3.8.2 Eine andere Welt und ein anderer Himmel vor der Sintflut ?

Ich frage mich heute sogar, ob nicht auch die Konstellation und Beschaffenheit der Gestirne, die unsere Erde umgeben, von Anfang der Schöpfung an, eine andere war, als dies heute der Fall ist. Ein Hinweis dafür wäre für mich die Tatsache, daß in 1.Mo.1,1 die Erde von Anfang an ”mit Wasser eingehüllt” beschrieben wird. Nun wissen wir, daß nach heutiger Situation, alles Wasser auf Erden ohne die Sonnenwärme Eis wäre. Nach dem Schöpfungsbericht wurde aber die Sonne erst am vierten Tag erschaffen. Nun geht es in dieser Tatsache nicht nur um das Problem des Lichtes, welches heute von der Sonne ausgeht, sondern vor allem auch um das Problem der Wärme.

Wenn wir davon ausgehen, daß das Licht der Sonne für diese Erde erst am vierten Tag sichtbar wurde, wie es immer wieder angenommen wurde, dann müßte das auch auf die Wärmestrahlung zutreffen. In diesem Falle könnte die Bibel am ersten bis dritten Schöpfungstag nicht vom Wasser sprechen, welches sich auf der Erde, unter der Erde und auch über der Erde befand, sondern eher vom Eis.

Außerdem wird uns berichtet, daß die Pflanzen schon am dritten Tag erschaffen wurden, die Sonne aber erst am vierten Tag. Hätte es damals ein Universum gegeben, das sein Licht und seine Wärme nur von der Sonne bezog, wie dies heute der Fall ist, müßten wir uns doch fragen, wie die Pflanzen während dieses Tages ohne Licht und Wärme, also bei eisiger Kälte und Dunkelheit, wachsen und existieren hätten können?

Es ist also anzunehmen, daß die Erde von dem Zeitpunkt ihrer Erschaffung am ersten Tag, schon von Wärme und Licht umgeben gewesen sein mußte, die unabhängig von der Sonne auf die Erde eingewirkt haben mußten. Das ist sicher ein Faktum, welches bisher in der ganzen Frage des Schöpfungsberichtes zu wenig, wenn überhaupt berücksichtigt wurde.

In diesem Zusammenhang sollten wir auch berücksichtigen, daß die Bibel schon ab dem ersten Tag, also ab der Erschaffung ”des Himmels und der Erde” von dem in Vers 1 die Rede ist, und auch schon ab der Erschaffung des Lichtes, von der Unterscheidung zwischen Abend und Morgen auf dieser Erde spricht. Wenn Tag und Nacht in unserer heutigen Zeit nur durch das Licht der Sonne und die Umdrehung der Erde um die eigene Achse, bewirkt werden kann, dann kann das nur bedeuten, daß die Erde vom ersten Schöpfungstag her, also schon vor der Erschaffung der Sonne, von einer anderen Lichtquelle als der heutigen Sonne, beleuchtet gewesen sein mußte. Es mußte ein Sternen und Planetensystem in einer bestimmten Beschaffenheit existiert haben, das auch ohne Sonne einen Tag-Nachtwechsel bewirkt haben mußte. Für heutige Gegebenheiten daher undenkbar. Es zeigt aber, daß sich von diesem ursprünglichen Zustand her, einiges verändert haben mußte.

Hier wären noch manche Denkansätze weiter zu überlegen, die sicher noch zu manch interessanten Schlußfolgerungen über die kosmischen Gegebenheiten vor der Flut führen könnten.

Aus dieser Überlegung ergäbe sich auch die Frage, ob die Sonne ursprünglich überhaupt als der Licht und Wärmespender gedacht war, wie es heute der Fall ist? Könnte es sein, daß die Sonne tatsächlich zu einem bestimmten Zeitpunkt zwischen Sündenfall und Sintflut - nicht ohne göttliche Kontrolle - eine gewaltige Veränderung erfahren hat und zu einem solch explosiven und feurigen Trabanten wurde?

Wir wissen heute, daß die Sonne einerseits für das Leben der Pflanzen, Tiere und Menschen unbedingt nötig ist. Doch andererseits wissen wir auch, daß alles Leben durch die radioaktive Tätigkeit der Sonne und der sich daraus ergebenden Strahlung - samt den anderen kosmischen Strahlungen - sehr verkürzt wird. Das konnte doch nicht die ursprüngliche Absicht Gottes mit der Sonne und dem Universum gewesen sein! Könnte es sein, daß Gott wegen der Sünde des Menschen, nicht nur die ganze irdische Natur und Kreatur der Vergänglichkeit unterworfen hat, (Röm. 8,20) sondern eben auch das Universum? Eigentlich wird es immer offensichtlicher, daß es so gewesen sein müßte. Denn wie sonst sollten wir das immer größer werdende Chaos im Universum verstehen?

An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, daß wir in 2.Petr.3,5 tatsächlich von einem ”Himmel” lesen, ”der vorzeiten auch war”, und im Vers 7 von einem ”Himmel”, ”der jetzt ist." Dies wäre für mich ebenfalls ein biblischer Hinweis, daß der Himmel (Universum) vor der Flut ganz anders gewesen sein konnte als der Himmel (Universum) nach der Flut. Möglicherweise müßten wir eine ganz andere Beschaffenheit von Planetenkonstellationen vermuten, als es nach der Flut der Fall war. Wir kommen etwas später, wenn es um die Frage nach der geneigten Erdachse geht, noch einmal auf diese Überlegungen zurück.

Wie auch immer, bei der Sintflut brach jedenfalls dieser Wasser-Schutzgürtel zusammen. Sollte die Sonne zu dieser Zeit schon ihre heutige Form und ihre radioaktive Tätigkeit gehabt haben, hätte das Verschwinden der Wasserhülle neben anderen klimatischen und atmosphärischen Veränderungen auch ein erhöhtes Eindringen schädlicher Strahlen aus dem Kosmos - speziell von der Sonne her- bedeutet.