3. Schritt: Vergeben und Unrecht bereinigen

Wenn Unrecht klar erkannt wurde, dann ist der Schritt der Vergebung möglich: Unrecht kann begraben werden.

Achten wir: Wenn man vergeben muss und das Unrecht zuvor nicht behandelt wurde, kann das seelische Krankheiten bewirken. Verdrängen im Namen der Liebe ist schädlich. Das wird auch nicht von Gott erwartet. Die Bibel sagt für unsere Beziehung zu Jesus: "Wenn wir unsre Sünden (das Unrecht) bekennen, so ist Jesus treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit" . Vergebung und Reinigung ist erst möglich, wenn zuvor Unrecht erkannt und bekannt wurde. Das gilt für alle Beziehungen.

Was ist Vergebung?

Vergebung ist eine bewusste Handlung und Entscheidung. Die Bibel zeigt uns, wie Gott vergibt und dadurch, was Vergebung ist. Gott entscheidet sich aus Gnade, die Schuld zu bedecken, sie nicht anzurechnen, sie nicht mehr zu sehen und nicht mehr an sie zu denken. In seiner Liebe sieht Gott uns, als hätten wir nie einen Fehler gemacht. Ist das wirklich so richtig und gerecht? Wo bleibt die verdiente Strafe? So denkt der verletzte und sündige Mensch, der vor lauter Ungerechtigkeiten und Verletzungen lieblos und kalt wurde. Er denkt an Büßen, Strafen, verdiente Folgen, usw.

Jesus bietet uns einen anderen Weg an, der aber von uns Demut, Sanftmut, Freundlichkeit, Beherrschung, usw. fordert.

Um in uns diese Fähigkeit zu lieben wieder zu erwecken, schenkt uns Jesus zuerst seine Liebe und bietet uns an, sich unser anzunehmen. Dann will er - unter der Voraussetzung, dass wir es auch wirklich wollen - uns völlig als seine Söhne und Töchter annehmen.

Die Bibel sagt: „Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu“ (2. Korinther 5,19).

Eine solche Versöhnung mit Gott, in der er uns unsere begangenen Sünden nicht zurechnet, wenn wir sie mit der Hilfe des Heiligen Geistes und mit der Hilfe Jesu einsehen, sie ehrlich bereuen und bekennen, wird jedem geschenkt werden, der Jesus in sein Leben aufnimmt und sein Leben mit ihm weiterleben möchte.

Was geschieht bei der Vergebung?

Die Schuld wird zugedeckt. Die Last der Schuld darf fallen. Der Friede - mit Gott sowie mit dem Partner - kann einkehren. Diese Erfahrung ist die Grundlage für alle Beziehungen - für unser ganzes Leben. Dann dürfen wir durch diesen Frieden Jesu das Prinzip der Vergebung umsetzen: Wer glücklich leben möchte, muss auch lernen, zu vergeben, wie Gott uns vergibt. Das soll unser Gebetsanliegen sein, wie wir es im Vater-Unser gelernt haben: „Vergib uns, so wir auch unseren Schuldigern vergeben“.

Vergeben bedeutet: Der Schuld wird nicht mehr gedacht und sie wird nicht zugerechnet. Die Bibel sagt uns, dass Gott das tut. Er rechnet die Schuld nicht zu. Wir können von Ihm lernen. Noch vielmehr, wir brauchen diese Vergebung, um auch vergeben zu können.

Bei der Vergebung geht es also darin, sich zu entscheiden, das Unrecht zu bedecken: „Deckel zu, wir wollen nicht mehr darüber reden“.

(Für Theologen verweise ich hier an die Begriffe in Hebräisch „nasa – tragen“ und „kaphar – bedecken“ und in Griechisch im Neuen Testament „islasterion – Deckel der Gnade der Bundeslade“, „ilasmos – Bedeckung“)

Voraussetzung für Schuld-Zudecken:

Um Schuld zu vergeben und zudecken zu können, müssen wir auch uns entscheiden, das Unrecht gegen uns in unserem Herzen zu tragen. Wir müssen bereit sein, die Ungerechtigkeit und die Verletzung zu ertragen, die gegen uns getan wurde; - was eigentlich ein Akt von Liebe ist, wie sie in der Bibel definiert wird (siehe oben).

Wer liebt, leidet; Wer vergibt, trägt die Schuld des anderen in sich selbst. Das ist Liebe. Der, der liebt, „Er erträgt alles, er glaubt alles, er hofft alles, er erduldet alles.“Das tat Jesus auch: Er trug unsere Schuld - nämlich das, was Menschen ihm angetan haben. Er trug das Kreuz vergebend - ohne Beziehung mit uns trotz Kreuz und Ablehnung weiter führen zu können. Das Kreuz Jesu ist die Garantie, dass Beziehung zu Gott möglich ist.

So kommen wir zu einem weiteren Schritt 4 der Versöhnung. DER FRIEDE MIT SICH SELBST!