3.16.2 ”Peleg” und die Zeit, da die Erde zerteilt wurde

Wieder ist es ein Name, mit dem die Bibel meines Erachtens ein großes Ereignis in Verbindung bringt. Es ist bemerkenswert, daß der Mann, zu dessen Zeit der 2. Altersbruch stattfand, ”Peleg” genannt wurde. Dieser Name bedeutet im Hebräischen ”Spaltung, Teilung, Trennung”. Wir fragen uns, warum dieses Kind wohl ”Peleg” bzw. ”Spaltung” oder ”Teilung” genannt wurde? Was könnte denn zu seiner Zeit zerteilt worden sein? Die Antwort finden wir in 1.Mo.10,25: ”Eber zeugte zwei Söhne einer hieß Peleg, weil zu seiner Zeit die Erde zerteilt wurde.

Dies ist für mich die Antwort. Es war die Erde die hier zerteilt wurde! Viele Bibelausleger meinen, daß es sich hier um die Zerteilung der Völker handelt, die beim Turmbau zu Babel stattfand. Diese Sichtweise wird eigenartigerweise auch von den meisten kreationistischen Autoren und Wissenschaftlern vertreten.(Diesen Standpunkt vertreten auch H.M. Morris und John C. Whitcomb in ihrem Buch ’’Die Sintflut’’ S.490 Hänssler-Verlag, Stuttgart).

Doch bei einer genaueren Betrachtung der Geschlechtsregister in 1.Mo.10+11 entdecken wir, daß die Zerteilung der Völker zur Zeit Nimrods stattfand. Nimrod aber war der Enkel von Ham. Er dürfte Babel etwa 180 Jahre nach der Flut gebaut haben. Die Zerteilung der Erde jedoch wird erst in der 5. Generation nach der Flut angegeben. Es ist aber durchaus möglich, daß Peleg noch etwas später lebte, da die biblischen Chronologie hier nicht unbedingt vollständig sein mag. Sollte die biblische Chronologie hier Lücken aufweisen, was durchaus möglich ist, fällt dieses Geschehen der Zerteilung der Erde auf keinen Fall mit der Zeit der Sprachenverwirrung und der Völkerzerteilung beim Turm zu Babel zusammen.

Außerdem ist es ein Unterschied ob hier steht, daß der Herr die Völker in alle Länder zerstreute oder ob hier steht, daß ”die Erde zerteilt wurde”. Im Grundtext kommt dieser Unterschied noch etwas deutlicher hervor. Dort lesen wir: ”Und Jahwe zerstreute sie (die Menschen) von dort über das ganze Angesicht der Erde.” Bei Peleg aber heißt es: ”...denn in seinen Tagen wurde die Erde zerteilt.” (1. Mo. 10 25).

Zwei Bemerkungen sind hier notwendig.

Erstens: Es ist ein Unterschied ob hier Menschen über die ganze Erde zerstreut werden, oder ob die Erde selbst zerteilt wird. Zweitens sollten wir beachten, daß bezüglich der Völkerzerteilung Gott als der direkte Urheber genannt wird, während beim Geschehen zu Pelegs Zeiten nicht gesagt wird, wer dies bewirkte. Der Satz steht in der Passivform und weist daher auf keinen bestimmten Verursacher dieser Teilung hin. Hier liegt die Möglichkeit sehr nahe, daß es ein natürliches Geschehen gewesen sein konnte.

Wir wollen auch nicht vergessen, daß nach dieser Zerteilung der Erde das Lebensalter der Menschen um etwa 200 Jahre herabsank. Das wäre durch eine Sprachenverwirrung, die zu einer Völkerzerteilung führte, wohl nicht erklärbar. Es ist unbedingt ein Hinweis, daß zu dieser Zeit, mit unserer Erde und dem darauf befindlichen Leben etwas Gewaltiges geschehen sein mußte. Zwischen diesen beiden Ereignissen, der Völkerzerteilung und der Erdzerteilung, liegt somit doch etwas Zeit. Das könnte etwa 200 - 300 Jahre nach der Flut und damit einige Zeit nach dem Turmbau zu Babel bzw. nach der Völkerzerteilung gewesen sein.(Auf eventuelle Probleme mit den genauen Angaben in den Geschlechtsregistern, deren ich mir in diesem Zusammenhang wohl bewußt bin, möchte ich in dieser Studie jedoch nicht eingehen. Aus diesem Grunde möchte ich mich auch nicht unbedingt auf die genaue Zeit dieser Ereignisse nach der Sintflut versteifen, sondern mehr auf die Tatsache der Ereignisse selbst hinweisen.).

Ich begnüge mich in dieser Darlegung grundsätzlich damit, daß ich aufzeigen möchte, daß es gemäß der Geschlechtsregister in 1.Mo. 10+11 klar hervorgeht, daß zwischen der Völkerzerteilung beim Turmbau zu Babel und der Zerteilung der Erde einige Zeit vergangen sein mußte. Zwischen der Geburt Nimrods und Pelegs lagen nach der biblischen Chronologie auf alle Fälle 3 Generationen. Deshalb bin ich überzeugt, daß es sich hier um eine buchstäbliche Zerteilung der Erde handelte, was eben nur durch eine weitere gewaltige nachsintflutliche Katastrophe möglich gewesen sein konnte.