Manche Christen meinen, daß der Atheismus bzw. die Leugnung Gottes eine Erscheinung des 20. Jahrhunderts ist. Wir müssen aber fairer Weise sagen, das dies nicht stimmt. Denn sonst hätte der große israelitische König David nicht schon um etwa 1000 v. Chr. in Psalm 14,1 sagen können: ”Die Narren sprechen in ihrem Herzen, es gibt keinen Gott!” Offensichtlich hatte er damals schon diesem Problem zu begegnen.
Was vielleicht neu an dieser Sache ist, das ist eventuell der weit verbreitete und pseudowissenschaftlich begründete Atheismus, den das 20. Jahrhundert hervorbrachte. Es gab aber schon immer Menschen in der Geschichte, denen es sehr schwer fiel, zu glauben, daß es einen Gott gibt, der alles geschaffen hat, und der hinter allem lenkend und führend steht. Bedeutet es aber, daß es Gott deshalb tatsächlich nicht gibt, weil einige Menschen einfach mit ihm nichts anzufangen wissen? Oder kann es ihn deshalb nicht geben, weil er ”so viel Ungerechtes zuläßt” und er so lange dem Treiben der bösen Menschen zuschaut ohne endlich einzugreifen?
Sollten wir aber nicht einmal umgekehrt fragen: Was wäre denn, wenn er tatsächlich nicht existieren würde? Was, wenn es ihn wirklich nie gegeben hätte und nicht geben würde? Wäre ich dann überhaupt existent? Gäbe es ein solches Universum und solch komplizierte Lebensvorgänge?
Die Geschichte hat es bereits bewiesen, daß der Mensch ohne den Glauben an irgend ein höheres Wesen über ihm, noch nie ausgekommen ist. Irgend einen ”Gott” hat sich der Mensch immer gefunden. Und wenn er nicht dem wahren Gott huldigt und vertraut, dann sucht er sich eben Ersatzgötter. Selbst wenn diese seine eigenen Ideen sind, an die er sich klammert, und denen er huldigt und vertraut.