3.1.6 Eventuelle Argumente gegen die hohen Altersangaben der Bibel

Die Zeitzählung war anders als heute

Ein sehr bekanntes Argument ist, daß man annimmt, die Jahre wären damals anders gezählt worden als dies heute der Fall ist. So meinen manche, daß ein damaliges Jahr wesentlich kürzer war und eventuell der Länge eines heutigen Monats entsprochen hätte. Manche sprechen tatsächlich von Mondjahren und geben diese mit etwa 29 Tagen an (So stand es in einem Zeitungsartikel einer Vorarlberger (Österreich) Monatszeitung im Jahre 1990. In diesem Artikel wurde gegen das vorsintflutliche Alter der Menschen argumentiert, wie es die Bibel angibt.)

So gesehen hätten diese Menschen wesentlich kürzer gelebt; etwa ein Zwölftel der Jahre, die angegeben sind. Man müßte in diesem Fall 900 durch 12 teilen. Das ergäbe dann zum Beispiel 75 Jahre. Adam wäre demnach nicht 930 Jahre alt geworden, sondern eben nur etwa 75-78 Jahre. So etwa würden es doch recht viele Menschen heute glauben.

Doch selbst wenn von den Urmenschen noch 75 - 80 Jahre Lebenserwartung angegeben werden würde, wäre das ja für einen Evolutionisten immer noch zu hoch. Wir müßten daher mindestens durch 20 oder sogar 25 dividieren, um auf eine Lebenserwartung dieser Menschen von 30 - 40 Jahren zu kommen. (900 : 25 = 36 ) Das aber würde bedeuten, daß damals ein Jahr nicht 365 sondern nur 14,6 Tage gehabt hätte! (365 : 25 = 14,6)

Womit aber könnte eine solche Zeitzählung begründet werden?

Was spricht gegen eine andere Zeitrechnung bei den biblischen Altersangaben?

(1) Durch keine kosmische Bewegung wäre erklärbar, daß es damals eine andere Zeitmessung gab als heute. Wir wissen doch, daß die Menschen schon sehr früh in der Geschichte ihre Zeitmessung gemäß ihrer Vorstellung des Umlaufs der Sonne und des Mondes um die Erde berechneten und zählten. Es ist aber nicht anzunehmen, daß die Sonne zu diesen Zeiten in 14 Tagen um die Erde eilte oder nach heutigem Wissen, die Erde in 14 Tagen um die Sonne gerast wäre. Daraus ergibt sich sehr deutlich die Absurdität einer kürzeren Jahreszählung in vorsintflutlichen Zeit.

(2) Ein biblisches Mondjahr hat nicht nur 29 Tage, sondern 360 statt 365 Tage, wie es beim Sonnenjahr der Fall ist. Selbst wenn wir die 900 Jahre vorsintflutlichen Alters nicht als Jahre, sondern nur als Monate berechnen, würde das Problem für die Wissenschaft damit nicht gelöst werden können. Es ergäbe noch immer ein Alter von 70 - 80 Jahren.

(3) Es wird in diesem Bericht von 1.Mo.5 nicht nur das gesamte Alter eines Menschen angegeben, sondern in dem gleichen Zeitmaß wird auch das Alter der Zeugungsfähigkeit mit etwa 65-120 Jahren angegeben. Wenn aber die Jahre allgemein 20-25 mal kürzer gewesen wären, würde das bedeuten, daß diese Menschen schon im Alter von 2 - 4 Jahren zeugungsfähig gewesen wären. Das jedoch wäre wirklich absurd!

(4) Derselbe Schreiber (Mose), der uns die Zeitangaben in Kp.5 gibt, gibt sie auch in Kp.11 und später in anderen Kapiteln. Es ist nicht ernsthaft anzunehmen, daß der Schreiber bei den Menschen vor der Sintflut ein anderes Zeitmaß anwandte als für den Bericht nach der Flut. Dabei wäre noch zu bedenken, daß die Altersangaben in Kp.11 von 600 Jahren der Lebenserwartung Sems auf 148 Jahre bei Nahor heruntergehen.

Mose konnte doch nicht für jedes Alter in den kommenden Generationen nach der Sintflut, ein eigenes Zeitmaß für ein Jahr verwendet haben!

Wir sehen daher schon aufgrund dieser Überlegungen, daß es keine andere Möglichkeit gibt, als daß diese Altersangaben absolut der Realität entsprechen müssen.