4. Schritt: Frieden mit sich selbst machen

Unrecht in Beziehungen tut weh! Vergeben bedeutet Schuld des anderen tragen und sie dem anderen nicht mehr anzurechnen. Was mache ich aber mit den Schmerzen und den Enttäuschungen? Sich zurückziehen, verdrängen, positive Gedanken, um die Situation anders zu sehen, usw. ist für Beziehungen nicht befriedigend. Von der Bibel und anhand des Beispiels Jesu habe ich gelernt, mit mir selbst Frieden zu machen.

Wer vergibt und dabei die Schuld des anderen trägt (in Liebe erträgt), muss wegen dieser Schuld Frieden in sich und mit sich machen bzw. bekommen.

Das ist genau das, was Jesus und Gott mitmachen, um sich mit uns zu versöhnen. „Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu“ (2. Korinther 5,19). Jesus versöhnt uns mit sich selbst. Vergebung und Versöhnung ist etwas, was in Gott selbst und in uns selbst geschieht und geschaffen wird.

Über Jesus wird gesagt: „Er hat [die Menschen] versöhntmit Gott in einem Leib durch das Kreuz, in dem er die Feindschaft tötete IN sich selbst“ und „Frieden machte“ (Epheser 2,16). Jesus hat die Schuld, das Unrecht der Menschen erduldet. In diesem Sinne ist er „das Lamm, das die Sünde der Welt trägt“. Die Schuld der Menschen wird ihm nicht von Gott übertragen, um sie durch den Tod zu büßen bzw. zu tilgen, sondern diese Schuld ist das ungerechte Verhalten und Gericht der damaligen Menschen, das ihn zum Tod am Kreuz gebracht hat.

In diesem Leid aufgrund der Ungerechtigkeit hat Jesus „die Feindschaft IN sich selbst getötet“ und dadurch die Macht der Sünde überwunden und gebrochen. Jesus hat sich auf Gott und sein Wort verlassen, wie „sei stille dem Herrn und warte auf ihn. Steh ab vom Zorn... Entrüste dich nicht, damit du nicht Unrecht tust“ (Psalm 37,7.8). Wer selbst für Gerechtigkeit sorgen will und z.B. zornig, gewalttätig,... ist, tut selbst Unrecht und sündigt. Die Lage wird dadurch schlimmer und schlimmer. Warum? Weil die Kraft der Feindschaft der Sünde und der Bosheit in uns getötet werden muss und ja nicht zum Ausdruck gebracht werden darf.

Noch einmal: wir sind als Menschen nicht in der Lage, für Recht wirklich ganz gerecht zu sorgen, weil alles um uns herum ungerecht ist; biblisch formuliert, weil wir in einer Welt der Sünde leben und eine sündige Natur haben. Darum der Rat Gottes „Entrüste dich nicht, damit du nicht Unrecht tust“ (Psalm 37,7.8), sondern übergib Gott die Sache, der alles gerecht richtet und spätestens im Endgericht alles aufdecken und klar stellen wird. Das tat Jesus am Kreuz und gab uns so ein Vorbild, um die Sünde (das Unrecht) zu besiegen.

Petrus erklärt uns, dass Jesus uns mit seinem Tod ein Vorbild gegeben hat, das wir nachmachen müssen, um gerecht mit unseren Problemen fertig zu werden. „Denn das ist Gnade, wenn jemand vor Gott um des Gewissens willen das Übel erträgt und leidet das Unrecht... Denn dazu seid ihr berufen, da auch Christus gelitten hat für euch und euch ein Vorbild hinterlassen, dass ihr sollt nachfolgen seinen Fußtapfen; er, der keine Sünde getan hat und in dessen Mund sich kein Betrug fand; der nicht widerschmähte, als er geschmäht wurde, nicht drohte, als er litt, er stellte es aber dem anheim, der gerecht richtet; der unsre Sünde selbst hinaufgetragen hat an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden seid ihr heil geworden. Denn ihr wart wie die irrenden Schafe; aber ihr seid nun bekehrt zu dem Hirten und Bischof eurer Seelen“ (1. Petrus 2, 19-25). Jesus hat die Sünde der Menschen getragen. Er hat ihre Ungerechtigkeiten geduldig ertragen, ohne selbst Unrecht zu tun, und das bis zum Tod. Dadurch hat er die Sünde und die Feindschaft in sich selbst besiegt. Das ist, was uns Petrus lehrt: „Denn wer im Fleisch gelitten hat, der hat mit der Sünde aufgehört.“DAS SOLL UNSER ZIEL SEIN: DIE SÜNDE ÜBERWINDEN UND DEN TEUFELSKREIS DER GEWALT BEENDEN.

Darum, „weil nun Christus im Fleisch gelitten hat, so wappnet euch auch mit demselben Sinn“ (1.Petrus 4,1). Wir sollen wie Jesus in unserem Leben die Kraft der Sünde - der Kreislauf der Gewalt - besiegen, indem wir die gleiche Gesinnung Jesu annehmen. Es ist eine ganz klare Entscheidung, sich nicht vom Unrecht verführen zu lassen, die Feindschaft in uns zu töten und ganz bewusst und beherrscht den Weg des Friedens zu gehen.

So kommen wir zum Schritt 5: Im Gebet zu Jesu den Frieden Gottes bekommen