflut durch das Fehlverhalten der Menschen ausgelöst worden sein. Die Möglichkeit einer umfassenden Umweltzerstörung durch die Menschheit vor der Sintflut, sowie ihr massives Eingreifen in die Vorgänge der Natur, muß durchaus nicht ausgeschlossen werden. Offensichtlich gab es auch damals schon industrielle und technische Entwicklungen und daraus resultierende Konsequenzen für die vorsintflutliche Welt.

Ein biblischer Hinweis auf eine solch geschädigte Erde mag die Aussage in 1. Mose 6, 11 sein, wo es heißt:

Aber die Erde war verderbt vor Gottes Augen und voller Frevel.” Warum sollte hier nur die moralische Verderbtheit gemeint sein? Moralische Verderbtheit führt auch heute zur Verderbtheit in der Natur! Ein Hinweis über vorsintflutliche Spuren einer leidenden Natur könnte auch der Hinweis in 1. Mose 5, 29 sein, wo gesagt wird, daß Noah die Menschen in ihrer Mühe und Arbeit auf dem Acker trösten sollte. Ist das eine Anspielung darauf, daß die Menschen, vielleicht aufgrund von Überbevölkerung und Ausbeutung der Natur schon Mühe hatten, sich von dem Acker zu ernähren? Es wäre sicher angebracht zu glauben, daß es doch noch manche, bisher vielleicht noch zu wenig überlegte Faktoren gibt, welche die Welt vor der Flut mit der heutigen verbindet.