3.6.1 Der Zweifel an einer globalen Flut

Viele wissenschaftlich orientierte Menschen stellen heute die Frage, ob es so eine weltweite Flut überhaupt einmal gab. Als bibelgläubige Christen werden wir daher heute neben der Evolutionstheorie auch immer wieder mit dem Zweifel einer globalen Sintflut konfrontiert. Für einen Evolutionisten ist es nicht nur schwer, an den Bericht der Schöpfung zu glauben, sondern auch an den Bericht einer globalen Flut, wie sie uns in der Bibel berichtet ist.

Wir sollten wissen, daß der Zweifel an dem Schöpfungs- und Sintflutbericht gleichzeitig auch mit einem Zweifel an der Gesamtheit der Bibel verbunden ist. Deshalb ist es immer hilfreich, gute Argumente zu haben, um von wissenschaftlich orientierten Menschen nicht einfach zu erwarten, daß sie etwas glauben, wofür wir keinerlei Erklärungen und Begründungen angeben können.

Wenn wir als bibelgläubige Christen zum Beispiel von einer globalen Flutkatastrophe sprechen, welche diese Erde vor Zeiten vernichtete, doch die Wissenschaft dies leugnet und auch meint, sie nicht beweisen zu können, dann ist es für einen wissenschaftsgläubigen Menschen zu viel verlangt, daß wir ihm sagen: ”Du mußt es einfach glauben, weil es in der Bibel steht.” Wenn wir aber vernünftige Gründe angeben können, warum wir dem Bericht der Bibel über eine globale Sintflut glauben können, dann haben wir größere Chancen, wissenschaftlich und evolutionistisch orientierte Leute auch zum Glauben an die Bibel zu bringen.

Wie können wir nun für die Tatsache der Sintflut vernünftige Gründe finden? Gibt es dafür überhaupt vernünftige Gründe und Erklärungen? Welche Möglichkeiten haben wir, um eventuell sogar zu beweisen, daß der Bericht über die Sintflut der Wahrheit entspricht? Um das beantworten zu können, sollten wir zunächst ein wichtiges Prinzip in der Auseinandersetzung mit der Wahrheit der Bibel beachten. Es ist ein Prinzip, das von E.G. White stammt:

”Gott ist die Grundlage aller Dinge. Jede wahre Wissenschaft stimmt mit der Wahrheit überein... sie bringt nichts aus ihrer Forschung hervor, das im Widerspruch zur göttlichen Offenbarung steht.... Das Buch der Natur und das geschriebene Wort stehen nicht im Widerspruch zueinander; das eine

wirft Licht auf das andere. Recht verstanden, machen uns beide mit Gott und seinem Charakter vertraut, indem sie uns etwas von den weisen und segensreichen Gesetzen lehren, durch die Gott wirkt!...” (BK S.456)

In diesem Sinne sollte es uns möglich sein, auch den Bericht der Sintflut mit dem in Übereinstimmung bringen zu können, was wahre wissenschaftliche Forschung hervorbringt. Deshalb gehen wir nun der Frage nach, wo wir eventuell Hinweise oder sogar Beweise für eine globale Flut finden können?

Wir müßten davon ausgehen, daß wenn es vor Zeiten eine globale Flutkatastrophe auf Erden gegeben hat, wie sie uns die Bibel beschreibt, dann müßten doch noch Spuren davon zu finden sein. Es wäre absurd zu glauben, daß eine Welt, die solange als Ganzes unter Wasser gelegen hat - auch wenn es schon 4500-5000 Jahre her ist - heute nicht mehr deutliche Indizien einer solchen Flut erkennen lassen würde. Der Wahrheitsbericht oder die Aufzeichnungen der Bibel müßten in diesem Fall mit den Fakten und ”Aufzeichnungen” in den Gegebenheiten der Erdformationen und der Natur übereinstimmen.

Nun ist es eine Tatsache, daß es heute keinen ernst zu nehmenden Wissenschaftler geben wird, der leugnen würde, daß diese Erde in ihrer Vergangenheit von gewaltigen Wasserkatastrophen heimgesucht worden ist. Das Problem allerdings ist, daß man nicht glaubt, es habe einmal auf dieser Erde eine globale Flut gegeben, welche die ganze Erde gleichzeitig bedeckte.

Die Wissenschaft spricht von Umwälzungen der Kontinente, bei denen in Jahrmillionenprozessen die Meere hin und her verlegt wurden. So sollten nach und nach Landmassen, die ursprünglich fruchtbares Land waren, durch kontinentale Veränderungen und Verschiebungen in die Tiefe gedrückt worden sein. Wie glaubwürdig diese Theorie ist, werden wir später in diesem Buch untersuchen.