6. Alles Jesus übergeben

6. Schritt: Jesus das Unrecht übergeben

Hier wird der christliche Glaube sehr praktisch: Wir Menschen sind eingeladen, an die Treue und Gerechtigkeit Jesu zu glauben. Was heißt das?

Wie können wir wie Jesus die Feindschaft in uns töten, das Unrecht in Liebe tragen, vergeben und Schuld zudecken, stille vor Gott bleiben, nicht drohen und zornig werden, wenn wir geschmäht und ungerecht behandelt werden, die Sünde und das Unrecht besiegen?

Die biblische Antwort für alle Probleme ist GLAUBE AN JESUS UND SEIN GERICHT, Glaube an seine Treue zu uns, seine Gerechtigkeit und Vertrauen, dass Jesus ein gerechter Richter für uns sein möchte.

Was hat Jesus getan? Was haben wir oben gelesen? „Christus hat für uns gelitten hat und uns ein Vorbild hinterlassen, dass wir sollen nachfolgen seinen Fußtapfen; er, der keine Sünde getan hat und in dessen Mund sich kein Betrug fand; der nicht widerschmähte, als er geschmäht wurde, nicht drohte, als er litt, er stellte es aber dem anheim, der gerecht richtet.“

Jesus hat das Unrecht, das er vergebend für uns getragen hat, seinem Vater übergeben, im felsenfesten Vertrauen und Wissen: Gott richtet alles gerecht. Kein Unrecht wird ungestraft bleiben. Alles wird aufgedeckt und geklärt werden. Der Glaube an die Gerechtigkeit und an das gerechte Gericht Gottes war die Motivation für Jesus, selbst nicht zu handeln und zu drohen, als er litt. Sein Vertrauen in Gott war der Sieg über die Sünde der Menschen, die er für uns vergebend getragen hat.

Christliche Theologen behaupten, dass Gott die Schuld aller Menschen auf Jesus am Kreuz übertragen hat, damit Jesus mit seinem Tod die Schuld tilgen kann und so die Strafe und den Zorn Gottes abwenden konnte. Das ist ein falsches Bild von Gott und eine Verdrehung der Wahrheit. Genau umgekehrt ist es der Fall: Jesus hat die Schuld der Menschen an das Gericht Gottes „übertragen“ und übergeben, wissend und vertrauend, dass Gott gerecht richtet. Die Schuld geht nicht vom Vater auf Jesus, sondern von Jesus, der Schuld erfährt, zum Vater, der einen Plan gegen das Unrecht verfolgt.

Der erste Schritt gegen die Sünde war der Sieg Jesu am Kreuz. Woran lag dieser Siegt?

Jesus hat nicht an sich selbst geglaubt, an seine Möglichkeiten und Werke vertraut. Jesus hat nicht überirdische Kräfte in sich gesucht oder von Gott bekommen. Jesus blieb ein einfacher Mensch und hat sich nur seinem liebenden Vater anvertraut. Er hat allein an die Gerechtigkeit Gottes geglaubt, obwohl er sich von Gott im Leid verlassen gefühlt hat. Er hat geglaubt gegen seine Gefühle. Ich empfehle hier den Psalm 22 zu lesen, wo der seelische Glaubenskampf Jesu am Kreuz dargestellt wird. Jesus hat das Unrecht, die Schuld der Menschen, die er vergebend getragen hat, sein eigenes Leben und Schicksal Gott übergeben. Jesus hat das Unrecht dem Gericht Gottes übergeben und so die Sünde in seinem eigenen Leben als Mensch besiegt.

So ist Jesus treu und gerecht geblieben. Deshalb hat Gott ihn auferweckt. Denn nur wer sündigt und Unrecht tut, muss für immer sterben und tot bleiben. Durch sein gerechtes Leben ist seine Auferstehung am dritten Tag Grundlage unserer Rechtfertigung geworden (siehe Römer 4,25).

Der zweite Schritt ist die Rechtfertigung Jesu durch Gott-Vater.

Weil Jesus sündlos - gewaltfrei - geblieben ist und alles Gott-Vater anvertraut hatte, deshalb hat ihn Gott-Vater zum Herrn über alles gemacht. Und so bekam Jesus neue Rechte, die unsere Erlösung heute ermöglichen. Jesus hat sich das Recht erworben, jeden Menschen zu vergeben und anzunehmen.

Der dritte Schritt ist, dass Gott-Vater Jesus zum Richter gemacht hat.

Unrecht bleibt nicht unbehandelt. Dahinter liegt ein gerechter Plan: Der, der gerecht und in Frieden Unrecht erduldet hat, bekommt von Gott die Möglichkeit, über die Sache gerecht zu urteilen (siehe Bibelstudien über den Tod Jesu)

Das war die Botschaft der ersten Christen. Sie sagten: „Jesus hat uns befohlen, dem Volk zu predigen und eindringlich zu bezeugen, dass er der von Gott verordnete Richter der Lebenden und der Toten ist“ (Apostelgeschichte 10,42).

WAS LERNE ICH DARAUS?

Wir sind eingeladen, das Beispiel Jesu nachzumachen:

Erster Schritt: Wir erkennen das Unrecht in unserem Leben. Wir bekennen alles Jesus und bereinigen so unsere Beziehung zu Gott.

Wenn wir dann in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen Unrecht erfahren, sollen wir beschließen, nicht Richter, sondern Opfer zu sein, weil wir nicht Unrecht mit Gewalt behandeln wollen. Wir verdrängen dabei Leid nicht, sondern sprechen offen über das, was geschehen ist und was bewirkt wurde. In Beziehungen soll das mit Ehrlichkeit und in Ruhe getan werden.

Zweiter Schritt: Wir übergeben die Sache in Gottes Hand. Jesus übergab alles dem, der gerecht richten kann. Es geht dabei, nicht selbst Richter und Krieger zu werden, sondern die Sache "einem gerechten Richter" zu übergeben.

Dieses Prinzip kann überall angewendet werden. In der Erziehung: Ein Kind kann lernen, statt selbst zornig und gewalttätig zu sein, seinen Eltern die Sache zu übergeben. Ein Schüler hat Lehrer; Angestellte haben Abteilungsleiter und Gerichte. Andere Menschen können sich einsetzen, um für Gerechtigkeit zu sorgen. Es ist immer besser, wenn ein Dritter eingeschaltet werden kann. Das ist der Weg des Friedens: Nicht selbst mit Gewalt für Gerechtigkeit sorgen, sondern sich einem "Richter" anvertrauen, dem man die Sache in Ruhe übergeben kann.

So wird die Sünde überwunden - ja sie wird schon heute in unserem Leben aufhören, ihren negativen Einfluss auszuüben.

VERTRAUE JESUS. ÜBERGEBE IHM ALLES. JESUS KÜMMERT SICH UM ALLES

Das Wissen um das Wirken Jesu (auf Erden damals, im Himmel heute für uns und in Zukunft laut dem Buch Offenbarung) verstärkt unser Glaube und ermutigt uns, den nächsten Schritt zu geben: Der Schritt 7: Den Weg des Friedens gehen und pflegen.