DIE RICHTIGE STELLVERTRETUNG JESU

"JESUS WURDE ZUR SÜNDE GEMACHT"

Es gibt eine falsche Stellvertretungstheologie und eine richtige, die ich lieber als "Vertretungstheologie" bezeichnen würde.

Noch einmal kurz zusammengefasst: Die Stellvertretungstheologie lehrt, dass Jesus am Kreuz an unserer Stelle zum Sünder gemacht wurde und an unserer Stelle durch seinen Tod von Gott bestraft wurde, damit die Schuld der Menschen getilgt wird und so Gott unsere Schuld vergeben kann.

Nun habe ich festgestellt, dass es keinen einzigen Bibeltext gibt, der solche Gedanken vermitteln möchte. Nun wollen wir einen Text betrachten, der immer zitiert wird, um die Stellvertretungstheologie zu belegen.

Paulus schreibt: "Jesus Christus, der Sünde nicht kannte, hat Gott für uns zur Sünde gemacht, damit wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm.(2. Kor. 5:21).

Versuchen wir gemeinsam Exegese zu machen, d.h. herauszufinden, was der Text wirklich sagt.

Spricht hier Paulus überhaupt vom Tod Jesu? Wird hier der Tod Jesu erwähnt? Nein. Sogar im Zusammenhang geht es nicht um den Tod Jesu, sondern um die Versöhnung mit Gott. Wir müssen mit dem Text fair sein; keine eigenen Gedanken oder Konzepte in den Text hineinlegen.

Achten wir, welche Begriffe benützt werden! Paulus spricht in diesem Text von DER SÜNDE (Einzahl), und nicht von SÜNDERN, oder von den SÜNDEN, von SCHULD, die auf Jesus übertragen wäre, damit sie durch seinen Tod gesühnt, getilgt wird. Der Text sagt also nicht, dass Jesus zum Sünder an unserer Stelle gemacht wurde.

Um einen Text richtig auslegen zu können, müssen wir das Denken des Autors kennen. In der Folge (siehe unten) werden wir entdecken, wie Paulus Erlösung versteht. Mit diesem Satz hier im 2. Korintherbrief 5,21 fasst Paulus zusammen, was er im Römerbrief Kapitel 5 bis 8 gelehrt hat.

WIE WURDE JESUS FÜR UNS ZUR SÜNDE GEMACHT? BEI SEINER MENSCHWERDUNG

WANN WURDE JESUS FÜR UNS ZUR SÜNDE GEMACHT? SCHON BEI SEINER ZEUGUNG DURCH DEN HEILIGEN GEIST IM BAUCH VON MARIA.

In Anlegung an Römerbrief 8,2 können wir sagen: Jesus wurde Mensch und hat dadurch "das Gesetz der Sünde und des Todes" angezogen und getragen, um ein gerechtes Leben zu führen und so durch Gehorsam die Sünde in der menschlichen Natur zu besiegen und zu verdammen.

Das lesen wir im Römerbrief 8. Es ist exakt das, was wir auch im 2. Korinther 5,21 lesen:

3 Denn das dem Gesetz Unmögliche, weil es durch das Fleisch kraftlos war, tat Gott, indem er seinen eigenen Sohn in Gleichgestalt des Fleisches der Sünde (ER WURDE ZUR SÜNDE GEMACHT) und für die Sünde sandte und die Sünde im Fleisch verurteilte,

AUCH HIER WIRD DER TOD JESU NICHT EXPLIZIT ERWÄHNT - JESUS HAT DURCH SEINEN GEHORSAM DIE SÜNDE IM FLEISCH VERDAMMT. siehe unten im Römer 5.

4 damit die Rechtsforderung des Gesetzes erfüllt wird in uns, die wir nicht nach dem Fleisch, sondern nach dem Geist wandeln(DAMIT WIR GOTTES GERECHTIGKEIT IN IHM WÜRDEN).

Das lesen wir auch im Galaterbrief 4:

4 Als aber die Fülle der Zeit kam, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau, GEBOREN UNTER DEM GESETZ (WURDE ZUR SÜNDE GEMACHT),

5 damit er die loskaufte, die unter Gesetz waren, damit wir die Sohnschaft empfingen (DAMIT WIR GOTTES GERECHTIGKEIT IN JESUS WERDEN).6 Weil ihr aber Söhne seid, sandte Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen, der da ruft: Abba, Vater!7 Also bist du nicht mehr Sklave, sondern Sohn; wenn aber Sohn, so auch Erbe durch Gott.(Gal 4:4-7 )

WIE WERDEN WIR GOTTES GERECHTIGKEIT IN IHM? DURCH DIE SOHNSCHAFT BZW. DURCH EINE ADOPTION.

DAS ZIEL IST DIE SOHNSCHAFT, die Versöhnung, der neue Stand bei Gott, wo wir als Gerechter mit Jesus gesehen werden.

GOTTES GERECHTIGKEIT IN CHRISTUS ist also ein gerichtlicher Attest, der bestätigt, dass wir ein Kind Gottes sind. Es ist wie mit einer Adoption. Wir bekommen die Sohnschaft und das Erbe Gottes. Diese Sohnschaft erhalten wir durch den Bund der Erwachsen-Taufe.

Paulus erklärte im Römerbrief:

Römer 5:19 Denn wie durch des einen Menschen Ungehorsam die vielen <in die Stellung von> Sündern versetzt worden sind, so werden auch durch den Gehorsam des einen die vielen <in die Stellung von> Gerechten versetzt werden.

Die Sohnschaft (Adoption, Versöhnung, Bund mit Gott) versetzt uns in den Stand der Gerechten. Die Gedanken von Paulus im Römerbrief wollen wir nun näher betrachten.

DIE ERLÖSUNG BEI PAULUS IM RÖMERBRIEF 5

Was erklärt uns Paulus im Römerbrief 5?

1.) Das Kernproblem: Die Sünde ist eine Herrschaft des Todes.

„Denn wenn durch die Übertretung des einen (von Adam) der Tod durch den einen geherrscht hat, so werden viel mehr die, welche den Überfluss der Gnade und der Gabe der Gerechtigkeit empfangen, im Leben herrschen durch den einen, Jesus Christus.“ (Röm 5,17)

Durch die Übertretung Adams ist die ganze Menschheit in einen Zustand der Trennung von Gott geraten, in eine Herrschaft, wo das Gesetz des Todes alles bestimmt. Das Problem der Menschen ist die Herrschaft des Todes, in die die ganze Welt hineingeraten ist. Die Sünde ist ein Reich des Todes. Im Römer 6 spricht Paulus von der Sklaverei der Sünde. Im Römer 7,1-4 spricht er von einer Bindung wie zwischen Mann und Frau in der Ehe.

Halten wir fest: Das Problem ist nicht die Schuld (die Sünden), die getilgt werden muss (das sind die Gedanken in der Stellvertretungstheologie), sondern DIE SÜNDE. Das Problem, das Gott behandeln muss, ist also nicht die Übertretung bzw. die Schuld, sondern die Folge der Schuld und Übertretungen, nämlich die Herrschaft des Todes in dieser Welt. Schuld muß nicht nach heidnischer Art durch Opfer getilgt werden. Nach Römer 3,25 vergibt Gott die Schuld ("rechtfertigt Gott den Menschen"), weil Er es versprochen hat und sein Versprechen einhalten möchte und so seine Treue zu uns zeigt, und sich so als gerecht erweist. Siehe auch 1.Johannes 1,9: Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist Jesus treu und gerecht, uns zu vergeben.Da ist nicht die Rede von Tilgung, Sühnung der Schuld.

Die Übertretung Adams hat also die Menschheit in die Stellung, in den Zustand von Sündern, und so in die Herrschaft des Todes versetzt. Alles in der Natur heute steht unter einem Gesetz des Todes. So war ursprünglich das Leben nicht geschaffen worden.

Halten wir fest: Der Tod ist nicht eine Bestrafung Gottes. Leid und Tod in dieser Welt sind nie eine Strafe Gottes. Der Tod kommt, weil wir in einer Herrschaft des Todes leben. Andere Texte in der Bibel erklären uns, dass wir hier auf dieser Erde im Reich Satans leben. Er ist der, der den Tod bringt (siehe die Geschichte von Hiob, wo wir lesen, dass es der Satan war, der Katastrophen auslöst und Krankheit verursacht).

Die Stellvertretungstheologie lehrt, dass die Folge der Schuld - nämlich der Tod - eine Strafe Gottes sei, die Jesus stellvertretend auf sich nahm. Jesaja 53 lehrt uns, dass dieser Gedanke menschlich und verkehrt sei (siehe die Textbetrachtung von JESAJA 53). Jesaja 53,4 sagt, dass Gott Jesus nicht bestraft hat.

Der Tod also ist keine Strafe Gottes, sondern eine Folge von der Herrschaft des Todes in dieser Welt.

2.) Die Kernlösung: Die Menschwerdung Jesu - DER MENSCH Jesus Christus - ist eine "Gnadengabe" Gottes zur Lösung der Sünde.

„Mit der Übertretung ist es aber nicht so wie mit der Gnadengabe. Denn wenn durch des einen Übertretung die vielen gestorben sind, so ist viel mehr die Gnade Gottes und die Gabe in der Gnade des einen Menschen Jesus Christusgegen die vielen überreich geworden. “ (Röm 5,15)

Durch die Übertretung von Adam ist also die Menschheit in eine Herrschaft des Todes geraten (DIE SÜNDE IST EIN ZUSTAND IN EINER HERRSCHAFT). Als Lösung wird nicht der Tod Jesu erwähnt, geschweige denn von einer notwendigen Tilgung der Schuld gesprochen. Die Lösung für die SÜNDE ist die Menschwerdung Jesu - genauer gesagt der Mensch Jesus Christus.

Halten wir fest: Die Gnade Gottes ist also bei Paulus eine ganz bestimmte Tat, eine Handlung Gottes für unsere Erlösung. Die GNADE Gottes ist nämlich "die Gabe des einen Menschen Jesus Christus" - mit Betonung auf MENSCH JESUS.

Hier betont Paulus: DER MENSCH Jesus Christus. Warum ist das so wichtig? Der Grund ist: Der Mensch ist mit seiner sündigen Natur Träger der Herrschaft der Sünde und des Todes in dieser Welt. Um diese Herrschaft zu brechen, musste ein neuer Mensch für eine neue Herrschaft geschaffen werden. Mit dem Menschen Jesus wurde das Reich Gottes in diese unsere Welt gebracht und neu geschaffen. Das war die Zentralbotschaft Jesu: "Kehrt um, wechselt die Herrschaft, denn das Himmelreich ist herbeigekommen." Mit seinem Mensch-sein hat Jesus eine neue Herrschaft für das ewige Leben mit sich gebracht.

3.) Die Kernbotschaft: Der MENSCH Jesus Christus hat eine neue Herrschaft für MENSCHEN geschaffen. Durch den Bund mit Gott werden wir in das Reich Gottes versetzt und so von der Herrschaft des Todes befreit.

Denn wie durch des einen Menschen Ungehorsam (Adam) die vielen <in die Stellung von> Sündern versetzt worden sind, so werden auch durch den Gehorsam des einen (Jesus Christus) die vielen <in die Stellung von> Gerechten versetzt werden. “ (Röm 5,19).

Noch einmal: Die Übertretung Adams hat die Menschheit in die Stellung, in den Zustand von Sündern, und so in die Herrschaft des Todes versetzt.

Die Lösung ist der Mensch Jesus. MIT SEINEM MENSCH-SEIN VERTRITT JESUS DIE NEUE MENSCHHEIT UND SO EINE NEUE HERRSCHAFT, DIE ZU UNSERER ERLÖSUNG GESCHAFFEN WURDE.

Als Gott Adam und Eva schuf, übergab Er ihm die Aufgabe, diese Welt zu verwalten. Wir lesen im Schöpfungsbericht: "Herrsche über die Tiere..." (1. Mose 1,28). Eine Studie wäre hier notwendig, um den wahren Sinn und Bedeutung dieses "Herrschens", das mehr ein Dienen ist, zu verstehen. Diese ursprüngliche Herrschaft Adams, die durch die Sünde verloren gegangen ist, soll und kann nun wiederhergestellt werden. siehe Offenbarung 1,5; 5,10. Durch das Blut Jesu sind wir Menschen für Gott erkauft (erlöst) und zu einem Königtum und zu Priester gemacht und wir werden auf der Erde herrschen. (siehe Studien der Offenbarung)

Die Lösung für unsere Erlösung ist das Reich Gottes, das Jesus mit seinem Mensch-Sein vertritt. Rechtfertigung bei Paulus ist also der Prozess, wie ein Mensch von der Herrschaft des Todes in die andere Herrschaft des Leben - vertretend von Jesus - versetzt wird. Paulus gebraucht andere Wörter und Bilder wie Sohnschaft, Adoption, Versöhnung, Einpfrophung (zur Veredlung), Einverleibung, usw. Johannes spricht von der Vollmacht und Rechte der Kinder Gottes (Joh.1,12).

Halten wir fest: DER GEHORSAM JESU hat die Herrschaft der Sünde gebrochen und Gottes Reich in diese Welt für unsere Erlösung geschaffen.

Das gerechte, sündlose Leben Jesu hat das Reich Gottes in dieser Welt ermöglicht. Paulus im Philipperbrief 2 erklärt: "Jesus machte sich selbst zu nichts und nahm Knechtsgestalt an, indem er den Menschen gleich geworden ist, und der Gestalt nach wie ein Mensch befunden, 8 erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz"(Phil 2,7-8).

Der Gehorsam ist die entscheidende Kraft der Erlösung. Der Gehorsam hat die Macht der Sünde überwunden und den Sieg gegen das Böse ermöglicht. Im Mittelpunkt steht der Gehorsam.

DIE BIBLISCHE STELLVERTRETUNG hat nicht mit einer Schuld-Übertragung und Tilgung der Schuld am Kreuz zu tun. Es hat vielmehr mit dem Mensch-Sein von Jesus zu tun: Jesus wurde der Träger der neuen Menschheit. Er vertritt uns und versetzt uns in sein Reich.

Durch seinen Gehorsam bis zum Tod am Kreuz wurde das möglich. Die Sünde wurde mit dem Leben Jesu bis zu seiner Kreuzigung besiegt. Ein neuer Stand wurde so für unsere Adoption geschaffen. Durch unsere Verbindung mit Jesus - durch den Bundesschluss durch die Taufe - bekommen wir das Recht, die Vollmacht, ein Kind Gottes zu sein (siehe Johannes 1,12). Mit der Versöhnung, mit dieser Sohnschaft bekommen wir auch die Vergebung der Schuld.

Daher wie schon gesagt: Studie ERLÖSUNG ZUERST; DANN VERGEBUNG!

ZUERST ERLÖSUNG - DURCH DEN MENSCH JESUS CHRISTUS

DANN VERSÖHNUNG - ADOPTION - BUND DER TAUFE

DANN VERGEBUNG DER SCHULD ALS GESCHENK

DANN LEBEN MIT DEM HEILIGEN GEIST.

Petrus aber sprach zu ihnen: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden! Und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. (Apg 2,38)

FORTSETZUNG - RÖMER 6 bis 8 - DIE ROLLE DES TODES JESU

Nun wollen wir die Fortsetzung vom Römer 5 betrachten. Einleitend möchte ich folgendes erklären:

Als Jesus Mensch wurde, geschah zwei Dinge, die zwei Gründe für seinen Tod wurden:

1.) Er begab sich dadurch in die Hände Luzifers. Er kam in den Machtbereich Satans, der Macht über Tod in dieser Welt hat (Gesetz der Sünde)

2.) Er nahm auf sich eine schwache Natur, die jeden Menschen zum Tod führt (also das Gesetz des Todes).

Durch seine menschliche Natur war Jesus stellvertretend für die ganze Menschheit auch so an das Gesetz der Bindung an die Sünde und an Satan gebunden. Durch seinen Tod wurde Jesus und so auch die ganze Menschheit vom Gesetz der Sünde (der Bindung) und des Todes befreit. DAS IST DAS PRINZIP DES TODES JESU, das wir im Römer 6 bis 8 weiter entdecken.

1 Was sollen wir nun sagen? Sollten wir in der Sünde verharren, damit die Gnade zunehme ?

2 Das sei ferne! Wir, die wir der Sünde gestorben sind, wie werden wir noch in ihr leben ?

3 Oder wißt ihr nicht, daß wir, so viele auf Christus Jesus getauft wurden, auf seinen Tod getauft worden sind ?

4 So sind wir nun mit ihm begraben worden durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus aus den Toten auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in Neuheit des Lebens wandeln.

Der Mensch, der einen Bund mit Gott durch die Taufe schließt, verbindet sich mit dem Menschen Jesus, der gestorben ist und dadurch die Bindung und die Herrschaft der Sünde gebrochen hat. Mit dem Bund mit Jesus verbindet sich der Mensch so mit der erlösten Natur der Menschen, die Jesus übernommen hatte.

5 Denn wenn wir verwachsen sind mit der Gleichheit seines Todes, so werden wir es auch mit der seiner Auferstehung sein,

6 da wir dies erkennen, daß unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde abgetan sei, daß wir der Sünde nicht mehr dienen.

7 Denn wer gestorben ist, ist freigesprochen von der Sünde.

Hier lesen wir das Prinzip hinter der Erlösung durch das Kreuz: Der Tod Jesu bringt Befreiung von der Bindung der Sünde.

8 Wenn wir aber mit Christus gestorben sind, so glauben wir, daß wir auch mit ihm leben werden,

9 da wir wissen, daß Christus, aus den Toten auferweckt, nicht mehr stirbt; der Tod herrscht nicht mehr über ihn.

Weiter hier: Der Tod Jesu hat die Herrschaft des Todes gebrochen.

10 Denn was er gestorben ist, ist er ein für allemal der Sünde gestorben; was er aber lebt, lebt er Gott.

Der Tod Jesu hat endgültig das Problem Sünde gelöst.

11 So auch ihr: Haltet euch der Sünde für tot, Gott aber lebend in Christus Jesus!

12 So herrsche nun nicht die Sünde in eurem sterblichen Leib, daß er seinen Begierden gehorche;

Als Beispiel haben wir Jesus Christus. Jesus hat vertretend für uns die Herrschaft der Sünde und des Todes im menschlichen sterblichen Körper getragen, überwunden und besiegt - und das in seinem Leben bis zum Tode am Kreuz. Die entscheidende Kraft ist DER GEHORSAM.

13 stellt auch nicht eure Glieder der Sünde zur Verfügung als Werkzeuge der Ungerechtigkeit, sondern stellt euch selbst Gott zur Verfügung als Lebende aus den Toten und eure Glieder Gott zu Werkzeugen der Gerechtigkeit!

14 Denn die Sünde wird nicht über euch HERRSCHEN, denn ihr seid nicht unter Gesetz, sondern unter Gnade.

Wir haben oben im Römer 5 gesehen: DIE GNADE IST DIE GABE DES MENSCHEN JESUS CHRISTUS UND DADURCH SEINE HERRSCHAFT. "Unter der Gnade sein" bedeutet also "im Wirkungsbereich Jesu zu sein". Bei Jesus wird also die Sünde nicht über uns herrschen.

15 Was nun, sollen wir sündigen, weil wir nicht unter Gesetz, sondern unter Gnade sind? Das sei ferne!

16 Wißt ihr nicht, daß, wem ihr euch zur Verfügung stellt als Sklaven zum Gehorsam, ihr dessen Sklaven seid, dem ihr gehorcht ? Entweder Sklaven der Sünde zum Tod oder Sklaven des Gehorsams zur Gerechtigkeit ?

Die entscheidende Macht gegen die Sünde im Leben des Christen ist sein Gehorsam, wie es bei Jesus der Fall war. Christ-sein bedeutet sich zu verpflichten, gehorsam zu sein, sich zum Sklaven des Gehorsams zu machen.

17 Gott aber sei Dank, daß ihr Sklaven der Sünde wart, aber von Herzen gehorsam geworden seid dem Bild der Lehre, dem ihr übergeben worden seid!

18 Frei gemacht aber von der Sünde, seid ihr Sklaven der Gerechtigkeit geworden.

19 Ich rede menschlich wegen der Schwachheit eures Fleisches. Denn wie ihr eure Glieder als Sklaven der Unreinheit und der Gesetzlosigkeit zur Gesetzlosigkeit zur Verfügung gestellt habt, so stellt jetzt eure Glieder zur Verfügung als Sklaven der Gerechtigkeit zur Heiligkeit!

20 Denn als ihr Sklaven der Sünde wart, da wart ihr Freie gegenüber der Gerechtigkeit.

21 Welche Frucht hattet ihr denn damals? Dinge, deren ihr euch jetzt schämt, denn das Ende davon ist der Tod.

22 Jetzt aber, von der Sünde frei gemacht und Gottes Sklaven geworden, habt ihr eure Frucht zur Heiligkeit, als das Ende aber ewiges Leben.

23 Denn der Lohn der Sünde ist der Tod, die Gnadengabe Gottes aber ewiges Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.

Halten wir fest: Es geht im ganzen Römerbrief gar nicht um eine Tilgung der Schuld. Es ist keine Rede von einer stellvertretende Bestrafung Jesu an unserer Stelle. Dieser Vers 23 wird zwar zitiert, um zu behaupten, dass Schuld mit Tod gestraft werden soll und dass Jesus an unserer Stelle wie ein Sünder behandelt wurde, damit die Schuld getilgt werden kann und Gott nun uns vergeben kann. Wenn wir aber den Zusammenhang betrachten, dann wird die Sünde nicht als Schuld, die betraft werden muss gesehen, sondern als ZUSTAND, als Bindung, als Herrschaft. Das ist es, was den Tod bringt.

Wir lesen: Die Lösung für DIE SÜNDE (Zustand) ist die Gnadengabe in Jesus (laut Römer 5: die Menschwerdung Jesu, die die Bindung der Sünde gelöst hat). Das lesen wir im Zusammenhang: Befreiung von der Herrschaft des Todes und von der Bindung der Sünde. So wie auch jetzt im nächsten Abschnitt, im Römer 7,1-4

RÖMER 7:

1 Oder wißt ihr nicht, Brüder - denn ich rede zu denen, die Gesetz kennen - daß das Gesetz über den Menschen herrscht, solange er lebt?

Wir lesen hier von dem Gesetz einer Bindung, die nur durch den Tod gelöst wird. So auch die Sünde. Um das geht es, nicht um Schuld, die gesühnt werden muss, sondern um eine Bindung an Satan und die Sünde.

2 Denn die verheiratete Frau ist durchs Gesetz an den Mann gebunden, solange er lebt; wenn aber der Mann gestorben ist, so ist sie losgemacht von dem Gesetz des Mannes.

3 So wird sie nun, während der Mann lebt, eine Ehebrecherin genannt, wenn sie eines anderen Mannes wird; wenn aber der Mann gestorben ist, ist sie frei vom Gesetz, so daß sie keine Ehebrecherin ist, wenn sie eines anderen Mannes wird.

4 So seid auch ihr, meine Brüder, dem Gesetz getötet worden durch den Leib des Christus, um eines anderen zu werden, des aus den Toten Auferweckten, damit wir Gott Frucht bringen.

Durch seine Menschwerdung (durch den menschlichen Leib, den Jesus getragen hat) hat Jesus die Bindung zur Sünde getragen. Diese Herrschaft und Bindung wurde durch seinen Tod - genauer gesagt durch seine Auferstehung - gebrochen.

WAS WAR DAS ZIEL? Paulus sagt ganz klar: UM EINES ANDEREN ZU WERDEN.

Das Ziel bei der Erlösung ist Versöhnung: UM Gott zu gehören, um adoptiert werden zu können, um den Bund festzumachen - ja dessen Gültigkeit zu ermöglichen.

Der Tod Jesu klärt das Problem der Bindung an Satan, der Trennung von Gott durch die Sünde (Zustand) und der Herrschaft des Todes.

RÖMER 8:

1 Also gibt es jetzt keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

IN CHRISTUS - im Bund mit Jesus, wenn die Versöhnung geschehen ist, dann bekommen wir Vergebung und die Sicherheit, dass es jetzt keine Verdammnis mehr gibt.

2 Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat dich freigemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.

Das Gesetz des Geistes, das Jesus ermöglichte, sündlos zu bleiben, obwohl er mit seinem menschlichen Leib an das Gesetz der Sünde und des Todes gebunden war - STELLVERTRETEND FÜR UNS - dieses Gesetz des Geistes macht uns heute frei vom Gesetz der Sünde (Bindung an Satan, Leben ohne Gebote und Bund Gottes) und vom Gesetz des Todes (Herrschaft des Todes in der Schöpfung). Das geschieht nämlich durch das Leben Jesu in unserem Leben.

3 Denn das dem Gesetz Unmögliche, weil es durch das Fleisch kraftlos war, tat Gott, indem er seinen eigenen Sohn in Gleichgestalt des Fleisches der Sünde und für die Sünde sandte und die Sünde im Fleisch verurteilte,

4 damit die Rechtsforderung des Gesetzes erfüllt wird in uns, die wir nicht nach dem Fleisch, sondern nach dem Geist wandeln.