4.2.6 Was spricht gegen einen feuerflüssigen Erdkern seit der Schöpfung ?

(a) Es gibt keinen Hinweis auf Feuer bei der Schöpfung.

Das Element Feuer wird in der Schöpfungsgeschichte in 1. Mo.1+2 nicht erwähnt. Feuer bedeutet für diese Erde immer etwas Zerstörendes. Man könnte sich daher die Frage stellen, ob Gott für Adam und Eva und damit für die ganze Menschheit überhaupt den Gebrauch des Feuers von Anfang an vorgesehen hatte. Denn hätte es keinen Sündenfall gegeben, hätte der Mensch weder zur Zubereitung der Speisen, noch zu seiner Erwärmung, noch zu Opfern etc. das Feuer benötigt.

Feuer kann daher grundsätzlich als für die vollkommene Schöpfung des Lebensraumes der Menschen nicht notwendiges Element betrachtet werden. Es ist seit seinem Gebrauch immer ein eher zerstörendes Element für die Lebensumgebung des Menschen gewesen. Das erkennen wir besonders heute in der ganzen Problematik der Umweltzerstörung. Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß Feuer in der Form, wie wir es auf dieser Erde verwenden, auf der neuen Erde gebraucht werden wird. Denken wir an die schädlichen Gase, die dabei immer in die Atmosphäre geraten. Das konnte doch nicht Gottes Wille in seiner vollkommenen Schöpfung gewesen sein.

Ich kann mir nicht vorstellen, daß Gott Adam und Eva schon im Paradies den Gebrauch des Feuers empfahl.

Es kann nicht Gottes ursprünglicher Wille gewesen sein, daß der Mensch mit solchen Gasen die vollkommen gesunde Luft verpestet und letztlich seine Umwelt damit schädigen und zerstören sollte. Heute wissen wir aber, daß in einer Welt, die von der Sünde gezeichnet ist und durch die Auswirkungen der Sünde auch eine gewaltige Veränderung erfahren hat, das Feuer oft überlebenswichtig geworden ist. Das mußte wohl Gott in seiner Voraussicht ebenfalls gesehen haben, als er im Zusammenhang mit dem Opfer von Kain und Abel das Feuer selbst ins Spiel brachte.

Wie es aber auch sei, bleibt das Feuer an sich kein Element, welches für die Lebensqualität von Mensch, Tier und Pflanzen zum Vorteil ist. Sicherlich könnte man sich noch manche Gedanken darüber machen, doch in unserem Thema geht es mir um Argumente, die gegen eine Erde sprechen, die schon von Anfang an bis in das Innerste aus einer feurigen Masse besteht. Sehen wir uns daher noch einige weitere Überlegungen dagegen an.

(b) Die Erde hätte schon längst verglühen müssen, wenn der innere Erdkern bis auf etwa 30 km unter der Erdoberfläche schon seit hunderten Millionen von Jahren tatsächlich Temperaturen von 3.000-30.000 Grad hätte, so wie es die Wissenschaft behauptet. In etwa 50km Tiefe soll demgemäß das Gestein schon feuerflüssig sein. Das würde bedeuten, daß das gesamte Erdinnere (etwa 6.330 km bis zum Erdmittelpunkt) aus glühendem Material besteht.

Ich möchte dies mit einer Orange vergleichen, die innen bis unter die Schale auf konstanten 100 Grad gehalten wird, die aber außen immer schön kühl bleibt. Noch exakter ausgedrückt müßte man eine Kugel von ca. 12cm Durchmesser innen z. B. auf 100° erhitzen, doch die ca. 0,5mm dünne äußere Schicht sollte aber nach außen hin völlig kühl bleiben, und sogar an manchen Stellen Eis bilden. Es ist wohl schier unmöglich, einen solchen Glauben aufzubringen. Doch wenn es um den inneren und äußeren Zustand der Erde geht, verlangen Wissenschaftler so etwas Ähnliches zu glauben.

(c) Der Sintflutbericht erwähnt kein einziges Mal, daß bei der Flut Feuer mit im Spiel war. Hätte es bei der Sintflut schon Feuer in der Erde gegeben, wäre der Sintflutbericht wohl anders ausgefallen.

(d) Auch E.G. White erwähnt das Feuer nicht, sagt aber sehr deutlich, daß es erst ab der Flut, durch die ganze Geschichte hindurch, Gottes Mittel war, um gottlose Städte damit zu vernichten.

”Seit der Sintflut sind Feuer und Wasser die Mittel in Gottes Hand gewesen, gottlose Städte zu vernichten.” (PP, S.86)

”Seit der Sintflut hat Gott zur Vernichtung böser Städte Wasser und Feuer benutzt, die in der Erde verborgen sind.” (BK, S.496)

(e) Hätte Gott die Erde schon mit einem glühenden Kern und dadurch mit einer ständigen Energiequelle im Inneren gemacht, hätte er ja eine ”Zeitbombe” geschaffen. Denn welche Erklärung würde es dafür geben, daß sich die Erde nicht im Laufe der Zeit so erhitzt hätte, daß auch die Oberfläche davon in Mitleidenschaft gezogen worden wäre? Noch dazu müssen wir bedenken, daß vor der Sintflut der Großteil der Wassermassen im Erdinneren verborgen war. Bevor sie also auf Grund ihrer Erhitzung durch untrirdische Lavamassen als "große Brunnen der Tiefe" aufbrechen hätten können, müßten all diese Wassermassen sich vorher unterirdisch auf eine unvorstellbare Temperatur erhitzt haben.. Noahs Arche wäre damit auf

kochendem Wasser geschwommen. Der Sintflutbericht hätte wie gesagt ganz anders ausgesehen. In diesem Fall hätten durch die Erhitzung der Gewässer Fische wohl kaum mehr überleben können.