3.1.10 Die Erfüllung der ”Prophetie” über die 120 Jahre

Wie verwirklichte sich historisch gesehen diese ”Prophetie” über die viel kürzere Lebenserwartung der Menschen nach der Flut? Hat Gott einfach das Alter der Menschen nach der Flut durch sein direktes, übernatürliches Eingreifen sofort von einer Generation zur anderen auf dieses Alter herabgesetzt?

Wir haben schon gesehen, daß, gemäß des biblischen Wortes, dies nicht unbedingt in der Absicht Gottes lag. Es war auch gemäß der biblischen Genealogie nicht so der Fall. Wenn wir die Geschlechtsregister genau betrachten, dann erkennen wir einen stufenweisen und später noch einen graduellen Prozeß, durch den sich das Lebensalter der Menschen nach der Flut über eine Zeit von mehr als 1000 Jahren verminderte.

Es wird dabei offensichtlich, daß dies sehr eng mit den radikalen Veränderungen der atmosphärischen, klimatischen und anderer Umweltbedingungen, die durch die Sintflut bewirkt wurden, einhergegangen war. Daß dies nicht alles einem bloßen Spiel von Zufällen und Naturgesetzen zuzuschreiben sei, setzte ich als bibelgläubiger Mensch voraus.

Unser weiters Studium sollte zeigen, daß sich Gott letztlich aber doch auch der Naturgesetze bediente, um diese Voraussage bezüglich der 120 Jahre in Erfüllung zu bringen.

Der Mensch brachte durch seine Rebellion und seinen Ungehorsam gegen Gott die Sintflut über sich. Dadurch veränderten sich - nicht ohne die Kontrolle Gottes - alle Lebensbedingungen, und der Fluch breitete sich auf alles Leben aus und ließ im Laufe einiger Jahrhunderte letztlich auch das Alter der Menschen auf fast ein Zehntel stufenweise und dann progressiv herabsinken.

Gott mußte in diesem Fall nicht unbedingt ein Wunder wirken und ganz speziell eingreifen, um das Alter von über 900 Jahren auf 120 Jahre herabzusetzen, obwohl es sicher nicht ohne seine Aufsicht vor sich ging. Die logischen Folgen des Ungehorsams der Menschen und der daraus resultierenden Entwicklungen in der Umwelt des Menschen, vor und nach der Sintflut, brachten diesen ganzen Degenerationsprozeß mit sich. Gott bediente sich offensichtlich der Gesetzmäßigkeiten, die er selbst für die Lebensbedingungen von Mensch, Tier und Pflanzen geschaffen hat. Wir wissen heute, daß Menschen allein schon unter besseren klimatischen Bedingungen und mit besseren Ernährungsmöglichkeiten ein höheres Alter erreichen können, als umgekehrt. Dazu kommen noch atmosphärische Bedingungen, die sicher einen wesentlichen Anteil an der Lebenserwartung der Menschen,

Tiere und Pflanzen haben.

Diese Tatsachen könnten uns zur Frage führen, wie weit das sündhafte und rebellische Verhalten der vorsintflutlichen Menschheit die Naturprozesse so veränderte, daß allein schon dadurch dieses Gottesgericht über sie kam.