3.14.1 Hintergründe der Sprachverwirrung und der Zerstreuung der Völker

Es gab zu dieser Zeit schon unterschiedliche Hautfarben und somit auch Rassen, aber nach wie vor eine einheitliche Sprache, welche die Menschen noch zusammenhielt. Gott wollte von Anfang an nicht, daß die Menschen unterschiedliche Sprachen sprechen, und sich dadurch nicht verstehen sollten. (1.Mo.11,1) Es war offensichtlich eine direkte Folge der Rebellion des Menschen nach der Sintflut. Auch auf der neuen Erde wird das Sprachenproblem nicht mehr existieren. Es konnte aber nicht ohne den Willen Gottes und ohne sein Eingreifen geschehen, daß es zu einer Rassenaufteilung und kurz darauf auch zu einer Sprachenzerteilung kam.

Gemäß dem biblischen Bericht war gerade dies das Mittel Gottes, um die Menschen daran zu hindern, in Ballungszentren auf engstem Raum beieinander zu wohnen. Mit diesem Eingriff wollte Gott gleichzeitig die Folgen der Sünde bezüglich menschlichen Zusammenlebens so gering als möglich halten.

Wie schon oben erwähnt, konnte es aufgrund des plötzlich unterschiedlichen Aussehens der Menschen zu einer Zerstreuung der Menschen und Familien kommen (1.Mo.11,4). Die Menschen hätten sich schon durch ihr unterschiedliches Aussehen überallhin verstreuen können, doch da gab es Leute, die dies verhindern wollten, und so wurde von Nimrod der Plan gefaßt, eine Stadt zu bauen, in der diese Menschen beieinander wohnen sollten.

War es ein ähnliches Einheitsdenken und Einheitsstreben, wie wir es auch heute wieder haben? Auch heute gibt es einige Köpfe, die meinen, es wäre besser, wenn die ganze Welt ein Dorf wäre und alle Völker untereinander vermischt wären. Was dabei herauskommt, haben wir in der Vergangenheit schon oft gesehen. Wir erkennen es auch in gegenwärtigen Konflikten, und wir werden es auch in naher Zukunft bald noch besser sehen. Wird sich die Geschichte vom Turmbau zu Babel in gewisser Weise in Kürze wiederholen?

Der Turm in dieser Stadt Babel sollte offensichtlich als besonderes Wahrzeichen dienen. Möglicherweise gab es in diesem Turm zu Babel auch Wohnungen, denn ich denke, daß er nicht nur ein Aussichtsturm oder einfaches Wahrzeichen sein sollte. War es der erste Wolkenkratzer? War es ein Versuch, die Menschen der Stadt besser von ”oben herab” kontrollieren und beobachten zu können? Oder wollten zumindest ”einige Herren” einen sicheren Ort haben, falls es noch einmal zu solch einer Flut käme? Gibt es auch darin Parallelen zu unserer Zeit?

In dieses damals gegen den Willen Gottes gerichtete Geschehen, griff Gott durch eine Sprachenverwirrung ein, und die Menschen waren gezwungen, in den jeweiligen Sprachgruppen davonzuziehen und sich von den anderen abzugrenzen. Wollte Gott seither, daß Menschen daraus lernen sollten, nicht in Städten zusammengepfercht zu wohnen? Wollte er, daß jedes Volk sein eigenes Land hat und daher auch getrennt voneinander leben sollte?

Ein friedliches Zusammenleben unter verschiedenen Völkern und Rassen wäre nur möglich, wenn alle Völker sich im Glauben an Gott verbinden. Wo aber Völker gottlos sind und in ihrem unterschiedlichen Götzendienst leben, ist es offensichtlich am Besten, wenn sie getrennt voneinander leben. Das war wohl der Plan Gottes für die Menschen nach der Sintflut. Eines ist sicher, so lange Völker das akzeptiert haben, lebten sie in Frieden. Doch immer wieder wollten Herrscher wie Nimrod, Völker mit unterschiedlichen Sprachen, Kulturen und Religionen ohne Gottes Gebot wieder zusammenführen, doch immer wieder kam es zum Chaos, zu Krieg und Zusammenbruch einer solchen erzwungenen und erhofften Einheit. Sollte dies das nächste Schicksal unseres Europas und der Welt sein, nachdem man mit aller Gewalt versucht eine neue Völker- und Weltordnung zu gründen?

Doch mit diesem damaligen Wunder der Sprachenverwirrung beim Turmbau zu Babel, sind wir als Christen wieder mit einem neuerlichen Problem der Wissenschaft konfrontiert:

3.14.2 Das Problem der Sprachenentwicklung