4.3.11 Naturkatastrophen als Gottesgericht

In 5.Mo.29, 21-23 lesen wir ebenfalls , daß die Zerstörung Sodom und Gomorras ein Gericht Gottes war. Das ist es immer noch, auch dann, wenn Gott es nicht direkt, sondern indirekt über eine Naturkatastrophe über diese Städte gebracht hätte. Gott selbst hatte den Zeitpunkt für diese Katastrophe in der Hand. (1.Mo.19,22) Er hätte sie auch verhindern können, wenn die Menschen Buße getan hätten. So wird es auch am Ende der Zeit sein. Gott selbst behält sich den Zeitpunkt für die Vernichtung vor, was aber nicht bedeutet, daß diese Welt ohne Gottes Eingreifen nicht ohnehin in die Vernichtung gehen würde, er aber nicht an der Zerstörung schuld wäre.

Auch 5.Mo. 28 gibt uns eine weitere Erklärung darüber, wie wir Gerichte Gottes zu verstehen haben. Dort wird alles Unheil, das irgendwie über Menschen und über die Natur kommt, als Gericht Gottes gesehen. Nun wissen wir aber heute, daß viele dieser Flüche in 5.Mo. 28 lediglich die logische Folge der immerwährenden Übertretungen von Naturgesetzen und moralischen Regeln sein können. Es muß nicht immer ein direktes Eingreifen Gottes sein, wenn Katastrophen über die Menschen kommen, doch letztlich hat doch er den Zeitpunkt des Geschehens in der Hand. Wenn wir in 5. Mose 28, 23+24 z.B. lesen:

”Der Himmel, der über Deinem Haupt ist, wird ehern werden und die Erde unter dir eisern. Statt des Regens für dein Land wird der Herr Staub und Asche vom Himmel auf dich geben, bis du vertilgt bist.”

Das ist eindeutig eine göttliche Gerichtsankündigung. Nun weiß ich aus meiner Zeit in Afrika, wie buchstäblich wir diese Situation dort in der Sahelzone erlebt haben. Während Wochen und Monate im Jahr fielen buchstäblich Staub und Asche statt Regen vom Himmel. Jeder wußte aber woher das kam. Es waren einerseits die Wüstenstürme, durch die kontinentale Staubmassen in die Luft gewirbelt wurden und dort lange Zeit die Atmosphäre bedeckten. Nach und nach fällt dieser Staub dann auf die ohnehin schon ausgetrocknete Erde zurück. Andererseits werden auch durch wochenlange Buschbrände gewaltige Aschenwolken in die Luft geschleudert, die ihrerseits ebenfalls den Himmel über das ganze Land, Jahr für Jahr, während Wochen bedecken. All das sind aber Auswirkungen des Raubbaus an der Natur, vom Menschen verursacht. Auf diese Weise fällt in diesen Gebieten der Erde tatsächlich Staub und Asche statt Regen über das Land herab. Es ist daher kein direktes Gericht Gottes und doch ordnet die Bibel es als Gericht Gottes ein.