Die Bibel ist eine Sammlung von Offenbarungen und Gedanken Gottes. Daher wird auch die Bibel als Wort Gottes bezeichnet. Es gibt dafür einige Gründe, warum jeder vernünftiger Mensch das heute glauben kann. Ich möchte zuerst einmal Ihnen die Bibel näher vorstellen. Denn die Bibel ist Grundlage für alle Ausführungen, die uns helfen werden, Gott persönlich kennenzulernen. Sie enthält alle Wahrheiten über die unsichtbare Welt und für unser Leben.

1. Welches Bild haben wir von Gott bekommen?

Erziehung, Schule, gesellschaftliche Strömungen, Freunde und Medien vermitteln uns eine kunterbunte Mischung verschiedener Auffassungen von Gott, aus denen wir uns dann unsere ganz eigene zusammenbasteln.

Nehmen Sie sich kurz Zeit, sich Ihr Bild über Gott bewusst zu machen:

Woher kommt es? Wodurch wurde es geprägt? Wurde es einfach übernommen? Wurde es verworfen? Von welchen Strömungen wurden Sie beeinflusst?

Die Lebensanschauung ist der Rahmen, in dem wir uns bewegen und in dem unser Leben abläuft.

Hier ist meine:

"Ich weiß, dass Gott mich liebt. Mein Leben ist in Seiner Hand. Ich möchte Ihn immer besser verstehen, durch die Bibel und durch das Hören auf Seine Stimme und Sein Wort. Und wenn ich Ihn nicht verstehe, bleibt das niedergeschriebene Wort Gottes in der Bibel Grundlage meines Glaubens.“

2. Wie finde ich die Wahrheit über Gott?

Jede Kirche, Religion oder Philosophie vertritt ihre eigene Meinung über Gott.

- Wie kann ich wissen, was tatsächlich wahr ist?

- Wie finden Sie heraus, wie lang ein Meter tatsächlich ist?

- Woher können Sie absolut sicher sein, dass das, was Sie annehmen wirklich ein Meter ist?

Sie werden wahrscheinlich einen Maßstab zu Hilfe nehmen! Nur so können Sie die Wahrheit über die angenommene Länge herausfinden. Schätzungen und persönliche Vorstellungen sind sehr subjektiv, und müssen noch lange nicht der Wahrheit entsprechen!

Genauso ist es mit der Wahrheit über Gott. Wir brauchen einen bestimmten, absolut richtigen Maßstab, um herauszufinden, welche Aussagen über Gott und den Glauben richtig sind.

Dieser Maßstab ist die Bibel, das Wort Gottes. Jesus sagte selbst einmal im Gebet zu Gott:

“Dein Wort ist die Wahrheit” (Johannes 17,17).

Wer nach seinen eigenen Vorstellungen und Gefühlen denkt und handelt, wird sich oft irren. Und Irrtum in Lebensfragen ist lebensgefährlich!

EXKURS: WAS IST WAHRHEIT?

An dieser Stelle möchte ich kurz die Frage stellen: Was ist Wahrheit?

Die Bibel philosophiert nicht, sondern gibt drei einfache Antworten:

1.) Jesus ist als Person die Wahrheit. Jesus sagt: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater (zu Gott) als nur durch mich“ (Johannes 14,6). Ziel der Offenbarung der Wahrheit besteht darin, Jesus kennen zu lernen und zu erfahren: Er ist mein Gott und Schöpfer. Er ist das Leben, d.h. Jesus will mich retten und ewiges Leben schenken. Er ist der Weg, weil Er mich führen möchte. Er ist die Wahrheit, weil Er als Schöpfer im Universum alles bestimmt hat.

2.) Die Bibel, das Wort Gottes ist Wahrheit. Jesus sagt: “Dein Wort ist die Wahrheit” (Johannes 17,17). Was Gott sagt, ist Wahrheit. Was Gott zu den Propheten offenbart hat, ist wahr und für den Glaube bindend.

3.) Das Gesetz Gottes, die zehn Gebote, ist Wahrheit. „Dein Gesetz ist Wahrheit“ ( Psalm 119,142). Die Gebote Gottes bestimmen, was wahr und richtig und gut ist. Man kann sich darauf hundertprozentig verlassen.

Die wahre Religion ist also der Glaube an Jesus, wie er sich offenbart hat. Sie ist allein auf die Bibel gegründet und richtet sich nach den Geboten Gottes. Darüber mehr in diesem Skriptum.

3. Sind die Bibelübersetzungen dem Original treu?

Jede deutsche Bibel, die Sie in die Hände bekommen, ist eine Übersetzung. Wenige Menschen können Hebräisch und Griechisch, daher sind wir sehr froh, die Bibel in unserer Sprache lesen zu können.

Es gibt jedoch sehr viele verschiedene Übersetzungen. Meist unterscheiden sie sich aber nur in der Wortwahl. Wo z.B. modernere Übersetzungen das Wort "gehen" verwenden, steht bei älteren Übersetzungen noch "wandeln". Der Inhalt ändert sich dadurch nicht.

Ich möchte kurz drei oft verwendete Übersetzungen beschreiben:

- Die Herderbibel ist eine wissenschaftliche Bibel, die von katholischen und evangelischen Theologen übersetzt wurde. Sie wird offiziell von der Katholischen Kirche verwendet, auch als Einheitsübersetzung bezeichnet.

- Die Lutherbibel ist die älteste deutsche Übersetzung, hat aber bereits mehrere Phasen der Überarbeitung hinter sich. Luther sprach noch ein ganz anderes Deutsch als wir heute, als er die Bibel damals für das Volk von Latein auf Deutsch übersetzte. Trotz der Überarbeitungen trägt die Lutherübersetzung auch heute noch deutlich den kräftigen und bunten Charakterzug der Sprache Luthers.
- Die Elberfelderbibel ist bemüht, den Originaltext möglichst treu wiederzugeben. Daher ist sie sicher mit Abstand die genaueste Übersetzung, die auch Feinheiten nicht übersieht und durchaus das Vokabular der heutigen Zeit verwendet. Falls Sie noch keine andere haben, würde ich Ihnen diese Übersetzung empfehlen.

Bemerkung: Die Bibelzitate in diesen Bibelbetrachtungen sind aus der LUTHER-BIBEL.


Ich ermutige Sie, selbst die Texte in einer Bibel nach zu lesen!

4. Die Archäologie beweist ihre Zuverlässigkeit

Jede Übersetzung braucht einen griechischen Text für das Neue Testament und einen hebräischen für das Alte Testament. Da die Bücher der Bibel aber bereits vor Jahrtausenden geschrieben worden sind, stehen uns die Originaldokumente natürlich nicht mehr zur Verfügung, sondern nur Abschriften davon.

Immer wieder erhebt sich die Frage, ob man den überlieferten Texten überhaupt noch trauen kann. Sie werden vielleicht auch denken: "Sind mehr als 2000 Jahre nicht immens viel Zeit, in der die Texte manipuliert worden sein könnten?"

Gegner der Bibel verwendeten dieses Argument sehr oft, bis die archäologischen Funde die Glaubwürdigkeit der Bibel in ihrer Überlieferung durch einige sensationelle Funde bewiesen.

Man fand biblische Handschriften, die über tausend Jahre älter waren, als alles, was bis dahin zur Verfügung stand. In der Nähe von Jerusalem (bei Qumran am Toten Meer) wurden im Jahre 1948 Schriftrollen des Alten Testaments, in Krügen versteckt, entdeckt. Darunter war auch das komplette Buch des Propheten Jesaja, der ca. 600 v. Chr. gelebt hat, und viele andere Teile des Alten Testaments.

Man hat unsere heutigen hebräischen Texte mit diesen alten Manuskripten, die ungefähr im 2. Jahrhundert vor Christus abgeschrieben worden sind, miteinander verglichen. Dabei wurde festgestellt, dass es nur sehr geringe Veränderungen gegeben hat - lediglich Abschreibfehler bei Namen und geographischen Angaben -; doch am eigentlichen Inhalt hat sich überhaupt nichts geändert!

Wie kann diese Zuverlässigkeit möglich sein? Wir wissen heute, dass die Bibel von Schriftgelehrten, also von streng gläubigen Menschen, peinlichst genau abgeschrieben wurde. Für die Handschriften des Neuen Testaments stehen uns tausende Vergleichstexte zur Verfügung.

Wir können also sicher sein, dass der Text der Bibel im Laufe der Jahrhunderte keine Veränderung erfahren hat, sondern dem ursprünglichen Text entspricht, so weit dies mit einer Übersetzung möglich ist.

5. Berichte von Augenzeugen, die übereinstimmen

Lukas, der ein Evangelium schrieb, sagte: "Viele haben es unternommen, Bericht zu geben von den Ereignissen, die sich unter uns zugetragen haben, wie sie uns die überliefert haben, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes gewesen sind. So habe ich's auch für gut gehalten, nachdem ich alles von Anfang an sorgfältig erkundet habe, es für dich, hochgeehrter Theophilus, der Reihe nach aufzuschreiben, damit du die Zuverlässigkeit der Lehre erkennst, in der du unterrichtet worden bist" (Lukas 1,1-4).

Die Evangelien wurden geschrieben, um die Geschichte Jesu denen, die nicht dabei waren, weiterzugeben. Diese Berichte sind von vielen Menschen gelesen worden, die auch Christus gekannt hatten. Jesus Christus hat vor großen Menschenmassen gepredigt und Wunder getan. Das war vielen bekannt, deshalb mussten die Schreiber auch wirklich die Wahrheit sagen, um nicht als Betrüger vor den anderen dazustehen.

Die Bibel wurde von Menschen geschrieben, die Gott wirklich erlebt haben. Sie konnten Gott nur erleben, weil Gott sich erleben lassen will. Weil sie diese Erfahrung mit anderen Menschen teilen wollten, haben sie sie niedergeschrieben. So entstand die Bibel.

Diese Menschen haben nicht bloß darüber geschrieben. Die meisten von ihnen sind sogar wegen ihres Glaubens verfolgt und getötet worden. Deshalb musste das, was sie mit Jesus erlebt und was sie darüber geschrieben haben, die reine Wahrheit sein, denn für eine Legende oder ein frommes Märchen wird ein Mensch nicht sterben wollen!

6. Die Harmonie und Einheit der Bibel

Die Bibel ist eine Sammlung von Schriften über Gott und den Menschen. Sie wurde in einem Zeitraum von 1600 Jahren (1500 vor bis 100 nach Christus) von verschiedensten Autoren geschrieben. Keiner von ihnen war hauptberuflich Schriftsteller - es waren Hirten, Könige, Minister, Generäle, sogar einfache Fischer. Sie kamen aus den verschiedensten Ländern und Kulturen. Sie lebten in Ägypten, Palästina, Babylon (im heutigen Iran und Irak), Griechenland und Rom. Trotz ihrer unterschiedlichen Prägungen stimmen ihre Hauptaussagen über Gott und die Welt immer überein und ergänzen einander gegenseitig.

Die beeindruckende Harmonie und Einheit der vielen gesammelten Bücher ist wirklich erstaunlich. Oftmals sind zur gleichen Zeit, aber Hunderte Kilometer voneinander entfernt, Bücher entstanden, die wir heute in der Bibel finden und wo wir sehen können, wie sehr die Botschaft übereinstimmt.

Woher kommt diese totale Übereinstimmung zwischen den Schreibern?

Gott selbst stand am Ursprung all dessen, was diese Menschen erlebten und niederschrieben. Es war immer derselbe Gott, der mit ihnen geredet hat. Gott "inspirierte", er gab Menschen Gedanken ein und bewog sie, Seine Botschaft auf Papyrus oder Pergament niederzuschreiben. Darum ist die Bibel ein Buch von Gott, das Wort Gottes mit menschlichen Worten und Ausdrucksweisen.

7. Ein Buch von Prophezeiungen, die sich erfüllen

Was mich wirklich sicher macht, dass die Bibel glaubwürdig und Wort Gottes ist, sind die vielen erfüllten Prophezeiungen, die sich Menschen nicht ausdenken konnten, sondern die von Gott verkündet wurden.

"So besitzen wir das prophetische Wort um so fester, und ihr tut gut, darauf zu achten als auf eine Lampe, die an einem dunklen Ort leuchtet, bis der Tag anbricht und der Morgenstern in euren Herzen aufgeht.

Ihr sollt vor allem wissen, dass keine Weissagung der Schrift aus eigener Deutung geschieht. Denn niemals wurde eine Weissagung durch den Willen eines Menschen hervorgebracht, sondern von Gott her redeten Menschen, getrieben vom Heiligen Geist" (1. Petrus 1,19-21).

Die Bibel ist ein prophetisches Buch. Ein Drittel davon sind zukünftige Aussagen, die niemals aus der Vorstellungskraft eines Menschen gemacht wurden. Jedes Wort der Bibel ist göttlichen Ursprungs.

Die Bibel ist wirklich Gottes Werk. Es kann nicht anders sein, denn kein Mensch kann die Zeit und Ereignisse der Geschichte so genau voraussagen wie Gott. Daher ist Gott der eigentliche Autor der Bibel, auch wenn er Menschen als Feder benutzte. Denn nur Gott allein kann die Zukunft voraussagen.

So stellte sich Gott Jesaja vor: "Ich bin Gott, und sonst keiner mehr, ein Gott, dem nichts gleicht. Ich habe von Anfang an verkündigt, was hernach kommen soll, und vorzeiten, was noch nicht geschehen ist. Ich sage: Was ich beschlossen habe, geschieht, und alles, was ich mir vorgenommen habe, das tue ich" (Jesaja 46,9.10).

Moderne Hellseher und Wahrsager meinen, die Zukunft herausfinden zu können. Eine Studie über Prophezeiungen für das Jahr 1993 zeigt, dass von 150 Aussagen 110 nicht in Erfüllung gingen, 30 Aussagen zweideutig und 10 nur allgemeine Weisheiten waren. Zukünftige Aussagen von Menschen sind entweder unklar, ungenau oder falsch. Bei Gott aber erfüllen sich alle Einzelheiten seiner Prophezeiungen.

Beispiel: Prophezeiung über die Zukunft von Babylon:

"So wird es Babel, der Zierde der Königreiche, der stolzen Pracht der Chaldäer, ergehen wie nach der Umkehrung von Sodom und Gomorra durch Gott. Nie mehr wird es bewohnt sein, und es bleibt unbesiedelt von Generation zu Generation. Und der Araber wird dort nicht zelten, und Hirten werden ihre Herden dort nicht lagern lassen. Aber Wüstentiere werden dort lagern, und voller Eulen werden ihre Häuser sein. Strauße werden dort wohnen und Feldgeister dort tanzen. Wilde Hunde werden heulen in seinen Palästen und Schakale in den Lustschlössern. Und seine Zeit steht nahe bevor, und seine Tage werden nicht verlängert werden" (Jesaja 13,19-22).

Die Details dieser Prophezeiung sind erstaunlich. Babylon war damals ein Weltwunder, eine gewaltige große Stadt. Diese Stadt ist genauso geworden, wie Gott es vorausgesagt hatte. Heute wohnt niemand dort!

Es gab eine Zeit, wo manche Menschen behaupteten: "Babylon hat nie existiert. Die Bibel erzählt erfundene Geschichten. Man kann sie nicht ernst nehmen". Eines Tages jedoch wurde in der Wüste die Ruine dieser Weltstadt entdeckt.

Die Geschichte von Babylon beweist uns heute, dass die Aussagen in der Bibel von Gott selbst gegeben wurden, von einem Gott, der die Zukunft kennt und die Weltgeschichte lenkt. Das konnte kein Mensch schreiben, so klug, gläubig und erleuchtet er auch gewesen sein mag. Nur Gott, der die Zukunft der Geschichte kennt und sie führt, konnte den Propheten solche Prophezeiungen geben.

Die ganze Weltgeschichte wurde im Voraus von Gott prophezeit (siehe nächstes Kapitel über erfüllte Prophezeiungen). Das Studium der biblischen Prophetie wird uns zeigen, dass die Bibel göttlichen Ursprungs ist. Ich ermutige den Leser die Prophezeiungen von Daniel und Offenbarungen zu studieren.

8. Wozu die Bibel lesen?

"Alle Schrift [die Bibel] ist von Gott eingegeben und nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, auf dass der Mensch Gottes vollkommen sei, zu jedem guten Werke geschickt" (2.Timotheus 3,16.17).

DIE BIBEL IST DIE WAHRE OFFENBARUNG VON GOTT

Die biblische Botschaft ist von Gott eingegeben. Die Heilige Schrift ist das einzige Mittel, die Wahrheit über Gott zu erfahren. Durch die Bibel zeigt sich Gott. So lernen wir Ihn kennen, wie Er ist.

DIE BIBEL DIENT ZUR LEHRE

Die wahre Lehre ist im Wort Gottes zu finden. Wir können daher alle Aussagen, die wir über Gott hören, mit der Bibel überprüfen. Sie ist wie ein Maßstab, durch den wir das Richtige vom Falschen unterscheiden können.

DIE BIBEL DIENT ZUR ZURECHTWEISUNG

Jakobus, ein Schreiber der Bibel, vergleicht in seinem Brief die Bibel mit einem Spiegel (siehe Jakobus 1,23). Durch das Lesen der Bibel erkennen wir, wie es um uns steht, und was wir mit Gottes Hilfe ändern können.

DIE BIBEL DIENT ZUR BESSERUNG

Gottes Wort ist wie eine Medizin für unsere Seele. Gott schenkt uns durch sein Wort eine Fülle von Verheißungen, die uns helfen, unser Vertrauen in Gott zu setzen. So dürfen wir erfahren, wie Gott in unserem persönlichen Leben eingreift, wie Er uns heilt, schützt, führt und segnet. Gott hat vielen Menschen geholfen. Die Bibel bezeugt das. Er kann und will es auch heute für Sie ganz persönlich tun.

DIE BIBEL DIENT ZUR UNTERWEISUNG

Die Bibel ist wie ein Plan. Gott hat ein Konzept für unser Leben. Durch das Lesen der Bibel bekommen wir viele Denkanstöße und praktische Hinweise für unser Leben. Gott hat uns geschaffen, um großartige Dinge mit Ihm zu erleben.

Noch zwei weitere wichtige Punkte:

DIE BIBEL SPRICHT HAUPTSÄCHLICH ÜBER JESUS

Das Hauptanliegen der Bibel ist Jesus Christus. Das Alte Testament kündigt das Leben Christi als Mensch auf dieser Erde an. Das Neue Testament spricht über sein Leben und zeigt auf, wie die Voraussagen des Alten Testaments erfüllt worden sind und wie wir durch den Geist Gottes geleitet und verändert werden.

Jesus sagte einmal zu Schriftgelehrten:

"Ihr erforscht die Schrift, denn ihr meint, in ihr ewiges Leben zu haben, und sie ist es, die von MIR zeugt; aber ihr wollt nicht zu mir kommen, um Leben zu haben" (Johannes 5,39.40).

Durch die Bibel lernen wir Jesus kennen und kommen dadurch in Kontakt mit dem Einen, der ewiges Leben hat, und der es den Menschen schenken kann.

DIE BIBEL SCHÜTZT UNS VOR IRRTUM

Wir leben in einer sehr verwirrenden Welt. Es gibt so viele Meinungen und Aussagen über Gott und das Leben. Darunter auch ganz kräftige Irrtümer. In Gesprächen über Glaubensfragen hatte Jesus die Gepflogenheit, immer auf die Aussagen der Bibel hinzuweisen. Er antwortete mit: "Es steht geschrieben" oder fragte: "Was sagt die Schrift?" Er nahm die Bibel sehr ernst.

Statt zu diskutieren und über das Leben zu philosophieren, empfiehlt Jesus, uns auf die Aussagen der Bibel zu verlassen und fest damit zu rechnen, dass wir Gottes Kraft in unserem Leben erfahren können.

Das taten auch Menschen, die Christen wurden, zur Zeit der Apostel:
"Sie nahmen das Wort bereitwillig auf und forschten täglich in der Schrift, ob sich’s so verhielte. So glaubten nun viele von ihnen" (Apostelgeschichte 17,11.12).

9. Wie die Bibel lesen?

GOTT UM FÜHRUNG BITTEN (GEBET):

Da der Heilige Geist selbst den Geist der Bibelschreiber inspiriert hat, sollten auch wir Ihn darum bitten, uns beim Bibellesen zu helfen, damit wir den Text so verstehen, wie Gott ihn gemeint hat. Der Geist Gottes muss uns beim Bibellesen führen. Er muss unseren Geist belegen und für sein Wort vorbereiten.

Jesus selbst, der heute im Himmel für uns wirkt, muss uns das Verständnis der Bibel schenken, so wie er es damals bei seinen Jüngern tat: „Jesus sprach zu ihnen: Dies sind meine Worte, die ich zu euch redete, als ich noch bei euch war, dass alles erfüllt werden muss, was über mich geschrieben steht in dem Gesetz Moses und in den Propheten und Psalmen (das ist das Alte Testament). Dann öffnete er ihnen das Verständnis, damit sie die Schriften verständen, und sprach zu ihnen: So steht geschrieben …“ (Lukas 24,44-46).

Ich wäre so gern bei dieser Bibelstunde von Jesus dabei gewesen. Aber Jesus gab uns den Heiligen Geist: „Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren“ (Johannes 14,26). „Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, gekommen ist, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten“ (Johannes 16,13).

Aus diesem Grund, um die Wahrheit zu erkennen, brauchen wir ein Gebet zu Gott, wenn wir die Bibel aufmachen. Gebet ist das Reden mit Gott. Wir dürfen zu Gott dem Allmächtigen reden und Ihn um seine Offenbarung und Erleuchtung bitten.

Darum ist das Gebet vor dem Lesen der Bibel unentbehrlich! Viele Beispiele für Gebete finden wir in den Psalmen. Z.B. ist Psalm 119 ein Gebet, das Sie auch zu Gott sprechen könnten:

"Ich suche Dich von ganzem Herzen... Ich behalte dein Wort in meinem Herzen... Öffne mir die Augen, dass ich sehe die Wunder an deinem Gesetz... Ich danke Dir mit aufrichtigem Herzen, dass Du mich lehrst die Ordnungen Deiner Gerechtigkeit..." (Psalm 119,7.10.11.18).

AUSWAHL EINES ABSCHNITTES:

Ich empfehle, zuerst mit den Evangelien anzufangen, um Jesus und die Sprache der Bibel kennenzulernen. Sie können auch die Psalmen lesen, um zu sehen, wie gläubige Menschen zu Gott beteten. Die Briefe des Neuen Testaments sind Ermutigungen und Anweisungen zum christlichen Glauben. Aus dem Alten Testament finden Sie die Geschichte Gottes mit dem Volk Israel und Niederschriften von prophetischen Botschaften. Die Sprüche geben uns Denkanstöße für ein glückliches Leben. Nicht zu vergessen die prophetischen Bücher, wie Daniel und Offenbarung, die uns einen Einblick bis in die Zukunft geben.

THEMENBETRACHTUNG:

Parallel dazu möchte ich Sie ermutigen, Texte nach Themen zu betrachten, um interessante Gedanken zu vertiefen.

Die Bibel ist wie ein Mosaik: Wenn man nur einen einzelnen Stein betrachtet, wird man nicht das ganze Bild sehen können. Möchte man aber das ganze Bild anschauen, muss man alle Steine, die zu diesem Bild dazugehören, auf einmal betrachten. Genauso ist es mit der Bibel: Wenn man einen biblischen Gedanken in seiner Tiefe erfassen möchte, muss man andere Texte in der Bibel suchen, die dasselbe Thema behandeln. So bekommt man ein vollständiges Bild.

Sehr hilfreich dazu ist eine Konkordanz, eine Art Wörterbuch, das alle Bibelstellen auflistet, in denen das ausgesuchte Wort vorkommt.

TEXTSTUDIUM:

Um die Aussage eines einzelnen Textes zu verstehen, sollte man folgendes beachten:

- Was sagt der Text aus? Was wollte der Schreiber damals ausdrücken? Wie hat er es gemeint? Bibellexika können dabei helfen, den Gebrauch eines Wortes im Zusammenhang der biblischen Zeit zu verstehen. Die damalige Kultur und Denkweise war eine ganz andere als heute.

- Nichts verändern! Der biblische Text soll so bleiben, wie er da steht: Nichts hineininterpretieren, ehrlich sein zu sich selbst und zum Text.

- Den Textzusammenhang beachten! Die Verse vor und nach dem Text einbeziehen, den Textabschnitt vielleicht öfters lesen, um die Gedanken des Autors besser nachvollziehen zu können.

- Gott um richtiges Verständnis bitten! Weil Gott der eigentliche Autor der Bibel ist, liegt ihm viel daran, dass wir sie auch verstehen. Oftmals haben wir Mühe, etwas zu verstehen, das uns die Bibel über Gott und unser Leben sagen möchte. Wir können das ganz offen vor Gott zugeben und ihn bitten, uns Verständnis dafür zu schenken.

- Die Bibel legt sich selbst aus! Den biblischen Zusammenhang betrachten. Dabei hilft eine Konkordanz. Andere biblische Texte erklären, vertiefen und erweitern den gelesenen Text.

In der Bibel steckt eine tiefe Kraft. "Das Evangelium von Christus ist eine Kraft Gottes, die da selig macht alle, die daran glauben" (Römer 1,16).

Die Bibel ist ein Weltwunder! Sie werden über die Bibel staunen und erkennen, dass dieses Buch übernatürlich ist und nur von Gott stammen kann.

Gott spricht heute durch Sein Wort zu uns. Die Aussagen Gottes können Ihr Leben völlig verändern, denn Gott steht zu Seinem Wort und handelt auch danach. Das habe ich selbst erlebt.

10. Nur die Bibel ist für den Glauben bindend

Paulus machte deutlich: Die Bibel hat einen besonderen Stellenwert. Sie ist das Wort Gottes, kein Menschenwort. "Darum danken auch wir Gott ohne Unterlass dafür, dass ihr das Wort der göttlichen Predigt, das ihr von uns empfangen habt, NICHT ALS MENSCHENWORT aufgenommen habt, sondern als das, was es in Wahrheit ist, ALS GOTTES WORT, das in euch wirkt, die ihr glaubt" (1.Thessalonicher 2,13). Diese Erkenntnis wird uns helfen, Prioritäten in unserem Leben zu setzen und klar zu unterscheiden, was von Menschen kommt, und was Gottes Wort und daher bindend sowie Grundlage des christlichen Glaubens ist.

"Wie wir zuvor gesagt haben, so sage ich auch jetzt wieder: Wenn jemand euch etwas als Evangelium verkündigt entgegen dem, was ihr empfangen habt, er sei verflucht! Denn rede ich jetzt Menschen zuliebe oder Gott? Oder suche ich Menschen zu gefallen? Wenn ich noch Menschen gefiele, so wäre ich Christi Knecht nicht. Ich teile euch aber mit, [Freunde und] Brüder, dass das von mir verkündigte Evangelium nicht von menschlicher Art ist. Ich habe es nämlich weder von einem Menschen empfangen noch erlernt, sondern durch Offenbarung Jesu Christi" (Gal.1,9-12).

Allein das Wort Gottes ist bindend und für den Glauben von Bedeutung.

Dogmen z.B. durch Konzile und Päpste dürfen nicht über dem Wort Gottes stehen. Der Maßstab und die Grundlage des Glaubens bleibt allein die Bibel.

Eines Tages wollte Maria seine Mutter und seine Brüder mit Jesus reden. Es wird uns erzählt: „Und es wurde ihm (Jesus) berichtet: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen dich sehen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Meine Mutter und meine Brüder sind die, welche das Wort Gottes hören und tun“(Lukas 8,20.21). Gottes Wort hören und danach handeln, das soll unser Motto sein. Das Wort Gottes steht über Maria Botschaften.

Die Bibel als Wort Gottes steht über Menschenworte und die kirchliche Tradition. Jesus musste das den damaligen Religionsführern klar machen:

"Dies Volk ehrt mich mit den Lippen; aber ihr Herz ist ferne von mir. Vergeblich dienen sie mir, weil sie lehren solche Lehren, die nichts als Menschengebote sind. Ihr verlasset Gottes Gebot [Wort] und haltet Satzungen der Menschen...und hebt so Gottes Wort auf durch eure Satzungen, die ihr aufgestellt habt" (Markus 7,6-13).

Die christliche Tradition darf die Bibel und die Gebote Gottes nicht aufheben. Wenn die Tradition im Widerspruch zur Bibel steht, muss sie aufgeben werden.

Darum müssen wir ehrlich zu uns selbst und zu Gott sein, und im Gebet unseren Glauben überprüfen (lassen), ob er auf biblischer Grundlage steht. Gerade weil ich in einer christlichen Familie aufgewachsen bin, wollte ich auch die Lehre meiner Kirche prüfen. Nach dem Theologiestudium war mir dann wichtig, zu versuchen, alles zu vergessen und alles neu allein anhand von Bibeltexten zu überdenken. So sind diese Skripten auch entstanden. Ich habe für mich persönlich die Frage gestellt:

Wo finde ich meinen Glauben in der Bibel gegründet?

Was sagt wirklich die Schrift zu einem Glaubensthema?

Was ist nur Tradition? Was sind Gedanken, die nicht in der Bibel stehen?

So habe ich viele theologischen Aussagen und die christliche Tradition überprüft und manche aufgegeben. Ich ermutige Sie, das Selbe zu machen. Sie werden nur bereichert werden und so werden Sie zu einer tiefen Beziehung zu Gott finden.