Versöhnung behandelt das Unrecht, das geschehen ist.

Gott ist Liebe. Er liebt jeden Menschen. Die Liebe ist schön und wichtig für jede Beziehung, aber in einem Konflikt und in einer zerbrochenen verletzten Beziehung geht es meistens um eine Ungerechtigkeit bzw. um einen ungerechten Zustand.

In der Beziehung zwischen Gott und Menschen haben wir gelesen: „Darin besteht die Liebe: ... Gott hat seinen Sohn als Versöhnung wegen (betreffend) unseren Sünden gesandt“ (1. Johannes 4,10). Versöhnung ist deshalb notwendig, weil Sünde, also Unrecht geschehen ist. Das Ziel Gottes ist die Heilung von Beziehungen, die durch unsere Fehltaten und Fehlworte (Sünden) gestört oder zerbrochen werden.

Versöhnung ist wegen der Sünde (Unrecht) notwendig. Versöhnung behandelt das Unrecht, das geschehen ist. Der moderne Mensch spricht so viel über Liebe und hat so viele und hohe Erwartungen für die Liebe. Er erkennt aber nicht, dass Unrecht Liebe unmöglich macht.

Unrecht ist ein Teufelskreis und bringt die Menschheit in einer Spirale der Lieblosigkeit. Durch Unrecht werden Herzen zum eigenen Schutz verhärtet. Denken und Fühlen verändern sich. Durch Anpassung werden Dingen in Kauf genommen. Ehrlichkeit zu sich und Offenheit, Vertrauen, Liebe,... werden begraben.

Es kommt noch schlimmer: Der Mensch wird im Namen der Liebe, der Familie und des guten Rufes unter Druck gesetzt, ja sogar manipuliert, sich doch "liebevoll und korrekt" zu verhalten. Statt wahrhaftige Liebe werden Verhaltensregel aufgestellt. Wo bleibt da das Herz, die Gesinnung des Herzens?

Andererseits wird das Unrecht, das die Liebe, eine geordnete Familie und ein erfolgreiches Leben in der Gesellschaft unmöglich macht, nicht behandelt, weil man heute von persönlicher Verantwortung und Schuld z.B. nicht reden kann und darf.

Heute wird zwar vielfach ein Leben in einer gewissen Art von Liebe, aber gleichzeitig in Ungerechtigkeit gelebt, und dann wundert man sich, warum die Liebe nicht halten kann. Es ist so, als würde man eine Wunde durch Messer bekommen und man dabei ja nicht über das Messer in der Wunde reden darf - im Namen der Liebe und um des Friedens willen. So bleibt das Messer in der Wunde und wird nicht herausgezogen.

Dieses Messer in der Wunde ist die Sünde, das Unrecht (verletzende Taten und Worte), die Ungerechtigkeit und diese verdrehte Ordnung, die Leben und Liebe erstickt.

Als Lösung auf dieses Problem sagt die Bibel: „Gott hat seinen Sohn als Versöhnung wegen (betreffend) unseren Sünden gesandt“ (1. Johannes 4,10). Gott sei gedankt! Mit der Hilfe und der Unterweisung Jesu können die Probleme richtig behandelt werden. Der Boden für ein Leben in Liebe und Frieden kann geschaffen werden, weil erstens die Sünde recht behandelt und mit ihr recht umgegangen wird, und zweitens durch eine rechte von Jesus geleitete Versöhnung neue Beziehungen und ein neues Leben nach dem Willen Gottes aufgebaut werden kann.