EXKURS: Der Plan Gottes mit Leid

WARUM LÄSST GOTT LEID ZU? DER PLAN GOTTES MIT DER LIEBE

Der Mensch fragt: Warum lässt Gott Leid zu?

Gott hat geantwortet: Jesus wurde Mensch und hat am Kreuz für uns gelitten. Die Ursache für Leid wurde dabei behandelt, nämlich die Gewalt und Rebellion gegen die Art und Weise, Liebe zu leben.

Statt Richter im Leid zu sein, wurde Jesus am Kreuz Opfer. Die Macht der Liebe hat so Sünde und Gewalt überwunden.

Jesus ist der Sieger der Liebe.

Nun fragen Christen weiter, warum Gott noch Leid zulässt. Jesus hätte als dieser Richter gleich nach seiner Auferstehung schon längst über seine Feinde kommen können, um sie für all das Böse zu richten, das sie ihm – obwohl völlig unschuldig – in ihrer Grausamkeit und Sünde angetan hatten. Aber er tat und tut es nicht. Er rächte sich nicht an seinen Feinden! Warum diese endlose und ewige Geduld und Liebe? Ja, man kann nur staunen, wie langmütig die Liebe Gottes ist.

Hat er nicht sogar am Kreuz unter größtem Spott und Hohn noch für sie die erstaunlichen Worte zu seinem Vater im Himmel gesprochen, der ihm in dieser Stunde – wiewohl unsichtbar – doch trotz allem ganz nahe war: „Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“? Erstaunliche Aussage! Wir würden im Leid beten, „Herr, richte und mache mich frei vom Unrecht“. Haben diese Menschen ein solches Gebet um Vergebung denn verdient? Die Liebe Jesu und des Vaters sieht alles anders.

So wurde Jesus als Opfer am Kreuz zum Fürsprecher. Dafür können wir Gott ewig danken.

Dort am Kreuz schrie Jesus zu seinem Vater: „Mein Gott! mein Gott! Warum hast Du mich verlassen?“ Doch selbst als Jesus als Menschen wie wir dort oben am Kreuz solche Fragen durch den Kopf gingen, wusste er schon vorher, dass er von seinem Vater niemals alleine gelassen sein würde, solange er den Willen des Vaters tut, und auch bereit ist, ein solches Leid auf sich zu nehmen. So lesen wir es in Joh. 8,29: Und der mich gesandt hat, ist mit mir. Der Vater lässt mich nicht allein; denn ich tue allezeit, was ihm gefällt.” Unmittelbar vor seiner Gefangennahme versicherte er noch seinen Jüngern:„Siehe, es kommt die Stunde und ist schon gekommen, dass ihr zerstreut werdet, ein jeglicher in das Seine, und mich allein lasset. Aber ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir.”(Joh. 16,32).

Diese Gewissheit gab Jesus in dieser entscheidenden Stunde eine gewaltige, übermenschliche Kraft. So konnte er sich letztlich auch in dieser dunkelsten Stunde entscheiden, seinem geliebten Vater im Himmel zu vertrauen und sich zu sagen: „Mein Vater kann und wird gerecht richten, zu dem Zeitpunkt, den er am besten weiß, und den Er für richtig findet.“ Jesus hat an die Liebe aber auch an die Gerechtigkeit Gottes geglaubt.

Aber dennoch bleicht die quälende Frage aller Menschen auf dieser Welt, die so viel Leid und Unrecht erfahren.

WARUM lässt Du Leid zu, mein Gott? Warum hast Du mich verlassen? Zu Gott stellen wir weitere Fragen: Warum greifst Du nicht ein? Warum richtest Du nicht und warum lässt Du zu, dass sogar der Gerechte so sterben muss in dieser Welt?

Als Christen wissen wir, dass diese Welt ein Reich Satans und so des Bösen ist. Wer hier lebt, wird von Unrecht, Leid und Tod getroffen. So ist es nun mal. Aber die Frage der Jünger war: Wann wirst Du endlich Dein Reich aufrichten? Einen Grund haben wir schon gesehen: „Das Unrecht mit Gewalt zu lösen ist selbst an sich Unrecht, außer dieses Unrecht wurde zuvor klar ersichtlich für alle aufgedeckt.“ Im Leid aber ist diese Wahrheit sehr schwer anzunehmen.

Gott ist in seiner Liebe gerecht. Das sollen wir glauben. Aber in der Gerechtigkeit Gottes muss das Unrecht anders als mit Gewalt gelöst werden. Die Lösung: 1. Das Unrecht in Liebe tragen,2. den Plan Gottes für unser Leben kennen und vertrauen (siehe Prophetie) und 3. an die Erlösung glauben und alles dem Gericht Gottes übergeben.

Es ist aber bemerkenswert, dass Gott selbst nicht richtet, sondern das Gericht dem übergibt, der Unrecht erfahren hat: nämlich Jesus. Es ist weiterhin interessant festzustellen, dass Jesus immer noch nicht gekommen ist, um das Unrecht zu richten.

Gläubige Menschen wissen, dass Jesus wiederkommen soll. Wir fragen uns: „Aber wie lange noch? Warum greift er nicht endlich ein? Warum lässt er das alles zu? Dieses Problem hat Jesus selbst am Kreuz gehabt und es mit seinem Glauben an Gott und an seine Gerechtigkeit überwunden.

Statt zurückzukommen und zu richten – so wie die ganze Christenheit es von Jesus erwartet, hat Jesus das Gericht Gottes im gewissen Sinne gläubigen Menschen auf Erden übertragen, mit der Absicht es ganz genau so zu machen, wie Jesus im Auftrag Gottes als Mensch es getan hat.

Wie Gott das Gericht dem leidenden und gerechten Christus übergeben hat, so hat Jesus der Messias das Gericht dem leidenden Volk auf Erden, das dazu bereit ist, auch gerecht Unrecht zu tragen. Das wird deutlich durch ein Studium über den Knecht Gottes in Jesaja 49-53. Im Kapitel 53 geht es um Jesus, der als Vertreter der Menschen unser Schicksal in dieser Welt der Sünde geteilt und uns gezeigt hat, wie man im Leid und Unrecht siegreich bleibt. Im Zusammenhang von Jesaja 53 geht es um die Erfahrung des Volkes Gottes im Leid und welchen Plan Gott auch damit verfolgt. Das wäre eine eigene Studie wert.

Die Bibel macht klar, die Gläubigen werden mit Jesus richten – aber auf die Art und Weise, wie die Sünde durch die Liebe und das gerechte Leben Jesu aufgedeckt und so gerichtet wurde.

Der Erlösungsplan ist eigentlich der Plan Gottes gegen das Unrecht (Sünde). Hier haben wir drei Schritte kurz erwähnt: 1. Jesus am Kreuz war zugleich Opfer und Hohepriester; 2. Jesus ist als Herr und Hohepriester und Sender des Heiligen Geistes; 3. Das Volk Gottes als Zeuge und Bekenner Jesu.

Die Offenbarung zeigt uns, welche Schritte Gott noch setzt, um schließlich endgültig mit der Bosheit fertigzuwerden (siehe Studie über die Offenbarung). Das Kreuz war der Anfang vom Sieg. So wie das jüdische Jahr, beginnend mit dem Passah, sieben Feste hatte, so braucht Gott sieben Phasen des Gerichtes, um mit dem Unrecht fertig zu werden (siehe Studie über die Phasen des Gerichtes Gottes).

Wir sehen, dass Gott alle Vorkehrungen für eine gründliche Versöhnung getroffen hat. Deshalb vergibt er so gern. Deshalb können wir auch vergeben und die Schritte der Versöhnung gehen, so wie Jesus es zu unserem Vorbild tat.

Wenn wir nicht wissen und glauben, dass Gott der gerechte Richter ist, werden wir leicht dazu verführt werden, als Opfer Täter zu sein. Die Bibel wird missbraucht. Christen versuchen heute, „Waffen der Gerechtigkeit“ zu nehmen, um einen „geistlichen Krieg“ zu führen. Christen aber haben niemals den Auftrag bekommen, gegen das Böse und das Unrecht hier auf Erden zu bekämpfen. Dieses Gericht, das Christen bekommen haben, hat nichts mit Gewalt, Drohen und Strafen zu tun. Es ist nicht ein Kampf gegen die „Achse des Bösen“. Wir sollen uns davor hüten, gegen Ungerechtigkeit, gegen das Böse und die Lüge zu kämpfen, sondern wir haben den einfachen Auftrag erhalten, von der Liebe Gottes zu zeugen, also einfach zu lieben und zu dienen.

Wie ist das Gericht Gottes durch die Liebe zu verstehen? Jesus selbst erklärt das Wesen des Gerichtes Gottes und das hat sich nicht geändert: „Gott hat seinen Sohn nicht gesandt in die Welt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde. Wer an ihn glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet; denn er glaubt nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes. Das ist aber das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist“ (Johannes 3,17-19). Licht schafft eine Trennung zwischen Dunkelheit und Licht und deckt so die Dunkelheit auf, die sich selbst richtet; Liebe zeigt auf, was Liebe ist und entlarvt so das Unrecht.

Das erklärt Jesus seinen Jüngern: „Wenn ich nicht gekommen wäre und zu ihnen geredet hätte, so hätten sie keine Sünde; jetzt aber haben sie keinen Vorwand für ihre Sünde“ (Johannes 15,22). Die Sünde und das Unrecht wurden aufgedeckt allein dadurch, dass Jesus Mensch wurde, predigte und Werke der Liebe tat. Genauso will Gott heute wahre Gläubige in diese Welt senden, um die Botschaft der Rettung durch unser Leben zu predigen.

Es ist wichtig zuvor zu erkennen, dass wir Unrecht getan haben, bekennen, dass wir den Weg der Gewalt genommen haben, um das Unrecht zu bekämpfen. Wir müssen uns täglich neu entscheiden, den Weg Jesu zu gehen. Im Leid und im Unrecht müssen wir Jesus und Gott vertrauen. Unsere Schuld, unsere ungerechten Taten und Worten müssen wir mit ihm aufdecken, sie ihm allein bekennen und uns ihm anvertrauen. Jesus ist klar: Wer an mich glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet; Wer Jesus und seiner Gerechtigkeit vertraut, erfährt Vergebung und bekommt Versöhnung mit Gott.

Wer heute nicht seine Schuld erkennt und bekennt, die Vergebung Gottes nicht annimmt und sich nicht mit einem Bund mit Gott versöhnt, bleibt mit dieser seiner Schuld allein und „ist schon gerichtet“. In den letzten Phasen des Gerichtes Gottes wird es allen sichtbar gemacht werden, was das böse Herz der Menschen in der Welt und im privaten Leben angerichtet hat. Spätestens dann, im Endgericht, wird es für alle klar sein, was eigentlich für Gott aber für die Bewohner des Universums nicht immer klar war. Vertrauen wir doch Gott! Er hat den besten Plan für unser Leben!

Das ist schwer zu glauben. Aber das Kreuz Jesu hilft uns dabei und gibt uns die Gewissheit, dass es wahr ist. Lasst uns Jesus und seiner Gerechtigkeit vertrauen und uns entscheiden, den gerechten Weg zu gehen – gemeint ist immer sich richtig und im Sinne Gottes zu entscheiden und zu handeln. Dazu ist viel Weisheit durch das Wort und den Geist Gottes nötig.