Neues Leben im Geist durch den Heiligen Geist

1. DIE KRAFT DER AUFERSTEHUNG JESU SCHAFFT LEBEN

Der Tod Jesu hat das Gesetz der Sünde und des Todes im Leib entschärft.
Wir haben zuvor gesehen: Wir brauchen eine Erlösung vom Tod und von der Sünde.
1. Vom Tod, weil der Mensch samt seiner Seele sterblich ist (siehe Zustand im Tod - das wird dieses Gesetz des Todes erkennbar). Ohne Jesus und die Verheißung der Auferstehung bei seiner kommenden Wiederkunft gäbe es kein Leben nach dem Tod.
2. Von der Sünde, weil wir unter einer Macht Satans stehen und wenn wir in der Gesetzlosigkeit verharren.
Die Errettung vom Tod und der Sünde geschieht allein durch Jesus Christus, der gezielt Mensch wurde, um das Gesetz des Todes und der Sünde im menschlichen Leib auf sich zu nehmen und es am Kreuz in den Tod zu bringen.
Durch den Tod Jesu wurde die Sünde im menschlichen Leib verdammt (entschärft),
"Denn was dem Gesetz unmöglich war, weil es durch das Fleisch geschwächt war, das tat Gott: er sandte seinen Sohn in der Gestalt des sündigen Fleisches und um der Sünde willen und verdammte die Sünde im Fleisch, damit die Gerechtigkeit, vom Gesetz gefordert, in uns erfüllt würde, die wir nun nicht nach dem Fleisch leben, sondern nach dem Geist" (Römer 8,3.4).

Die Auferstehung Jesu durch Gott seinen Vater schuf die Grundlage für Leben im Geist. Jesus wurde als Mensch Vertreter der Menschheit, gerechtfertigt, geheiligt und vom Tod erlöst, um uns heute retten zu können. Zu diesem Zweck hat ihn Gott zum Herrn, König und Priester im Himmel eingesetzt. Jesus bereitet heute seine Wiederkunft und das Endgericht vor. Darum ist heute die Zeit für die Versöhnung mit Gott.
Versöhnung bedeutet nicht nur Vergebung der Schuld, sondern auch Reinigung von Ungerechtigkeiten und der Beginn eines neuen Lebens im Geist.
Durch die Auferstehung Jesu wurde die Grundvoraussetzung für ein "Leben in Christus" geschaffen. "Wenn nun der Geist dessen, der Jesus von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt" (Römer 8,11).
Dieses Lebendig-Werden betrifft nicht nur die Zukunft, das Leben nach der Auferstehung, sondern spricht darüber, dass ein Leben im Geist durch den Heiligen Geist heute geschaffen werden soll. Dieses Leben macht uns frei von der Sünde im Leib.
"Das Gesetz des Geistes des Lebens Jesu in Christus Jesus hat dich freigemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes" (Römer 8,2). Jesus will in uns leben, um uns zu retten. Denn sein Leben in uns schafft eine geistliche Gesetzlichkeit, die mich vom Gesetz des Todes und vom Gesetz der Sünde befreit.

Die Bibel möchte uns einen tieferen Einblick in den Tod Jesu - insbesondere über die zentrale Bedeutung seines Leibes - verschaffen.
"Auch euch, die ihr einst fremd und feindlich gesinnt wart in bösen Werken, hat er nun versöhnt durch den Tod seines sterblichen Leibes, damit er euch heilig und untadelig und makellos vor sein Angesicht stelle" (Kolosser 1,21.22).
Sünde und Feindschaft gegen Gott haben ihren Sitz in unserem sterblichen Leib. Die Versöhnung wurde durch den Tod des sterblichen Leibes Jesu möglich. Vergessen wir nicht? Es geht um die Frage, wie die Kraft der Sünde in unserem Leben gebrochen werden kann (siehe TOD JESU).

Die Befreiung von der Sünde wurde durch die Menschwerdung Gottes im menschlichen Leib möglich gemacht. Jesus Christus, der Sohn Gottes, als Gott, gezeugt vom Heiligen Geist im menschlichen und sündigen Leib Maria, erhielt alles vom menschlichen Dasein, mit jedoch einer geistlichen Verbindung zu seinem Vater. So wurde Jesus Brücke zwischen Gott und Menschen.

Ein Leib wurde bei der Menschwerdung Jesu zu unserer Erlösung geschaffen. Im himmlischen Heiligtum macht Jesus in seiner Funktion als Fürsprecher und Hohenpriester Seinem Vater bewusst: "Opfer und Gaben hast du nicht gewollt; einen Leib aber hast du mir geschaffen" (Hebräer 10,5).
Dann erklärt uns der Hebräerbrief: " Nach diesem Willen sind wir geheiligt ein für allemal durch das Opfer des Leibes Jesu Christi" (Hebräer 10,10).

Jesus hat einen Leib getragen, um uns von Tod und Sünde zu erlösen.
Dieser Leib trägt unsere sündige Natur.
Dieser Leib trennt uns von Gott, macht uns für die geistliche Dimension blind, verleitet uns zur Sünde und ist der Grund für Leid, Krankheit und Tod.
Dieser Leib, den wir tragen, macht uns unfähig, ein Leben für die Gerechtigkeit Gottes zu führen, also ein gerechtes Leben im Sinne Gottes zu leben.
Diese sündige Natur des Menschen ist verflucht, weil wir damit die Gebote Gottes nicht so leben können, wie Gott es meint und will.
Jesus hat unseren Leib getragen, der sterben musste. Mit Jesus ist der Leib des Todes und der Sünde am Kreuz gestorben. Schließlich wurde dieser Leib durch die Auferstehung verwandelt.
Diesen unseren Leib hat Jesus zu unserer Erlösung getragen und ans Kreuz gebracht.
Diese Botschaft will uns die Bibel vermitteln
"Verflucht sei jeder, der nicht bleibt bei alledem, was geschrieben steht in dem Buch des Gesetzes, dass er s tue... Christus hat uns erlöst von dem Fluch des Gesetzes, da er zum Fluch wurde für uns; denn es steht geschrieben: Verflucht ist jeder, der am Holz hängt, damit der Segen Abrahams unter die Heiden komme in Christus Jesus und wir den verheißenen Geist empfingen durch den Glauben" (Galater 3,10.13).
Durch seine Menschwerdung hat Jesus unsere menschliche sündige Natur auf sich genommen, diese Natur getragen, die uns zur Sünde treibt, und ist damit ans Kreuz gegangen, um sie zu verdammen.

Jesus ist mit unserem Leib der Sünde gestorben, "damit wir den verheißenen Geist empfingen durch den Glauben." Nun da Jesus auferstanden ist, kann der Heilige Geist nicht nur an uns wirken, sondern vielmehr in uns wohnen.
Geistliches Leben kann in uns erweckt werden.
Die Kraft der Auferstehung schafft einen neuen Geist in uns, der durch die Sünde tot war und nicht fähig war, mit Gott in Verbindung zu treten und seine Stimme zu hören.
Der Christ wird unter der Anleitung des Heiligen Geistes ein gerechtes Leben im Sinne Gottes leben können.

Denn das Ziel Gottes für unser Leben ist klar definiert:
- "damit die Gerechtigkeit, vom Gesetz gefordert, in uns erfüllt würde, die wir nun nicht nach dem Fleisch leben, sondern nach dem Geist" (Römer 8,4).
Ein gerechtes Leben, ein Leben nach den 10 Geboten, dieses Leben ist aber nur durch den Heiligen Geist möglich, der in uns wohnen möchte.
Bemerkung: Die Gedanken dieses Abschnittes werden ausführlich im Artikel über die Natur Jesu und seinen Tod behandelt (siehe Link STUDIEN über den TOD JESU).
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2. DER BLICK AUF DEN SIEG AM KREUZ ÜBER SATAN

Aber was ist am Kreuz geschehen, was sollen wir immer vor Augen haben?
"Wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben" (Johannes 3,14).

Jesus verweist hier auf die Erfahrung vom Volk Israels in der Wüste, die von giftigen Schlangen gebissen wurde. Als Errettung hat Mose auf Anordnung Gottes eine eherne Schlange auf ein Kreuz gerichtet. Jeder, der von einer Schlange gebissen wurde und in sich das tödliche Gift trug, sollte auf dieses Kreuz schauen und so Heilung von Gott erfahren.

Die Schlange steht für Satan, den Teufel, der unsere Erde und die Menschheit unter seiner Gewalt hält und den Tod bringt. "Es ist (aus dem Himmel) hinausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt und seine Engel wurden mit ihm dahin geworfen" (Offenbarung 14,9).

Am Kreuz wurde die Macht Satans durch Jesus gebrochen. Die Schlange ist mit am Kreuz gestorben. Das Wirken der Dämonen in den Menschen kann nun durch den Geist Gottes im Menschen beendet werden, vorausgesetzt der Mensch glaubt an Jesus und an den Sieg am Kreuz über die Sünde, die aus seinem Leben herausradiert gehört.
"Weil nun die Kinder von Fleisch und Blut sind, hat auch er s gleichermaßen angenommen, damit er durch seinen Tod die Macht nähme dem, der Gewalt über den Tod hatte, nämlich dem Teufel, und die erlöste, die durch Furcht vor dem Tod im ganzen Leben Knechte sein mussten" (Hebräer 2,14.15).

Böse Geister finden in uns Zugang und erregen die Kraft der Sünde in uns. Sie nützen die Schwachheit unseres Körpers aus. Sie lösen Krankheiten aller Art aus, körperliche wie psychische, verursachen Leid und Schmerzen, manipulieren die Umstände, um uns zu schaden.
Die Evangelien berichten uns, dass das Wirken Jesu darin bestand, Menschen von diesem Treiben zu befreien und zu verkündigen, dass das Himmelreich nahe, greifbar da war.

Befreiung vom Bösen erfahre ich, wenn ich Jesus als Herr annehme, der das Böse und die Sünde in jeder Form bis am Kreuz getragen und besiegt hat.
Trotz Leid, Unrecht und Schmerzen hat er sich nicht verleiten lassen, unrechte Mittel zu ergreifen und zu sündigen (siehe Versöhnung Was Jesus für mich getan hat).
Am Kreuz hat Jesus dieses bösen Wirken Satans durch die Menschen erfahren und erduldet, um dieses Treiben zu besiegen.
Jesus lebt und möchte in uns und durch uns wirken. Wir sind eingeladen, Jesus nachzumachen und den Weg des Friedens zu gehen.
Wir brauchen täglich die Erlösung vom Bösen, um diesen Weg gehen zu können.
Das geschieht durch das Wohnen und Wirken des Heiligen Geistes in uns.
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3. DAS LEBEN JESU IN UNS

Jesus in seiner Predigt machte eines klar: "Siehe, das Reich Gottes ist inwendig in euch" (Lukas 17,21). Der Weg der Erlösung des Menschen besteht darin, dass Gott in uns, genau gesagt in unserem Geist, sein Wirkungsbereich aufrichtet.
Der Ausdruck "in Jesus Christus bzw. "Christus in uns wird von Paulus sehr oft benützt und weist auf eine besondere Intimität, die zwischen Gott und dem einzelnen Christen entstehen soll. So sagt Paulus:
"Wer dem Herrn anhängt, der ist ein Geist mit ihm (1. Korinther 6,17).
Dieser Satz hat eine starke Bedeutung, die wir erfassen und erleben dürfen.
Wie Mann und Frau ein Fleisch werden, so möchte Jesus mit mir ein Geist werden. "Dieses Geheimnis ist groß , sagt Paulus (Epheser 5,32).
Was bedeutet das? Was sagt das Wort Gottes dazu?
Jesus selbst erklärt uns dieses Geheimnis der geistlichen Welt und der geistlichen Dimension des Menschen. Den Pharisäern erklärt Jesus, wie die bösen Geister ihre Herrschaft im Menschen ausüben, was der Geist Gottes im Menschen tun möchte, und was wir beachten sollen:
"Wenn der unreine Geist von einem Menschen ausgefahren ist, so durchstreift er dürre Stätten, sucht Ruhe und findet sie nicht; dann spricht er: Ich will wieder zurückkehren in mein Haus, aus dem ich fort gegangen bin. Und wenn er kommt, so findet er's gekehrt und geschmückt. Dann geht er hin und nimmt sieben andre Geister mit sich, die böser sind als er selbst; und wenn sie hineinkommen, wohnen sie darin, und es wird mit diesem Menschen hernach ärger als zuvor (Lukas 11,24-26).
a)Der Mensch hat eine geistliche Dimension, die mit einem Haus verglichen wird, in dem der Geist Gottes oder aber böse Geister wohnen können. Paulus sagt zu den Christen: "Durch Jesus werdet ihr mit erbaut zu einer Wohnung Gottes im Geist (Epheser 2,22). Er macht uns auch bewusst:
"Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört? (1. Korinther 6,19).
Durch das Wirken Jesu kann der Mensch von der Herrschaft der Sünde und Satans befreit werden, und einem gütigen, barmherzigen Herrn gehören. Der Heilige Geist möchte in uns wohnen und wirken.
b) Der Christ bekommt einen neuen Geist. Jesus erwähnt in Seinen Worten, dass diese geistliche Wohnung sogar "zusammengekehrt und geschmückt werden kann. Aber entscheidend ist, dass wir diese spirituelle Dimension nicht zum Selbstzweck, sondern zur Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist haben. Viele suchen nach dem spirituellen Leben. Gerade in unserer Gesellschaft sind esoterische Angebote überall zu finden, sogar in den christlichen Kirchen. Leider wissen nur wenige von den biblischen Wahrheiten und Warnungen.
Die lebenswichtigen Fragen lauten:
- Welcher Geist wohnt in unserem Geist?
- Welcher Herr bestimmt unser Denken und Handeln?
c) Jesus warnt vor bösen Geistern, die Menschen in Besitz nehmen und ihren Sinn verblenden, um ihnen den Zugang zum Leben im Geist Gottes zu versperren. Paulus macht bewusst: "Ist nun aber unser Evangelium verdeckt, so ist's denen verdeckt, die verloren werden, den Ungläubigen, denen der Gott dieser Welt den Sinn verblendet hat, dass sie nicht sehen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi, welcher ist das Ebenbild Gottes. Denn wir predigen nicht uns selbst, sondern Jesus Christus, dass er der Herr ist, wir aber eure Knechte um Jesu willen (2. Korinther 4,3-5).
Der Gott dieser Welt, Satan mit seiner Anhängerschaft von Dämonen und bösen Geistern, richtet gewaltiges Unheil an. Gott jedoch will Licht in unsere inneren geistlichen Wohnungen bringen, damit wir erkennen können, dass Jesus wirklich der Herr ist.
Für Bibelkenner möchte ich darauf hinweisen, dass im griechischen Urtext des Evangeliums des Markus ein von Dämonen besessener Mensch als "ein Mensch in einem unreinen Geist (Markus 1,23) bezeichnet wird. Im Gegensatz dazu ist jeder Christ eingeladen, "ein Mensch in Christus bzw. im Heiligen Geist zu werden. Wie das geschieht, habe ich schon im Kapitel "das geistliche Leben
behandelt.
Wir brauchen eine Bekehrung, die aber allein durch Gott geschehen kann.
Alles, was Gott in unserem Leben zulässt, hat nur ein einziges Ziel: uns zu einem Leben im Geist zu bringen. Diesen Zustand schafft in uns der Heilige Geist. Ein spirituelles Leben wird eingerichtet, um uns zum Augenblick der Entscheidung und der Hingabe an Gott zu führen. Diese Erfahrung ist meist sehr schmerzlich:
Wenn sich böse Geister Zutritt in jemandes Geist verschafft haben (siehe Kapitel "Satan und das Böse ), müssen diese Dämonen dem neuen Herrn, Jesus, weichen. Dann kommt ein neuer Kampf hinzu, der täglich stattfindet:
Die Herrschaft des Egos in unserer Seele, die das Wirken des Heiligen Geistes in unserem Geist unterdrückt, muss vernichtet werden.
Unsere Seele (Wille, Gedanken, Gefühle) unter dem Einfluss der Impulse des Leibes wird in der Bibel als "Fleisch bezeichnet.
Paulus sagt den Christen: "Ich sage aber: Lebt im Geist, so werdet ihr die Begierden des Fleisches nicht vollbringen. Denn das Fleisch begehrt auf gegen den Geist und der Geist gegen das Fleisch; die sind gegeneinander, sodass ihr nicht tut, was ihr wollt... Regiert euch aber der Geist, so seid ihr nicht unter dem Gesetz...Die aber Christus Jesus angehören, die haben ihr Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Begierden. Wenn wir im Geist leben, so lasst uns auch im Geist wandeln. Lasst uns nicht nach eitler Ehre trachten, einander nicht herausfordern und beneiden (Galater 5,16-17.24-26).
Die Selbstbestimmung unserer Seele muss aufhören, unsere Seele muss völlig unter den Einfluss des Heiligen Geistes gestellt werden. Das kann nur dann geschehen, wenn wir uns im Hinblick auf das Kreuz für tot erklären, damit das Leben aus der Auferstehung Jesu in uns eindringen kann. Dann wird unser Denken, Fühlen und Wollen allmählich dem Heiligen Geist unterstellt und so verändert werden. Der Mensch wird so zu einer durch und durch neuen Schöpfung. Paulus macht den Christen bewusst: "Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden (2. Korinther 5,17).
Der Heilige Geist wird immer mehr Raum in unserem Leben gewinnen, und das selbstbestimmte Leben unserer Seele wird abnehmen, so dass wir wie Paulus sagen werden: "Ich bin mit Christus gekreuzigt. Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben (Galater 2,19-20).
Das ichbezogene, auf das Selbst abgestellte Leben ist gekreuzigt und soll im Glauben an das, was Jesus am Kreuz getan hat, als tot erachtet werden.
Unsere Seele und in der Folge auch unser Körper müssen völlig dem Heiligen Geist unterstellt werden. So wird das neue Leben aus Gott alle Bereiche unserer Persönlichkeit (Leib, Seele, Geist) und alle Bereiche unseres Lebens (Ehe, Familie, Beruf) durchdringen. Unsere Gedanken, Gefühle und unser Wille werden neu belebt und veredelt werden. Die Frucht des Geistes (Liebe, Frieden, Freude etc., siehe Galater 5,22-23) wird gedeihen.
Ich bete darum, dass die Worte und Gedanken, die Sie bis jetzt gelesen haben, für Sie Realität werden und zu einem neuen wahren Leben führen.
Meist sind Gespräche und Gebet mit anderen Christen notwendig. Der Heilige Geist kann Ihnen im Gebet offenbaren, wo Ihre Hindernisse für ein Leben Jesu in Ihnen liegen, und was dafür durch den Geist ausgemerzt werden muss.
Eines ist gewiss und wahr: Entweder wir sterben mit unseren Sünden in Christus zu einem neuen Leben im Geist, oder die Sünde wird uns früher oder später umbringen. Wir sind alle unter dem Fluch der Sünde und brauchen die Erlösung, die in Jesus Christus geschehen ist. Der Erlöser der Welt will uns von innen her heilen.
Jesus sei Dank!
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4. DIE WIEDERGEBURT - EIN BILD FÜRS LEBEN IM GEIST

Es wird uns in Johannes 3 von einem Gespräch zwischen Jesus und Nikodemus berichtet. Nikodemus war ein Gelehrter und Pharisäer, "einer von den Oberen der Juden. Er ahnte etwas davon, was er trotz Studiums der Bibel und seines Glaubens an Gott noch nicht fassen konnte bzw. noch nicht erhalten hatte.
Er wollte von Jesus etwas wissen, was man intellektuell eigentlich sehr schwer fassen kann. Jesus geht auf ihn ein und sagt: "Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen (Johannes 3,3).
Das Wort im Urtext "von neuem kann auch mit "von oben her übersetzt werden. Jesus erklärt: "Es sei denn, dass jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen. Was vom Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; und was vom Geist geboren ist, das ist Geist (Johannes 3,5.6).
Gott möchte das geistliche Leben in uns einpflanzen, Sein Leben hineinlegen. Ob Sie es wahrnehmen oder nicht, der Geist Gottes wirkt in Ihrem Leben. Er allein kennt die unzähligen Barrieren, die den wahren Zugang zu Ihm und zu einem echten Leben versperren.
Das Leben Gottes steht zu unserer Verfügung. Es geht nun darum zuzulassen, dass das, was durch den Geist in uns eingepflanzt wurde, auch geboren wird, und es dann auch auszuleben. Das Wasser weist uns auf die Wassertaufe hin, ein Symbol für den Bund mit Gott und ein Leben im Geist. Darüber mehr im Kapitel "Bund und Taufe.
Denn ohne Bund, ohne rechtsmäßige Beziehung mit Gott, ohne "geistliche Adoption" können wir nicht "Kinder Gottes" heißen (siehe Versöhnung führt zur Adoption).

Das geistliche Leben, das Gott in uns durch Sein Wort einpflanzen möchte, soll auch uns zu einer "geistlichen Geburt führen.
Nikodemus gegenüber verwendet Jesus das Bild von einer neuen Geburt.
Als Mensch hat jeder von uns Leben bekommen. Wir sind Persönlichkeiten, wir spüren uns und nehmen Lebensgefühle wahr, die wir sehr wohl ernst nehmen sollten.
Dieses Leben ist oft verschüttet: Verletzungen wie auch sündige Gedanken und Taten mit ihren Folgen haben unser Leben verhärtet. Gedankenmuster prägen unsere Wahrnehmung und Reaktion auf das Leben.
Das wahre und ursprüngliche Leben, das echte Lebensgefühl, das, was uns zu Menschen und wertvollen Persönlichkeiten macht, das möchte der Geist Gottes neu in uns hineinlegen, nämlich in unserem Geist. Das vom Fleisch geborene Leben kann das nicht erhalten, der Zugang ist versperrt. Das ursprüngliche Leben kann weder erkannt noch ausgelebt werden.
Die Psychologie hat diese Problematik sehr gut erkannt und analysiert. Viele Wege und Methoden werden ausprobiert, den Menschen zum echten Leben zu führen und ihm zu helfen, sein Leben und seine Probleme zu meistern.
Jesus sagt: "Was vom Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; und was vom Geist geboren ist, das ist Geist . Das Fleisch soll nicht therapiert werden, um fromm und gut zu werden. Nein, das Leben nach dem Fleisch soll aufhören, ja sterben - wie wir es noch sehen werden. Es muss nur Platz für das Leben im Geist geschaffen werden, und das kann allein Gott in uns tun.
Ich glaube und bin überzeugt: alles Leben gehört Gott. Nur Er kann einem Menschen, der sich selbst und den Kontakt zum Leben und zu Gott verloren hat, wieder neu Leben schenken und ihn zu echtem Leben führen.
Jesus spricht von einer Geburt zu einem neuen Leben, das eigentlich nur durch den Geist Gottes neu gebildet werden kann.
Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass einem der Geburtskanal lang und schmerzhaft eng vorkommen kann. Die Begegnung mit Leid und Sünde kann einen manchmal mutlos machen.
Aber es geht darum, wieder zu dem zu werden, was wir wirklich sind und seit unserer Geburt waren: Menschen nach dem Ebenbild Gottes.
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5.DAS KREUZ JESU HAT DEN FLUCH DES LEIBES B ESIEGT

Damit wir nicht entmutigt werden, weil wir nur auf das Fleisch und auf unseren Zustand schauen, richtet Jesus unseren Blick auf das, was am Kreuz geschehen ist.
Zu Nikodemus sagt Jesus weiter:
"Wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben. Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben (Johannes 3,14.15).
Jesus liebt den Menschen so sehr, dass Er sein Leben gegeben hat.
Das Leben, das wir erhalten haben, ist wertvoll. Jesus möchte uns so, wie wir vom Kern her sind, für die Ewigkeit bei sich haben. Dieser Kern in uns ist aber durch einen Fluch vergiftet: die Macht der Sünde, die uns entstellt.
Unsere menschliche Natur - genau gesagt unser Leib - ist durch die Sünde so verdorben, dass wir das wahre Leben nie von uns aus leben können. Das, was Gott will, dass wir tun, nämlich lieben und echt leben, wie es in den 10 Geboten für uns zusammenfasst wurde, das können wir nicht tun.
"Was dem Gesetz unmöglich war, weil es durch das Fleisch geschwächt war, das tat Gott: er sandte seinen Sohn in der Gestalt des sündigen Fleisches und um der Sünde willen und verdammte die Sünde im Fleisch [Jesu], damit die Gerechtigkeit, vom Gesetz gefordert, in uns erfüllt würde, die wir nun nicht nach dem Fleisch leben, sondern nach dem Geist (Römer 8,3-4).
Am Kreuz wurde das Fleisch, also die sündige Natur, die uns den Weg zum Leben, zum Himmelreich, zu Gott und zu uns selbst versperrt, im Leib Jesu verdammt. "So gibt es keine Verdammnis für die, die in Christus sind (Römer 8,1).
Sich zu verdammen und zu beklagen wäre Unglaube gegenüber dem Tod Jesu. Wir sind von Jesus aufgefordert, auf das Kreuz zu schauen und zu glauben, was dort für uns geschah: Wir sehen die Macht der Schlange in der menschlichen Natur gebrochen. Die Macht der Sünde im Fleisch ist verdammt und gebrochen.
Das dürfen wir nie vergessen. "Wir wissen, dass unser alter Mensch mit ihm gekreuzigt ist, damit der Leib der Sünde vernichtet werde, so daß wir hinfort der Sünde nicht dienen" (Römer 6,6).
In unserer menschlichen sündigen Natur liegt ein Fluch, eine böse Kraft, die uns zur Sünde treibt und uns unfähig macht, nach dem Gesetz Gottes der Liebe zu leben.
"Christus hat uns erlöst von dem Fluch des Gesetzes, da er zum Fluch wurde für uns... damit wir den verheißenen Geist empfingen durch den Glauben (Galater 3,13).
In Jesus am Kreuz, genau gesagt in seinem Leib ist der Fluch der Menschheit gebrochen worden. Jetzt kann der Heilige Geist in uns sein kommen und sein Werk tun: Die Sünde in uns wird gebrochen, unser Fleisch wird getötet.
Unsere Schwachheit und Unfähigkeit echt zu leben bzw. so zu leben, wie es dem Leben und Geist entspricht; die Kluft, die uns von unserem inneren Kern und vom Geist Gottes trennt, die unsere Beziehungen im Alltag mit Partner und Kindern spaltet; diese Kraft der Sünde ist am Kreuz verdammt und wirkungslos gemacht worden und wird durch den Heiligen Geist in uns getötet.
Wenn wir das glauben und auf den Heiligen Geist hören, dann werden wir im Sieg Jesu über das Böse leben können.
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6. GLEICHNIS VOM WEIZENKORN IN DER ERDE

Jesus gibt uns ein weiteres Bild, um zu verstehen wie Leben im Geist geschieht: Das Weizenkorn.
"Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht. Wer sein Leben lieb hat, der wird s verlieren; und wer sein Leben auf dieser Welt hasst, der wird s erhalten zum ewigen Leben (Johannes 12,24.25).
Jesus vergleicht unser Leben und Mensch-Sein mit dem Weizenkorn:
Ein Weizenkorn ist an sich hart geworden, entwässert, klein, unbedeutend in der Masse. Im Kern liegt aber ein Potenzial, das verborgene Leben, das scheinbar ausgetrocknet und tot ist. Dieses Leben im Weizenkorn kann jedoch erweckt werden, wenn es in der Erde begraben wird. Nur so wird das verborgene Leben als Pflanze sichtbar. Das alte "Leben im Fleisch ist tot und begraben.
An dieser Stelle ist unsere tägliche Entscheidung notwendig, nicht nach den Impulsen unseres Fleisches, unserer Leidenschaften und Begierden zu leben, sondern an Jesus zu glauben, dass er die Macht der Sünde in uns töten kann und auf die Anweisungen des Heiligen Geistes zu hören, um danach zu handeln. So stirbt unser Fleisch.
"Die aber Christus Jesus angehören, die haben ihr Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Begierden" (Galater 5,24).
Unser Fleisch - Leib und Seele, sogar unser frommes Denken, Wollen und Dienen für Gott muß in den Tod durch den Heiligen Geist gebracht werden.
"Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben müssen; wenn ihr aber durch den Geist die Taten des Fleisches tötet, so werdet ihr leben" (Römer 8,13).
Um das geistliche Leben leben zu können, müssen wir die Taten des Fleisches töten lassen. Ich betone hier das Wort "lassen". Wir müssen den Geist erlauben, die Taten des Fleisches in uns zu töten.
Wir können und dürfen unser Fleisch nicht selbst behandeln, kreuzigen und peinigen. Sogar jegliche Maßnahme gegen unsere fleischliche Natur oder zur Erziehung und Verbesserung unseres Fleisches ist nutzlos. Unser Fleisch ist in den Augen Gottes verwerflich und für ein Leben mit ihm nutzlos. Sogar religiöse Handlungen und gute Werke ist für Gott fleischlich und verwerflich.

An dieser Stelle wollen wir uns daran erinnern, zur Selbstprüfung, was die Werke des Fleisches sind. "Offenkundig sind aber die Werke des Fleisches, als da sind: Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung, Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Hader, Eifersucht, Zorn, Zank, Zwietracht, Spaltungen, Neid, Saufen, Fressen und dergleichen. Davon habe ich euch vorausgesagt und sage noch einmal voraus: die solches tun, werden das Reich Gottes nicht erben" (Galater 5,19-21).
Paulus betont unmißverständlich: Wer die Taten des Fleisches tut, wird das Reich Gottes nicht erben. Das Wirken des Fleisches muß aufhören, aber nicht durch Therapie, sondern durch ein tägliches Sterben; und das nicht durch unser Wirken, sondern durch das Wirken des Heiligen Geistes in uns, den wir folgen dürfen.

Gott bietet uns einen Weg des Lebens an:
1. Lass alles weg, was dich am Leben hindert: Bekenne und lass die Sünde. Reiß die Bindungen und die Unreinheit aus deinem Leben, im Bewußtsein dass dein Herr Jesus ist und er das Böse am Kreuz besiegt hat. Erlaub nicht mehr das Böse in Deiner Nähe. Hab keinen Anteil am Böse in deinem Leben.
2. Spüre das Leben Jesu in dir. Übergib das alte Leben Gott, damit es durch das Wirken des Geistes sterben kann, und geh ganz in diesem neuen Leben auf! Höre genau auf die Anweisungen des Geistes und tue danach, so wirst du gesegnet werden und große Freude erfahren.
3. Lobe und danke Jesus allezeit.

Achte auf dieses neue Leben in dir, das entsteht, wenn du die vertrocknete Hülle deines Lebens in Gott begräbst. Wenn du aber lieber ein Leben als Weizenkorn leben und dich an der Erdoberfläche profilieren möchtest, wirst du nie zur vollen Ähre heranreifen und somit das echte Leben verlieren!
Das Weizenkorn muss in der Erde bleiben, im Schatten des Kreuzes Jesu, damit das neue Leben Jesu und die Kraft, die in der Auferstehung Jesu neues Leben geschaffen hat, auch in dir neues Leben schafft, das zur vollen Frucht des Geistes wachsen kann. Mit anderen Worten sagt Paulus:
"Wenn [Gottes Geist in euch wohnt bzw.] Christus in euch ist, so ist der Leib zwar tot um der Sünde willen, der Geist aber ist Leben um der Gerechtigkeit willen. Wenn nun der Geist dessen, der Jesus von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er , der Christus von den Toten auferweckt hat, euch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt. So sind wir nun, liebe Brüder, nicht dem Fleisch schuldig, dass wir nach dem Fleisch leben. Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben müssen; wenn ihr aber durch den Geist die Taten des Fleisches tötet, so werdet ihr leben (Römer 8,9-13).
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7. SPIRITUALITÄT WIE BEI DER VEREDELUNG

Ein weiteres Bild, um zu erklären, wie der Geist Gottes in uns gute Früchte hervorbringen kann, ist der Vergleich mit der Veredelung.
Einem wilden Baum, der aus sich heraus keine gute Frucht tragen kann, kann durch einen sauberen Einschnitt ein Ast von einem edlen Baum, der Früchte trägt, eingepfropft werden. So kann in dieser engen Verbindung mit dem edlen Ast der Lebenssaft durchfließen und so den wilden Baum dazu bringen, Frucht zu tragen.
Durch die Sünde ist der Mensch wie ein wilder Baum geworden, der keine guten Früchte tragen kann. Jesus kam als Mensch, um unsere menschliche Natur zu veredeln. Jesus ist die Neuschöpfung. Durch Seine Menschwerdung, Tod und Auferstehung ist die menschliche Natur veredelt worden. Nun will der Geist Gottes diese Natur in uns einpfropfen. So wird der Mensch gute Früchte tragen, zur Ehre Gottes.
"Denn wenn wir mit ihm [Jesus] verbunden [im Urtext: eine Pflanze geworden] sind und ihm gleich geworden sind in seinem Tod, so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein.
Wir wissen ja, dass unser alter Mensch mit ihm gekreuzigt ist, damit der Leib der Sünde vernichtet werde, so dass wir hinfort der Sünde nicht dienen. Denn wer gestorben ist, der ist frei geworden von der Sünde. Sind wir aber mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden... So haltet dafür, dass ihr der Sünde [geistliche Unfruchtbarkeit] gestorben seid und lebt Gott in Christus Jesus. So lasst nun die Sünde nicht herrschen in eurem sterblichen Leibe und leistet seinen Begierden keinen Gehorsam...
(Römer 6,5-13).

Wie kann der wilde Baum Früchte bringen? Durch die Einpfropfung eines fruchtbringenden Baumes, das ist Jesus in uns.
Diese geistliche Veredelung geschieht:
1. im Verstehen der Bedeutung des Todes Jesu ("wir wissen ja ),
2. im Glauben, dass der alte Mensch tot ist und das Leben Jesu in uns greifen wird ("haltet dafür ),
3. "Gebt euch selbst Gott hin, als solche, die tot waren und nun lebendig sind (Römer 6,13),
4. "Lebt für Gott (Römer 6,11).

Der Einschnitt für die geistliche Veredelung wurde bei Jesus am Kreuz schon gemacht. Durch die menschliche Natur Jesu haben wir die einzigartige Chance, "in Jesus" eingepfropft zu werden und zu leben. Das geistliche Leben kann in unserer Natur greifen und Frucht bringen, wie "Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung" (Galater 5,22).
Hier ist eine grundsätzliche Entscheidung notwendig:
Bin ich bereit Jesus anzugehören? Ein kurzes Gebet genügt: "Ich will Jesus gehören, für Gott leben. Ich will nicht mehr für mich, sondern für Gott leben. Sein Leben soll in mir greifen. Mein Schein-Leben im Fleisch kann sterben und aufhören.

Nach so einem Gebet kommt der Heilige Geist in uns. Gott sieht unser Fleisch schon als tot und in Jesus gekreuzigt und arbeitet daran, dass wir erkennen, wie wir nun mit dem Heiligen Geist zusammenwirken. Durch das Hören auf den Geist und das Folgen seiner Anweisungen wird unser Fleisch sauben geschnitten bleiben. "Die aber Christus angehören, die haben ihr Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Begierden" (Galater 5,24). Ich lebe nicht mehr, um Begierden meines Körpers zu befriedigen, um meine Seele zu entfalten und mich zu verwirklichen.
Wenn es wuchert, wird der Gärtner unser Fleisch beschneiden. Jesus sagt: "Eine jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, wird er (mein Vater der Gärtner) wegnehmen; und eine jede, die Frucht bringt, wird er reinigen, dass sie mehr Frucht bringe... Bleibt in mir und ich in euch... Ohne mich könnt ihr nichts tun" (Johannes 15,1-7).
Nur durch die Lebenssäfte des Geistes in uns können wir nach dem Willen Gottes leben und die Rebe sich entfalten.
"Der alte Mensch , dieser wilde Baum, ist in Jesus gekreuzigt und vernichtet worden.
Neues Leben ist seit der Auferstehung Jesu möglich.
Gott braucht den Einschnitt in uns für eine saubere Veredelung. Wir müssen "durch den Geist die Taten des Fleisches töten" (Römer 8,13) und nach dem Geist leben.
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8. DAS STERBEN UNSERES FLEISCHES DURCH DEN GEIST

An dieser Stelle ist unsere tägliche Entscheidung notwendig, nicht nach den Impulsen unseres Körpers, unserer Gefühlen und unseres Denkens zu leben, sondern an Jesus zu glauben, dass er die Macht der Sünde in uns töten kann und auf die Anweisungen des Heiligen Geistes zu hören, um danach zu handeln. So stirbt unser Fleisch.
"Die aber Christus Jesus angehören, die haben ihr Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Begierden" (Galater 5,24).
Unser Fleisch - Leib und Seele, sogar unser frommes Denken, Wollen und Dienen für Gott muß in den Tod durch den Heiligen Geist gebracht werden.
Wir können und dürfen unser Fleisch nicht selbst behandeln, kreuzigen und peinigen.
Sogar jegliche Maßnahme gegen unsere fleischliche Natur oder zur Erziehung und Verbesserung unseres Fleisches ist nutzlos. Unser Fleisch ist in den Augen Gottes verwerflich und für ein Leben mit ihm nutzlos. Sogar religiöse Handlungen und gute Werke ist für Gott fleischlich und verwerflich.

Die Einen leben ehrlich mit ihrer Schwachheit des Fleisches, bitten Jesus um Vergebung und warten sehnsüchtig auf die Wiederkunft Jesu.
Andere wollen mehr, nämlich echte geistliche Menschen sein, den Sieg über ihre sündige Natur erlangen und Diener Gottes werden.
Darunter gibt es viele Pseudo-Geistliche (Heuchler sagt Jesus), die sich über andere setzen, Macht und religiösen Einfluß ausüben, viele Regel für ein frommes Leben aufstellen, usw. "Sie haben den Schein der Frömmigkeit, aber deren Kraft verleugnen sie; solche Menschen meide!" (2.Timotheus 3,5). So eine Religion gehört verworfen.

Wie werde ich von meinem Fleisch, von meiner sündigen Natur frei?
Eins muß uns immer bewußt sein und mit Paulus bekennen: "Ich weiß, daß in mir, das heißt in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt" (Römer 7,18). Er sieht die Sünde, die in ihm wohnt. Das wird immer so bleiben, bis Jesus unser Leib bei der Auferstehung verwandeln wird: "Es wird gesät ein natürlicher Leib und wird auferstehen ein geistlicher Leib" (1.Korinther 15,44). Der geistliche Leib bekommen wir bei der Wiederkunft Jesu.
Wir dürfen das Leben mit Gott nicht auf unsere Erfahrung reduzieren, sondern wir müssen unser Leben nach dem Wort Gottes ausrichten.
Das Wort Gottes sagt klar: Wer die Werke des Fleisches tut, wird das Reich Gottes nicht erben (siehe Galater 5,19-21).
"Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben müssen; wenn ihr aber durch den Geist die Taten des Fleisches tötet, so werdet ihr leben" (Römer 8,13).
Um das geistliche Leben leben zu können, müssen wir die Taten des Fleisches töten lassen. Wir müssen den Geist erlauben, die Taten des Fleisches in uns zu töten.

Was geschieht das praktisch?
Paulus schreibt an gläubige Menschen: "Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, daß ihr eure Leiber hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst" (Römer 12,1).
Hier werden wir ermahnt, Gott unseren Leib als ein Opfer hinzugeben.
Wahre Religion und der biblische Gottesdienst verlangt nicht, daß der Mensch Opfer macht, um fromm und geistlich zu werden. Das würde heidnischen Religionen entsprechen.
Der Christ ist aufgefordert, seinen Leib Gott täglich auszuliefern,
als ein Opfer und für ein Opfer, das Gott an uns tun muß.
Der Leib, den wir tragen, versperrt das geistliche Leben, hält unser Denken und Gefühlen in einer Art Sklaverei, ist der Wirkungsbereich für Dämonen und böse Geister.
Heidnische Religionen und Philosophien lehren, dass der Leib ein Gefängnis ist und haben eine Fülle von Ritten und Theorien aufgestellt, wie der Mensch die negativen Einflüssen des Leibes überwinden kann, um ein Geistlicher zu werden.
Die Bibel lehrt etwas anders:
Der Mensch soll sich nicht opfern und den Leib unterdrücken, sondern seinen Körper lieben und achten. "Niemand hat je sein eigenes Fleisch gehaßt; sondern er nährt und pflegt es, wie Christus die Gemeinde. Denn wir sind Glieder seines Leibes" (Epheser 5,29.30). Unser Leib mit Seele und Geist dürfen wir in das Leben Jesu in uns eingliedern.
Der Mensch kann die Sünde in seinem Leib nicht überwinden. Jesus tat es für ihn.

Der Mensch soll nur "seinen Leib Gott hingeben als ein Opfer"
Wir sollen unseren Leib Gott völlig ausliefern, so wie das Lamm auf dem Altar gebunden wird und vom Priester getötet wird.
Jesus, unser Hoherpriester wird unser Fleisch in den Tod bringen, uns beschneiden und zerlegen. "In Ihm seid ihr beschnitten worden mit einer Beschneidung, die nicht mit Händen geschieht, als ihr nämlich euer fleischliches Wesen ablegtet in der Beschneidung durch Christus. Mit ihm seid ihr begraben worden durch die Taufe, mit ihm seid ihr auch auferstanden durch den Glauben aus der Kraft Gottes, der ihn auferweckt hat von den Toten. Und er hat euch mit ihm lebendig gemacht, die ihr tot wart in den Sünden und in der Unbeschnittenheit eures Fleisches, und hat uns vergeben alle Sünden" (Kolossser 2,11-13).
Gott will den Tod Jesu in uns vollbringen. Wenn wir Jesus durch die Taufe angehören, werden wir in seinem Leib eingegliedert. "Wir sind durch einen Geist alle zu einem Leib getauft" (1.Korinther 12,13). Durch den Heiligen Geist werden wir in den Tod Jesu getauft für ein neues Leben im Geist.
Durch unsere tägliche Hingabe übergeben wir unseren Leib Gott als ein Opfer, das Gott tötet und beschneidet, damit wir im Leben Jesu leben können. So wird unser Fleisch in den Tod gebracht.
"Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott... So tötet nun die Glieder, die auf Erden sind, Unzucht, Unreinheit, schändliche Leidenschaft, böse Begierde und die Habsucht, die Götzendienst ist. Um solcher Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Kinder des Ungehorsams. In dem allen seid auch ihr einst gewandelt, als ihr noch darin lebtet. Nun aber legt alles ab von euch: Zorn, Grimm, Bosheit, Lästerung, schandbare Worte aus eurem Munde; belügt einander nicht" (Kolosser 3,2-9).
Nicht wir töten unser Fleisch, sondern Gott ist der, der den Leib tötet und der den Leib unter dem Geist stellt und lebendig macht.
- Ist mir bewusst, dass Gott mein Fleisch in meinem Leben in Jesus für tot sieht und erklärt, ja es durch seinen Geist tötet?
- Ist mir bewusst, dass mein Leben mit Christus verborgen ist, so dass ich auch mit Paulus sagen kann: "Nicht ich lebe, sondern Christus lebt in mir" ?
Dann bin ich ein geistlicher Mensch, der mit dem Heiligen Geist die Taten seines Fleisches töten wird. Ich werde echt sein und nicht meinen Mitmenschen eine Pseudo-Frömmigkeit vorleben und sie so belügen.

Paulus schreibt weiter:
" Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene" (Römer 12,2).
Unsere Gedanken (Sinn) brauchen eine neue Ausrichtung. Wer einmal gefastet hat, hat erlebt, wie sich die Gedanken ständig um das Essen drehen. Unsere Gedanken orientieren sich nach dem Leib und nach äußeren Umständen (die Welt).
Wenn Gott den Einfluss des Leibes in uns tötet, sind unsere Gedanken frei. Mein Denken und meine Gefühle werden vom Geist geprägt und bekommen im Geist eine neue Ausrichtung, so daß wir den Willen Gottes für unser Leben prüfen können.
Unsere Gedanken (unsere Seele) lernen den Geist und seine Stimme kennen und erkennen. Wir werden Jesus hören und die Anweisungen des Heiligen Geistes folgen können. So ändert sich unser ganzes Leben.
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9. SPIRITUALITÄT, AUF DEN GEIST GOTTES HÖREN

Jesus erklärt: "Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht. Denn ohne mich könnt ihr nichts tun (Johannes 15,5).
Dieses Bild vom Weinstock zeigt, wie eng der Kontakt mit Jesus gepflegt werden soll. Das Weizenkorn muss in der Erde bleiben, der wilde und veredelte Baum muss mit dem edlen Baum im engen Kontakt bleiben.

Alle diese Bilder wollen uns helfen, das Leben aus Gott in uns zu erleben.
Worte bleiben theoretisch und leer, wenn sie nicht gelebt werden.
Für den Alltag schenkt uns Jesus eine schöne Verheißung:
"Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren. Darin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und werdet meine Jünger (Johannes 15,7-8).
In Ihm bleiben bedeutet, dass Jesu Worte in uns bleiben.
Der geistliche Christ wird mit der Zeit lernen, Gott zu sich persönlich sprechen zu hören. Zuerst wird er es beim Lesen der Bibel erfahren, später wird er erleben, wie Gott mit ihm wie mit einem Freund spricht. Diese Worte sind Leben. Sie kommen nicht von der Seele, sondern direkt vom Heiligen Geist in uns. "Der Geist selbst gibt Zeugnis unserem Geist, dass wir Gottes Kinder sind (Römer 8,16).
Gott zu hören, wie Er zu uns spricht, das ist Sein großes Geschenk an uns. Er, der König des Universums, macht uns zu Seinen Kindern. Das Wort Gottes möchte uns durch dick und dünn begleiten. Die Stimme Jesu wird unser Denken, Fühlen und Wollen völlig verändern. Unser Herz wird im Stande sein, Liebe zu empfangen und sie weiterzugeben.
Lernen Sie den christlichen Glauben auszuleben, indem Sie auf den Heiligen Geist hören und danach handeln.
"Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir und ich gebe ihnen das ewige Leben (Johannes 10,27.28).
(Mehr dazu im Kapitel "Das Leben im Geist )

Ist Jesus wirklich mein Herr? Eine Übergabe an Ihn ist notwendig.
Ein einfaches Gebet des Herzens genügt:
"Herr, nimm mich an, so wie ich bin! Danke, dass Du für mich am Kreuz gestorben bist und dass Du heute neues Leben in mich hineinlegst. Ich will lernen, für Dich und zu Deiner Ehre zu leben. Du sollst mein Herr sein. Ich will lernen, auf Dich zu hören. Amen
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A. Jesu in uns führt uns zum Leben im Geist

Christ sein ist nur möglich, wenn Jesus Christus in uns, genau gesagt in unserem Geist wohnt. Es ist das Leben Jesu in uns, das uns prägt und alles entscheiden soll, weil er der Herr ist.
Paulus machte den Christen bewusst:
"Christus ist schon zu der Zeit, als wir noch schwach waren, für uns Gottlose gestorben. Nun stirbt kaum jemand um eines Gerechten willen; um des Guten willen wagt er vielleicht sein Leben. Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. Um wie viel mehr werden wir nun durch ihn bewahrt werden vor dem Zorn [Gerichtsvollstreckung Gottes], nachdem wir jetzt durch sein Blut gerecht geworden sind! Denn wenn wir mit Gott versöhnt worden sind durch den Tod seines Sohnes, als wir noch Feinde waren, um wie viel mehr werden wir gerettet werden durch sein Leben, nachdem wir nun versöhnt sind (Römer 5,6-10).
Jesus hat alles gegeben und getan, um jeden Menschen vor dem Tod und dem notwendigen Urteil Gottes über die Sünde zu bewahren. Nehmen Sie täglich im Glauben bewusst an, dass Jesus für Sie gestorben ist. Wenn Sie mit Gott versöhnt werden möchten, dann erklärt Jesus, der allein Schuld vergeben und wegnehmen kann, Sie für gerecht. Er nimmt Sie für ein neues Leben mit Ihm auf (siehe Kapitel "Versöhnung mit Gott ).
"Nachdem wir versöhnt sind, werden wir gerettet durch sein Leben (Römer 5,10).
Vergebung und Versöhnung mit Gott ist eine Erfahrung in einem Augenblick unseres Lebens. Nun besteht unser Leben, so Gott will, aus unzähligen Augenblicken. Das christliche Leben hat seine Höhen und Tiefen. Die irdische Realität, unsere diversen Verpflichtungen, Sorgen und Probleme bleiben.
Die hundertprozentige Garantie der Vergebung und Errettung haben wir von Jesus sofort und für immer, aber die endgültige Errettung aus der Sünde und unserem tödlichen Zustand findet erst bei der Wiederkunft Jesu statt (siehe Kapitel "Wiederkunft Jesu").
Paulus macht uns bewusst, dass die Errettung durch das Leben in Jesus geschieht. Christ sein kann nicht bedeuten, passiv auf die Wiederkunft Jesu zu warten, nach dem Motto "einmal gerettet, immer gerettet . Wir brauchen das Wirken und Leben Jesu heute ganz konkret in unserem Leben.
- Durch unseren Glauben an Jesus bekommen wir Vergebung, Gerechtigkeit und das Recht auf den Titel "Kind Gottes" (siehe Kapitel "Mensch und Sünde ).
- Die Vergebung und Annahme führt uns zur Versöhnung und Kindschaft (siehe Kapitel "Versöhnung ).
- Die Versöhnung wird durch den Bundesschluss der Taufe rechtlich bekräftigt (siehe Kapitel "Bund, Taufe und Gebote ).
Damit sind die Voraussetzungen für das geistliche Leben bzw. das Leben im Geist geschaffen. Das Leben mit Jesus kann ganz konkret und umfassend gestaltet werden.
Auf dieses Leben Jesu mit uns kommt es an. Johannes sagt: "Wer sagt, dass er in ihm [Jesus] bleibt, der soll auch leben, wie er gelebt hat (1. Johannes 2,6).
Wer in der Bundesbeziehung mit Jesus bleiben will, wer sagt, er sei "in Christus , soll auch so leben, wie Jesus auf dieser Erde gelebt hat. Wenn wir die Evangelien lesen, stellt sich bald die Frage, wie wir das bewerkstelligen können. Die Voraussetzung dafür haben wir zuvor betrachtet:
Durch Gottes Gnade sollen wir "ein Geist mit Jesus werden. Wenn das durch Gott in uns geschaffen wurde, wird unser Leben erst richtig spannend.
Nachdem wir versöhnt sind , beginnt für uns ein Leben in Christus und wir werden durch sein Leben [in uns] gerettet (Römer 5,10).
Aus diesem Grund ist uns Jesus als Vorbild gegeben worden. Das Leben Jesu auf der Erde ist für uns Christen die Referenz, und die Evangelien sind das Nachschlagewerk, um nachlesen und verstehen zu können, wie der Mensch gleich Jesus ein geistliches Leben führen kann.
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B. Das Leben im Geist braucht ein neues Denken

Das geistliche Leben (unser Geist) braucht unsere Seele und unseren Körper, um sichtbar und wirksam zu werden, insbesondere aber unseren Verstand. Unser Denken wird unserer geistlichen Dimension dienen, wenn es bewusst dem Heiligen Geist unterstellt wird.
Wenn wir manchmal die Gegenwart Jesu in uns nicht spüren, wenn wir glauben, unser Geist sei eingeschlafen, oder wenn wir uns fragen, was mit unserem geistlichen Leben geschehen ist, dann sollen wir unseren Verstand gebrauchen.
Folgende Fragen müssen wir uns in allen Situationen stellen:
Was ist die Wahrheit? Was sagt die Schrift? Wie sieht Gott die Sache?
Hier ist geistige Arbeit notwendig.
Unser Gehirn ist das Organ, das uns fähig macht zu wissen, zu denken, sich Dinge vorzustellen, sich zu erinnern und zu verstehen. Die Vernunft, die Weisheit, das Erkennen und Begreifen, sind von unserem Verstand und Intellekt abhängig.
Es muss uns bewusst sein, dass unsere Gedanken unsere Worte und Taten bestimmen. Aus diesem Grund sind unsere Gedanken ein Schlachtfeld für das geistliche Leben. Paulus erklärt:
"Obwohl wir im Fleisch leben, kämpfen wir doch nicht auf fleischliche Weise. Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. Wir zerstören damit Gedanken und alles Hohe, das sich erhebt gegen die Erkenntnis Gottes, und nehmen gefangen alles Denken in den Gehorsam gegen Christus (2. Korinther 10,3-5).
Durch den Heiligen Geist und das Wort Gottes werden falsche Gedankengebäude zerstört. Was wir bis dahin gehört und wie wir die Dinge gesehen haben, unsere Meinungen und eigenen Gedanken, all das prägt unser Denkmuster. Dieses Denkmuster aus unserem "Fleisch muss zerstört und in Christus neu gebildet werden. Paulus ermahnt die Christen: "Sinnt nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist. Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott (Kolosser 3,2-3 Elberfelderbibel).
Das macht eine bewusste Pflege unserer Gedanken notwendig. Gerade im Zusammenhang mit dem Gebet ist von Anfang an unser Verstand gefragt. So wird unser Geist geweckt, und wir werden im Geist die Gegenwart Gottes erfahren, und daraus resultierend im Geist beten können. Erleuchtet durch den Geist wird unsere Intelligenz auf neue Wege der Erkenntnis gelenkt.
Die Bibel hilft uns dabei. Ich möchte z.B. auf das Buch der Sprüche verweisen, das folgendermaßen beginnt:
"Dies sind die Sprüche Salomos, des Sohnes Davids, des Königs von Israel, um zu lernen Weisheit und Zucht und zu verstehen verständige Rede, dass man annehme Zucht, die da klug macht, Gerechtigkeit, Recht und Redlichkeit; dass die Unverständigen klug werden und die Jünglinge vernünftig und besonnen.
Wer weise ist, der höre zu und wachse an Weisheit, und wer verständig ist, der lasse sich raten, dass er verstehe Sprüche und Gleichnisse, die Worte der Weisen und ihre Rätsel.
Die Furcht des HERRN ist der Anfang der Erkenntnis. Die Toren verachten Weisheit und Zucht
(Sprüche 1,1-7)
Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Erkenntnis und des "Lebens im Geist . Wie versteht und gebraucht die Bibel das Wort "Erkenntnis ?
In der Bibel bedeutet Erkennen, eine Realität umfassend und ganzheitlich zu erfassen. Erkennen bedeutet auch, eine Person im Rahmen einer intimen Beziehung zu erleben. Erkennen bedeutet in der Bibel die intime, und somit auch die sexuelle, Beziehung zwischen Mann und Frau.
Wir lesen z.B.: "Adam erkannte seine Frau Eva, und sie ward schwanger und gebar den Kain und sprach: Ich habe einen Mann gewonnen mit Hilfe des Herrn (1. Mose 4,1). In diesem Sinne sagte Jesus:
"Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen (Johannes 17,3).
Wie beginnt diese Erkenntnis des Herrn? Salomo sagt: "Lasst uns die Hauptsumme aller Lehre hören: Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das gilt für alle Menschen (Prediger 12,13), und allen Menschen gilt die Botschaft: "Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre; denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen! Und betet an den, der gemacht hat Himmel und Erde und Meer und die Wasserquellen! (Offenbarung 14,7).

Wie beginnt die Erkenntnis?
Wie kann die wahre und tiefe Begegnung Jesu im Geist geschehen?
Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Erkenntnis!
- Mit der Anbetung beginnt das geistliche Leben.
Anbetung ist die Entscheidung, sich Gott und Seinem Leben zu beugen und bewusst das zu tun, was der Wille Gottes ist.
- Mit der Entscheidung, die Gebote Gottes zu halten, wird Leben in Jesus für uns Realität. Dabei müssen wir unseren Verstand gebrauchen. Unsere Intelligenz erkennt die notwendigen Wahrheiten, um mit unserem Leben in rechter Weise im Sinne Gottes umgehen zu können. Wir werden Ihm im Gebet unsere Kraft, unser Herz und unsere Seele überlassen.
Es geht hier um eine völlige Übergabe. Paulus spricht von Opfergabe:
"Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst.
Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene
(Römer 12,1-2).
Mit diesen Sätzen erfasst Paulus das gesamte Leben des Christen.
Der Christ erfährt durch die Barmherzigkeit Gottes, wie sein ganzes Wesen durch den Geist belebt wird. Im Aufblicken auf das Kreuz Jesu und auf Seine Auferstehung sind wir lebendig, heilig und vor Gott wohlgefällig geworden.
Nun werden wir ermahnt, unser lebendig und heilig gewordenes Wesen Gott als Opfer zu übergeben.
Das spirituelle Leben müssen wir Gott übergeben. Wir dürfen nicht so handeln, wie die Welt es lehrt und vorlebt, zum Selbstzweck, zur Selbstverwirklichung, zur Entfaltung lediglich des Körpers und der Seele. "Stellt euch nicht dieser Welt gleich! Durch Übergabe von Leib, Seele und Geist wird unser Denken verwandelt werden und Sinn bekommen. Wir werden so denken, wie Gott denkt und die Dinge so sehen, wie Gott sie sieht. Wir werden die Gesinnung Jesu bekommen und Gott erkennen.
Täglich sollen wir im Gebet zum Thron Gottes kommen, um Ihn als Schöpfer, Erlöser und König des Universums anzubeten. Täglich werden wir dadurch die Erneuerung unseres Denkens erfahren, "damit wir Gottes Willen, nämlich das Gute, das Wohlgefällige und das Vollkommene prüfen können .
So werden wir dem Bild Gottes, das Jesus vorgelebt hat, entsprechen:
"Der Herr ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.
Nun aber schauen wir alle mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wie in einem Spiegel, und wir werden verklärt in sein Bild von einer Herrlichkeit zur andern von dem Herrn, der der Geist ist
(2. Korinther 3,17-18).
Wie wir im Kapitel "Erlösung von der Sünde gesehen haben, bezeichnet die Herrlichkeit Gottes Seine Güte, Liebe, Barmherzigkeit, Geduld und Seinen Sinn für Gerechtigkeit und Sünde. Der Herr Jesus ist Geist und wohnt in unserem Geist. Wenn wir nachdenken, wie Jesus ist und uns bewusst wird, wie Er in uns wirkt, werden wir in das Ebenbild Gottes verwandelt. Unser Denken wird unsere Gefühle lenken, unsere Seele wird unseren Körper prägen. Wir nehmen die Eigenschaften Jesu an, so wie Er sie in Seinem irdischen Leben offenbart hat. Unsere Ausstrahlung wird zeigen, dass wir Jesus lieben.
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C. Unsere Seele darf nicht den Geist bestimmen

Der Heilige Geist will uns in ein Leben im Einklang mit dem Willen Gottes führen. Ich möchte anhand eines praktischen Beispiels aufzeigen, wie leicht die Seele uns eine Falle stellen und uns aus dem Wirken des Heiligen Geistes herausbringen kann:
Wenn wir meinen, wir könnten wie Jesus leben und große Projekte und Taten für Gott vollbringen, da wir so viele Erkenntnisse aus der Bibel und ein geistliches Leben haben, stellen wir unsere Seele über den Geist und verlieren sofort den Bezug zu Gott und zur Realität. Das Wirken des Heiligen Geistes wird sofort gehemmt. Die Folgen sind katastrophal!
Hochmut im Glauben ist die Garantie für schwere Krisen. Sogar die selbst gemachte Demut ist in Wahrheit Hochmut und in christlichen Kreisen ein Übel.
Der geistliche Christ muss seine Seele, seine Gedanken und tiefen Gefühle, seine großartigen Visionen und Projekte, seine Lebensstrategien und frommen Einbildungen kreuzigen, sein Wollen und Streben zum Absterben bringen und als tot betrachten.
Dann wird unsere Seele eine "Auferstehung erleben und zum neuen Leben im Geist geweckt werden. Jesus wird uns Seinen Frieden geben. In der Stille und Ruhe wird der Geist kräftig werden und wir werden erleben, wie der Heilige Geist uns führt. Wir werden imstande sein, auf die Stimme des Heiligen Geistes zu hören.
Was Jesus in Vollkommenheit gelebt hat und worin wir Ihm nachfolgen sollen, ist:
Jesus hörte auf die Stimme des Heiligen Geistes. Jesus musste ständig zwischen seinem Selbst und seinem Vater, zwischen Seiner inneren menschlichen Stimme und der Stimme des Heiligen Geistes unterscheiden. Die Worte seiner Mitmenschen waren seine Versuchung.
Die Pharisäer fragten Ihn: "Was machst du aus dir selbst? Jesus antwortete: Wenn ich mich selber ehre, so ist meine Ehre nichts. Es ist aber mein Vater, der mich ehrt (Johannes 8,53-54).
Die Suche nach Selbsterkenntnis und der Entfaltung des Selbst, der Wunsch nach mehr Selbstwahrnehmung, die Frage "Wer bin ich eigentlich? , all das ist gefährlich. Diese Fragen unterdrücken unsere Fähigkeit, auf die Stimme Gottes zu hören. Sie verführen uns, mehr auf unsere Seele als auf unseren Geist (den Heiligen Geist in uns) zu hören.
Jesus sagte: "Ich suche nicht meine Ehre (Johannes 8,50), "ich ehre meinen Vater (Johannes 8,49). Das ist die Grundhaltung Jesu, und sie gilt für alle Christen.
Die nächste Falle für Christen ist das Streben nach neuen Wahrheiten und Erkenntnissen. Es wird berichtet: "Da sprach nun Jesus zu den Juden, die an ihn glaubten: Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen (Johannes 8,31-32).
Gegenüber den Pharisäern bezeichnete sich Jesus selbst als "einen Menschen, der euch die Wahrheit gesagt hat, die ich von Gott gehört habe (Johannes 8,40).
Die Wahrheit, die uns wirklich frei macht, muss uns durch den Heiligen Geist gesagt und im Geist erkannt werden. Wir müssen die göttliche Wahrheit direkt in unserem Geist hören. Dann entsteht die wahre Revolution des Glaubens, die die Welt verändern und uns auf die Wiederkunft Jesu vorbereiten wird.
Wenn die Seele die Wahrheit für sich beansprucht, bringt das viele Probleme mit sich. Ich denke an die Kriege im Namen Gottes und die zwischenmenschlichen Konflikte im Namen der Wahrheit.
Wir müssen klar zwischen Seele und Geist unterscheiden (siehe Kapitel "das geistliche Leben ), um wie Jesus immer auf Gott hören zu können. Unsere Intelligenz wird uns dabei helfen.
Wenn wir meinen, wir sollten dies oder jenes für Gott tun, dann denken wir zuerst an die Wahrheit: " denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun. (Johannes 15,5) oder "Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr (Sacharja 4,6).
Wenn wir entmutigt und vom Glauben desillusioniert sind, wenn unsere Gefühle uns verdammen und schlechtmachen, dann können wir an das Wort denken: "Daran erkennen wir, dass wir aus der Wahrheit sind, und können unser Herz vor ihm damit zum Schweigen bringen, dass, wenn uns unser Herz verdammt, Gott größer ist als unser Herz und erkennt alle Dinge (1. Johannes 3,19-20).
Durch das Studium der Bibel lernen wir viele wichtige Wahrheiten kennen. Unsere Seele muss sich dennoch dem Geist unterordnen und hören lernen, was der Heilige Geist ihr sagt: "Jesus liebt Dich, höre auf mich .
Alles, was uns der Geist sagen wird, ist die Wahrheit, die uns frei macht.
"Wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit (2. Korinther 3,17).
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D. Im Hören auf den Geist ist Jesus unser Vorbild

Jesus lebte als Mensch vor, wie wir unser Leben als Christen führen sollen.
Vor den Augen aller Engel bewies Er trotz Seiner sündigen schwachen Natur, dass jeder Mensch vollkommen im Einklang mit dem Willen Gottes leben kann.
Allerdings muss uns klar sein: Jesus ist einzigartig, weil Er Gott ist, als einziger Mensch Gott völlig gehorsam war, ein Leben ohne Sünde lebte. Jesus ist auch einzigartig, weil Er Herr und König ist, denn Ihm wurde "alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde (Matthäus 28,18). Er ist einzigartig in Seinem Opfer am Kreuz, und in Seinem Amt als Hoherpriester.
Jesus ist jedoch nicht einzigartig, was die Quelle der Kraft für Sein irdisches Leben anbelangt. Seine Fähigkeit, ein moralisches Leben zu leben und Wunder zu wirken, ist eindeutig und allein der Kraft des Heiligen Geistes zuzuschreiben.
Jesus nützte die Kraft des Heiligen Geistes weitaus besser als jeder andere vor und nach Ihm. Er hörte auf Gott, sprach und handelte bevollmächtigt durch den Heiligen Geist. Er versprach Seinen Jüngern, ihnen den Heiligen Geist zu senden, damit auch sie diese Vollmacht hätten. Der Heilige Geist würde zu ihnen sprechen, sie alles lehren, sie an alles erinnern, was Jesus ihnen gesagt hatte, für Jesus Zeugnis ablegen, sie in die ganze Wahrheit führen und ihnen verkünden, was kommen wird (siehe Kapitel "Heiliger Geist ).
Wie Jesus selbst hörten auch Seine Jünger Gott auf übernatürliche Weise, und vollbrachten daraus Wunder.
Jesus wurde mit dem Heiligen Geist gesalbt:
"Jesus kam in der Kraft des Geistes wieder nach Galiläa... Und er kam nach Nazareth, wo er aufgewachsen war, und ging nach seiner Gewohnheit am Sabbat in die Synagoge und stand auf und wollte lesen. Da wurde ihm das Buch des Propheten Jesaja gereicht. Und als er das Buch auftat, fand er die Stelle, wo geschrieben steht (= Jesaja 61,1-2): Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, zu verkündigen das Evangelium den Armen; er hat mich gesandt, zu predigen den Gefangenen, dass sie frei sein sollen, und den Blinden, dass sie sehen sollen, und den Zerschlagenen, dass sie frei und ledig sein sollen, zu verkündigen das Gnadenjahr des Herrn (Lukas 4,14-19).
Die Apostel erzählen über Jesus: "Ihr wisst, ... wie Gott Jesus von Nazareth gesalbt hat mit Heiligem Geist und Kraft; der ist umhergezogen und hat Gutes getan und alle gesund gemacht, die in der Gewalt des Teufels waren, denn Gott war mit ihm (Apostelgeschichte 10,37-38).
Als unser Vorbild hat Jesus sich taufen lassen, und ist dabei mit dem Heiligen Geist gesalbt worden.
"Als Jesus getauft war, stieg er alsbald herauf aus dem Wasser. Und siehe, da tat sich ihm der Himmel auf, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabfahren und über sich kommen (Matthäus 3,16).
Auch wir werden durch die Taufe mit dem Heiligen Geist gesalbt.
Petrus predigte in Jerusalem: "Kehrt um und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes (Apostelgeschichte 2,38).
So hat jeder bewusst getaufte Christ den Heiligen Geistes bekommen, der sich uns schenkt, um in unserem Geist zu wohnen. Jeder Christ muss nun lernen, mit dem Heiligen Geist zusammen zu leben, wie Jesus es zu unserem Vorbild tat. Für Jesus war es normal, Seinen Vater zu hören, bevor er etwas tat oder sagte. Sein Leben wurde von dem Prinzip geleitet, dass Er nur das tat, was Er Seinen Vater tun sah: "Ich kann nichts von mir aus tun. Wie ich höre, so urteile ich und mein Urteil ist gerecht; denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat (Johannes 5,30).
Die große praktische Frage für jeden Christen lautet:
Was ist der Wille Gottes, wie soll ich im Sinne Gottes entscheiden?
Da ist viel Erfahrung und im Alltag angewandter Glaube notwendig.
Jesus sagt uns, wie Er das gemacht hat:
- Er anerkannte die Tatsache, dass kein Mensch irgendetwas von sich aus im Sinne Gottes tun kann.
- Jesus entschied sich in allen Bereichen, auf Gott hören zu wollen.
- Sein Denken und Urteilsvermögen stellte Jesus unter das Wort Gottes.
- Aus dem, was Er von Gott gehört hatte, war Jesus sicher, dass Seine Beurteilung der Dinge unabhängig von Gefühl und Meinung richtig war.
- Seine Grundhaltung war klar: Ich suche nicht meinen Willen, sondern allein den Willen Gottes.
- Jesus war sich bewusst, dass Sein Vater Ihn gesandt hatte, und dass Er mit Ihm war.
So wie Jesus sollen auch wir im Gebet von Jesus durch den Geist hören, was der Wille Gottes ist. "Dein Wille geschehe im Himmel wie auf Erden (Matthäus 6,10).
Im Hören auf den Heiligen Geist ist Jesus unser Vorbild.
An dieser Stelle stellen sich für mich die Fragen:
Wer ist unser Gott, der Heilige Geist oder unsere Intelligenz, unser geübtes Denken? Auf wen hören wir wirklich?
Den Christen und fleißigen Bibellesern stelle ich noch eine Frage:
Wer ist Euer Gott, Jesus Christus oder die Bibel?
Vielleicht für viele eine überraschende Frage!
Jesus war ständig mit dieser Problematik konfrontiert, insbesondere in den Begegnungen mit den Pharisäern. Die Pharisäer waren wirklich fromme und sehr fleißige Bibelforscher. Aber sie hatten die Bibel über Gott und Jesus gestellt und waren nicht in der Lage, zu hören, was Jesus und der Heilige Geist sie lehren wollten.
Jesus sagte zu ihnen: "Ihr habt niemals seine Stimme gehört noch seine Gestalt gesehen und sein Wort habt ihr nicht in euch wohnen; denn ihr glaubt dem nicht, den er gesandt hat. Ihr forscht in der Schrift, denn ihr meint, ihr habt das ewige Leben darin; und sie ist's, die von mir zeugt; aber ihr wollt nicht zu mir kommen, dass ihr das Leben hättet (Johannes 5,37-40).
Für die Pharisäer war die Bibel ihr Gott. Sie forschten darin, als hätten die Erkenntnisse der Wahrheit die Macht, Leben zu geben. Jesus tadelte sie, weil sie nicht zu Gott kamen, um zu hören, was Er ihnen zu sagen hatte.
Viele Menschen haben Angst in der Bibel zu lesen, weil sie glauben, dass nur Theologen und Geistliche das Wort Gottes verstehen und auslegen könnten. Sie denken, man müsse die Bibel studiert haben, um sie verstehen zu können, und übersehen dabei die Wahrheit, dass eigentlich Jesus zu Ihnen persönlich reden möchte. Mit dem Verstand alleine kann man die Bibel nicht wirklich erfassen.
Man kann akademische Studien machen und mit dem Verstand alles eigensinnig analysieren, die tiefe Bedeutung im Zusammenhang damit, wie Gott unser Leben sieht, erfährt man jedoch nur durch den Heiligen Geist.
Tragisch ist, wenn wir dabei nicht unseren Geist benützen und hören, was uns der Heilige Geist anhand der gelesenen Texte sagen möchte, um uns zum echten Leben zu führen.
Obwohl früher Pharisäer, vertraute Paulus unter keinen Umständen seinem geschulten Denken: "Auch ich, liebe Brüder, als ich zu euch kam, kam ich nicht mit hohen Worten und hoher Weisheit, euch das Geheimnis Gottes zu verkündigen. Denn ich hielt es für richtig, unter euch nichts zu wissen als allein Jesus Christus, den Gekreuzigten... mein Wort und meine Predigt geschahen nicht mit überredenden Worten menschlicher Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft, damit euer Glaube nicht stehe auf Menschenweisheit, sondern auf Gottes Kraft (1. Korinther 2,1.4-5).
Glaube und geistliches Leben sind die Folge des Wirkens des Geistes in uns.
Glaube entsteht nicht durch Menschenweisheit, sondern durch die Schöpfungskraft Gottes, die neues Leben in uns schafft und so Gemeinschaft mit Gott möglich macht.
"Nicht dass wir tüchtig sind von uns selber, uns etwas zuzurechnen als von uns selber; sondern dass wir tüchtig sind, ist von Gott, der uns auch tüchtig gemacht hat zu Dienern des neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig (2. Korinther 3,5-6).
Die Buchstaben der Bibel töten (nach dem Gesetz sind wir Sünder, müssen daher sterben)! Nur der Geist kann das geschriebene Wort Gottes in uns zum Leben erwecken, und so den tiefen Sinn der Bibel vermitteln. Paulus bringt die dramatische Geschichte Israels als Warnung für alle Christen. Wer mit seiner Seele oder seinem Verstand geistliche Dinge erkennen möchte, bleibt wie vor einem Schranken, oder, wie Paulus es formuliert, wie mit einer Decke zugedeckt und daher blind. Paulus sagt: "Ihre Sinne wurden verstockt. Denn bis auf den heutigen Tag bleibt diese Decke unaufgedeckt über dem Alten Testament, wenn sie es lesen, weil sie nur in Christus abgetan wird. Aber bis auf den heutigen Tag, wenn Mose gelesen wird, hängt die Decke vor ihrem Herzen.
Wenn Israel aber sich bekehrt zu dem Herrn, so wird die Decke abgetan.
Der Herr ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.
(2. Korinther 3,14-17). Diese Decke, die uns hindert, die Dinge so zu sehen, wie Gott sie sieht, muss von uns abgetan werden. "Sie wird nur in Christus abgetan , betont Paulus.
Die Decke über unserer Seele und unserem Herzen kann nur von Jesus persönlich weggezogen werden. Die Mauer, die uns von Gott trennt, die uns innerlich spaltet und krank macht, die uns daran hindert zu sein, wie wir eigentlich sind, diese Mauer in uns muss von Christus abgerissen werden.
"Jetzt aber in Christus Jesus seid ihr, die ihr einst Ferne wart, Nahe geworden durch das Blut Christi. Denn er ist unser Friede, der aus beiden eines gemacht hat und den Zaun abgebrochen hat, der dazwischen war, nämlich die Feindschaft (Epheser 2,13-14).
Jesus schafft Frieden und reißt Mauern und Trennungen nieder, damit Sein Leben in uns und durch uns weiterfließen kann.
Unser neuer Geist wird eins mit Seele und Leib.
Christen werden auf diese Weise vereint und bilden als Gemeinde einen Leib.
Mann und Frau werden in der Ehe ein Fleisch.
Gott und Mensch werden ein Geist.
Das sind die Auswirkungen des Wirkens Jesu in unserem Leben, wofür wir Gott unendlich dankbar sein dürfen!
Diese Auswirkungen sind nicht automatisch, nicht magisch, nicht sakramental.
Diese Gnaden geschehen nicht, weil wir christliche Riten und Traditionen erfüllen, z.B. bestimmte Worte im Gebet sprechen, Brot und Wein des Abendmahls zu uns nehmen, Handauflegungen erfahren, uns taufen lassen etc.
(je nach christlicher Tradition und Kirche ist die Liste der Riten lang).
Diese umfassende Erfahrung des Wirkens Jesu in unserem Leben erfahren wir allein im Hören Seines Wortes.
Ich betone diesen Gedanken:
Nur im Hören der Stimme des Heiligen Geistes in uns werden wir heil, und nur im Hören auf Sein Wort erfahren wir, wie unser gesamtes Leben heil wird.
Jesus spricht zu uns heute: "Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir (Offenbarung 3,20).
Es gibt nichts Schöneres als diese Erfahrung zu machen:
Zu hören, wie Jesus ganz persönlich zu mir spricht!
Jesus sagt: "Ich möchte zu Dir in Deinen Geist hinein, um mit Dir Gemeinschaft zu haben. Ich habe gutes Brot mitgebracht. Ich möchte dieses Brot mit Dir teilen und dich satt machen . Unser Glaube öffnet Ihm dann die Tür.
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E. Wie lerne ich die Sprache des Heiligen Geistes?

Die Grundvoraussetzung um Jesu Stimme ganz klar und alltäglich zu hören ist die Bekehrung, die völlige Übergabe unserer Seele und unseres Lebens an Jesus und die Wiederherstellung unseres Geistes durch den Heiligen Geist.
Jesus musste den Schriftgelehrten seiner Zeit sagen: "Warum versteht ihr denn meine Sprache nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören könnt! (Johannes 8,43).
Jesus musste feststellen: "Sie sehen es mit sehenden Augen und doch erkennen nicht, und hören mit hörenden Ohren und doch verstehen nicht, damit sie sich nicht etwa bekehren und ihnen vergeben werde (Markus 4,12).
An dieser Stelle möchte ich Jesus um Vergebung bitten.
- Vergebung, weil ich ihn nicht gehört habe
- Vergebung, weil ich mit meinen eigenen Gedanken und Vorstellungen vom Leben, vom Christ - sein und vom Wirken des Christen ihn einfach überhört habe.
- Vergebung, weil ich meine eigene Ehre gesucht habe, und seine Ehre mit meinen Worten und meinen Taten verschmutzt habe.
Ich schäme mich meines Lebens, aber mein Leben ist in Christus begraben. Ich sehe das Wirken meiner Seele in Christus als tot und erfahre, wie Leben in mir auf einmal fließt, ich erlebe, wie ein besonderes Lebensgefühl meine Seele durchdringt.
Nun kann ich mit Paulus sagen: ich "schäme mich des Evangeliums [der guten Nachricht der Vergebung Jesu] nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die daran glauben (Römer 1,16).
Diese Schöpferkraft Gottes hat in mir gewirkt. Ich erlebe sie Tag für Tag.
Diese Kraft soll nicht erst bei der Wiederkunft Jesu uns verwandeln und uns fähig machen, Gott zu hören und nach den Willen Gottes zu leben.
Die gute Nachricht ist, dass Jesus mit dieser Kraft heute in uns ganz konkret wirken möchte und dann uns helfen möchte, die Sprache des Heiligen Geistes zu hören. "Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind (Römer 8,16).
Mir überkommt immer ein tiefes Gefühl der Fassungslosigkeit, wenn Jesus mir sagt, "Hans, du hast Gnade bei Gott erfahren. Ich liebe Dich. Höre auf mich und auf das, was ich Dir sage und Dir unterweise .
In einer lauten Welt, wo Verwirrungen in allen Lebensfragen herrschen, muss uns bewusst sein, dass wir die Sprache des Heiligen Geistes wie eine Fremdsprache neu erlernen müssen.
Gerade wenn wir noch nicht in der Lage sind, zwischen eigener inneren Stimme (aus unserer Seele bzw. aus unseren Herzen) und Stimme des Heiligen Geistes klar zu unterscheiden, müssen wir am Anfang unbedingt die Stimme des Heiligen Geistes durch das Lesen der Bibel erlernen.
Die Bibel wurde nämlich durch den Heiligen Geist eingegeben. Sie ist die Niederschrift von Menschen, die die Stimme und die Offenbarungen Gottes hörten und die mit der Hilfe des Heiligen Geistes mit ihren eigenen Worten geschrieben haben.
Lernen Sie daher am Anfang durch Bibellesen im Gebet die Sprache des Heiligen Geistes kennen.
Die Bibel ist Maßstab zum Erkennen, dass jemand durch den Geist geleitet ist. Das geschriebene Wort Gottes ist die einzige Autorität, um zu erkennen, was Gott uns sagen möchte.
Aus meiner Erfahrung gibt es jedoch eine ganze Reihe von Kriterien, um objektiv erkennen zu können, ob der Heilige Geist spricht oder ob die Stimme unseres Gewissens sich meldet oder ob unser Herz unsere Wunschvorstellung ausdrückt oder ob unsere Gedanken einfach durchdrehen oder ob böse Geister uns in die Irre führen möchten.
Angesicht dieser Gefahren für unsere Seele möchte ich hier wichtige biblische Grundwahrheiten betonen:
1.) Wahrheit: Allein die Bibel ist Maßstab über Wahrheit und eine Offenbarung Gottes für alle Menschen und Kulturen.
(siehe Kapitel "Die Bibel ). Gott warnte damals schon sein Volk:
"Wenn sie zu euch sagen: Ihr müsst die Totengeister und Beschwörer befragen, die da flüstern und murmeln, so sprecht: Soll nicht ein Volk seinen Gott befragen? Oder soll man für Lebendige die Toten befragen?
Hin zum Gesetz und hin zur Offenbarung! Werden sie das nicht sagen, so wird ihnen kein Morgenrot scheinen
(Jesaja 8,19.20).
Die Sicherheit finden wir allein im Wort Gottes.
Gott lebt, Jesus spricht heute und offenbart seinen Willen.
Die Bibel bezeugt diese Wahrheit.
Jede Abweichung vom Wort Gottes bringt keine Zukunft mit Gott.
Der Maßstab für gut und böse liegt nicht in uns. Die Wahrheit ist nicht subjektiv und den Umständen nach relativ. Allein Jesus als Schöpfer aller Dinge ist der Maßstab aller Dinge und aller Wahrheiten. Jesus lehrte:
"Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich (Johannes 14,6).
2.) Wahrheit: Das Heil ist allein in der Person Jesu zu finden
Das Heil ist kein Prozess, sondern ist in Jesus schon vollbracht.
Das Heil ist kein Weg, den wir durch Gnadenerweise vollzogen müssen, um einmal gerettet zu werden, sondern liegt allein in Jesu Hand, der für uns als Hoherpriester vor Gott steht und unsere Erlösung vollbringt.
"So sollten wir ... festhalten an der angebotenen Hoffnung. Diese haben wir als einen sicheren und festen Anker unsrer Seele, der auch hineinreicht bis in das Innere hinter dem Vorhang [des himmlischen Heiligtums]
(Hebräer 6,18.19).
Wir sollten festhalten an das Angebot des geschriebenen Wortes Gottes. Diese Hoffnung ist wie ein Anker, eine Sicherheit, die bis ins Himmel reicht, dort wo Jesus für uns wirkt und für uns das endgültige Heil vorbereitet.
Das Heil hat überhaupt nichts mit dem zu tun, was wir tun könnten, um es zu bekommen. Es ist allein durch Jesus für uns erwirkt.
(Siehe Kapitel "Versöhnung mit Gott ).
3.) Wahrheit: Leben ist immer eine Gabe von Gott.
Jede Lebensform kommt direkt aus der Hand des Schöpfers.
Machen wir die Natur und unseren Geist nicht zu Göttern. Gott ist Schöpfer und Geber des Lebens. Er ist eine eigene Persönlichkeit und Herr des Universums. Leben ist sein Geschenk. Wir nehmen zur Kenntnis: Es ist da, er hat Leben in uns gegeben. Er schenkt uns geistliches Leben.
Leben mit Gott und Gemeinschaft mit ihm ist eine Gnade, die wir mit nichts, was wir tun, erwirken können.
Alles, was wir tun, ist Stückwerk und nichts nütze. Was wollen wir zum Leben, das Gott in uns macht und uns gegeben hat, hinzufügen? Wir sind höchstens Gott schuldig, ihm zu Seiner Ehre diese Gabe zu verwalten.
Unser menschliches Dasein ist staub, begrenzt und ohne Gott dem ewigen Tod geweiht. Der Psalmist betete: "Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden (Psalm 90,12).
Die Sünde kam in unsere Welt, weil Adam und Eva nicht auf die Stimme Gottes hörten, der ihnen bewusst machte, dass sie keine Götter waren, sondern sterbliche Geschöpfe sind.
Der Teufel, die alte Schlange, widersprach diese Grundwahrheiten:
Er "sprach zu der Frau: Ja, sollte Gott gesagt haben: Ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten? Da sprach die Frau zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten; aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, dass ihr nicht sterbet! Da sprach die Schlange zur Frau: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist
(1.Mose 3,1-5).
4.) Wahrheit: Das Leben im Geist ist intime Gemeinschaft mit Gott
Geistliches Leben ist nicht zum Selbstzweck, zur Entfaltung seines Selbst, zur Selbsterfahrung bzw. zur Gruppenerfahrung, auch wenn sich das im christlichen Rahmen abspielt.
Der Teufel verführt Menschen, um sie weg von der Gemeinschaft mit Gott zu bringen. Heute sind alle Menschen, Christen wie Nicht-Christen auf der Suche nach neuen Erfahrungen und Erlebnissen in allen Dimensionen des Lebens.
Das Ziel dabei ist "göttlicher zu werden, bessere Menschen und Christen zu sein, neue Erkenntnisse und Weisheiten zu sammeln, um glücklich zu sein und eine starke Persönlichkeit zu werden.
Das Angebot Satans an die Menschen: "Eure Augen werden aufgetan .
Unser Selbst, unsere Seele steht dabei im Mittelpunkt, was uns die Ohren für die Stimme der Schlange öffnet.
Aus diesen Grundwahrheiten und aus dem, was wir betrachtet haben, müssen wir immer wieder folgende Fragen beantworten, wenn wir meinen, Gott würde zu uns sprechen.
Hier ein Fragenkatalog:
- Ist die Stimme leise, ruhig, klar und unmissverständlich oder entstehen in meinem Kopf ein Wirrwarr von ungeordneten Gedanken und Gefühlen?
- Geht es um meine oder um Gottes Ehre? Um meinen oder Gottes Willen?
- Erlebe ich dabei den Frieden Gottes und eine innere Sicherheit oder verspüre ich einen inneren Stress und Eifer für die Sache Gottes?
- Hat die Stimme des Heiligen Geistes zur richtigen Zeit, passend, umfassend auf alle meine Lebensbereiche harmonisch berücksichtigt oder war diese Stimme ein Impuls, das Chaos bringt und nur eine Phantasie aus der Seele, die Verwirrungen bringt?
- Deckt sich die Stimme Gottes absolut mit der Bibel überein?
- Was signalisieren andere Christen, meinen Partner, geistliche Menschen von dem, was ich auslebe und sage?
- Lebe wie Jesus nach dem Motto: "Nur das sagen, was Jesus sagt; nur die Werke tun, die Gott zuvor getan hat oder ist in meinem Denken der Anspruch entstanden, eine Revolution in meiner Umgebung im Namen Gottes durchführen zu müssen?
Was religiöse Menschen im Namen Gottes auf dieser Erde anrichten ist schrecklich: In allen Dimensionen erfahren Menschen Chaos, Vernichtung und Tod. Wir brauchen in allen Dingen und Bereichen bei der Bewältigung unseres Lebens, das von Krisen, Problemen und Leid erschüttert wird, die Demut und die Ruhe in Gott.
- Die Stimme des Heiligen Geistes ist meistens keine hörbare Stimme.
- Diese Stimme hat nichts mit eigenen Gedanken zu tun.
- Sie ist auch mit der Stimme des inneren Menschen (unser Herz) zu verwechseln, der mit dem inneren Mensch in der Seele im Dialog bleiben sollte.
- Nach meiner Erfahrung und Erkenntnis gebraucht der Heilige Geist in unserem Geist die Intuition. Die Intuition ist eine Aktivität aus unserem Geist, so wie Denken, Fühlen und Wollen seelische sind.
Die Intuition ist aber nur ein Werkzeug, das wir dem Heiligen Geist zur Verfügung stellen, wie eine Antenne eines Radioempfängers, das wir auf die richtige Frequenz einstellen müssen, um eine bestimmte Sendung hören zu können.
Jesus erklärte: "Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist es bei jedem, der aus dem Geist geboren ist (Johannes 3,8). So ist es mit der Stimme des Heiligen Geistes. Man merkt nur seine Gegenwart und seine Aktivität, ohne wirklich erklären zu können, wie es geschieht.
Es liegt nun an uns aufmerksam in der Ruhe, im Frieden Gottes zu harren und im Gebet und im Gespräch mit Gott zu bleiben, um seine Stimme hören zu können. Geben Sie die Gelegenheit, mit Ihnen zu reden.
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F. Ohne Leib und Seele, kein Leben im Geist

Die Geschichte des Christentums offenbart mir eine große Irrlehre.
Die gesamte Christenheit ist zerrissen, weil man zwischen Geist auf der einen und Seele und Leib auf der anderen Seite eine Trennung schaffen möchte.
Um geistlicher zu werden, will man von der Sexualität Abstand nehmen. Um geistlich zu sein, wird die Pflege sowohl unserer Gefühle und Gedanken als auch des Körpers vernachlässigt, werden Gesundheitsgrundsätze für Leib und Seele missachtet, und die Signale der Seele und des Körpers überhört.
Wir machen uns damit vor Gott schuldig, weil Er uns als ganzheitlichen Menschen liebt. Für Gott sind unser Körper und unsere Seele so wertvoll wie unser Geist.
Um geistlich wirken zu können, wird auf Familie und Freundschaft verzichtet, um allein und vom Leben zurückgezogen zu leben. Dies geschieht im Namen Gottes, obwohl Er Ehe und Familie zu unserem irdischen Glück selbst eingesetzt hat. Aus Angst, ungeistlich zu sein und der Kirche zu schaden, werden neue Wahrheiten aus Wissenschaft, Medizin und Psychologie bekämpft, obwohl gerade diese Erkenntnisse uns helfen könnten, ganzheitliche Menschen nach dem Ebenbild Gottes zu werden.
Es gäbe noch viele weitere Beispiele aus allen Lebensbereichen.
Wir werden im nächsten Kapitel "Leben des Christen all unsere Lebensbereiche mit dem Wort Gottes beleuchten, um zu erkennen, welchen Plan Gottes in unserem Leben verfolgt: unser Wohlergehen!
Die Geschichte der Menschheit, meine persönliche Geschichte und alles, was sich in unserer Gesellschaft abspielt, offenbaren diese Irrlehre, dass Geist und Fleisch getrennt werden müssen. Schon die platonische Philosophie, die später ins Christentum eingedrungen ist, lehrte die Trennung von Seele und Leib, und bezeichnete den Körper als Hölle und Gefängnis der Seele. Wir müssen uns eindeutig von diesem Weltbild trennen.
Die Lehre Gottes ist ganzheitlich und menschenfreundlich. Darum müssen wir in der Bibel forschen und uns fragen: Was sagt das Wort Gottes?
"Er aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch und bewahre euren Geist samt Seele und Leib unversehrt, untadelig für die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus (1. Thessalonicher 5,23).
Folgende Gedanken vermittelt mir dieser Text:
- Bewahrung und Heiligung der Einheit Leib-Seele-Geist sind notwendig, und werden von Gott persönlich in uns gewirkt. Dazu hat Gott sich mit dem Bund, den Er mit uns geschlossen hat, verpflichtet.
Daher meine Empfehlung: Achten wir darauf, dass wir das Wirken Gottes in unserem Leben nicht mit all dem beschränken, was wir selbst tun wollen.
- Entscheidend ist der Friede, den Gott allein in uns schaffen kann, und der sich auf unsere Seele und unseren Körper auswirkt. Den Frieden Gottes, der tief, echt und dauerhaft ist, kann man nicht durch Techniken der Meditation bekommen. Der Friede Gottes ist ein Akt der Schöpfung in uns.
- Gott sieht uns ganzheitlich. Sein Wirken berührt alle Dimensionen unseres Daseins. Wir sollten daher alle Bereiche unseres Lebens Gott übergeben.
- Wenn ein Bereich zu kurz kommt, beeinträchtigt oder krank wird, leiden alle anderen Bereiche mit. Darum sollten wir unseren Körper und unsere Seele mit gebührendem Respekt behandeln.
- Ohne Seele und Leib kann das Leben im Geist nicht ausgelebt werden. Die Heiligung und das Leben in Christus beginnen im Geist. Ohne Leib und Seele kann aber der Geist nicht ausgelebt werden. Darum sagt Paulus: Geist zuerst, aber mit Seele und Leib.
- Heiligung zu unserer Bewahrung im Glauben geschieht durch Reinigung.
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G. Wir brauchen Heiligung durch Reinigung

Wir brauchen die Heiligung durch Reinigung der Einheit Leib-Seele-Geist, die unser Heiland Jesus Christus in uns bewirkt. Paulus macht bewusst: "Wir sind der Tempel des lebendigen Gottes; wie denn Gott spricht (3. Mose 26,11-12; Hesekiel 37,27): Ich will unter ihnen wohnen und wandeln und will ihr Gott sein und sie sollen mein Volk sein. Darum geht aus von ihnen und sondert euch ab , spricht der Herr; und rührt nichts Unreines an, so will ich euch annehmen und euer Vater sein und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein , spricht der allmächtige Herr (Jesaja 52,11; Hesekiel 20,41; 2. Samuel 7,14). Weil wir nun solche Verheißungen haben, meine Lieben, so lasst uns von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes uns reinigen und die Heiligung vollenden in der Furcht Gottes (2. Korinther 6,16-18; 7,1).
- Wie wir ausführlich gelesen haben, sind wir ein Tempel für das Wohnen Gottes in uns.
- Durch die Gegenwart Jesu in uns sind wir heilig. Für diese Gemeinschaft möchte Jesus in uns das Werk der Reinigung von Leib, Seele (zusammen als Fleisch bezeichnet) und Geist "vollenden . Diesen Prozess nennt die Bibel Heiligung. "Die Heiligung wird in der Furcht Gottes vollendet , also in der Anbetung Gottes, im Halten Seiner Gebote, in den Weisheiten, die Jesus uns im Geist lehrt, und im Festhalten am Glauben an Jesus, auch unter widrigsten Umständen.

Heiligung zu unserer Bewahrung im Glauben geschieht durch Reinigung. "Christus hat die Gemeinde geliebt und hat sich selbst für sie dahingegeben, um sie zu heiligen durch Reinigung, durch das Wasserbad im Wort, damit er sie vor sich stelle als eine Gemeinde, die herrlich sei und keinen Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern die heilig und untadelig sei (Epheser 5,25-27).
Jesus hat sein Leben gegeben. Nicht nur damals am Kreuz, sondern Er schenkt sich uns ganz konkret heute und in alle Zukunft.
In dieser Gemeinschaft und Intimität mit Jesus Christus sind wir in Seiner Heiligkeit, und daher im biblischen Sinne geheiligt.
Diese Heiligung bedeutet automatisch Reinigung von "toten Werken oder "vom nichtigen Wandel nach der Väter Weise (1. Petrus 1,18).
Reinigung ist eine Befreiung von der herrschenden Aktivität der Seele, die den Impulsen unseres Körpers unterliegt, geprägt von der Vererbung, der Familie und unserem Umfeld. Der Tod Jesu hat die Reinigung und Erlösung vom "Leben im Fleisch möglich gemacht.
Paulus spricht uns heute an: "Auch ihr wart tot durch eure Übertretungen und Sünden, in denen ihr früher gelebt habt nach der Art dieser Welt, unter dem Mächtigen, der in der Luft herrscht, nämlich dem Geist, der zu dieser Zeit am Werk ist in den Kindern des Ungehorsams. Unter ihnen haben auch wir alle einst unser Leben geführt in den Begierden unsres Fleisches und taten den Willen des Fleisches und der Sinne und waren Kinder des Zorns von Natur wie auch die andern.
Aber Gott, der reich ist an Barmherzigkeit, hat in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat, auch uns, die wir tot waren in den Sünden, mit Christus lebendig gemacht aus Gnade seid ihr selig geworden
(Epheser 2,1-5).
Reinigung des Körpers bedeutet Befreiung von Schmutz, toten Werken und Belastungen aus der Vergangenheit und von unserem "Fleisch", aber auch von Belastungen, die der Teufel in gewissen Situationen unseres Lebens gezielt einsetzt. Wir brauchen Jesus permanent und in allen Dingen. Er will, dass wir uns allein Ihm unterstellen, wie Küken unter die Flügel der Henne, um bei Ihm Schutz und Sicherheit zu finden. Jesus will uns "auf Adlerflügeln zu sich ziehen und tragen (2. Mose 19), und uns von allen Sünden und Belastungen befreien.

Wie geschieht konkret Heiligung durch Reinigung?
In Epheser 5,26 erklärt Paulus, dass die Heiligung mittels der Reinigung durch Jesus "durch das Wasserbad und "im Wort geschieht.
1.) Reinigung geschieht im Wasserbad der Taufe
Das Wasserbad weist auf die biblische Taufe hin.
Reinigung beginnt durch die Entscheidung, sich taufen zu lassen.
- Die Taufe ist eine Zeremonie, in der der Gläubige seine Übergabe an Jesus vor Zeugen (Kirchengemeinde, Gott und seine Engel) bekundet. Dadurch wird der Bund mit Jesus geschlossen (siehe Kapitel "Bund, Taufe, Gebote ).
- Die Taufe ist ein Sterben zum Leben im Geist. Jesus benützt das Bild der Wiedergeburt. Jesus erklärte Nikodemus: "Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen. Was vom Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; und was vom Geist geboren ist, das ist Geist (Johannes 3,5-6).
Paulus erinnert daran, welche Bedeutung das Symbol der Taufe hat:
"Wisst ihr nicht, dass alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft? So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, auch wir in einem neuen Leben wandeln (Römer 6,3-4).
Für Paulus ist die Taufe nicht nur ein einmaliges Bekenntnis, sondern vielmehr ein ständiges Bewusstsein, das ein Leben im Geist und in Christus ermöglicht: "Wir tragen allezeit das Sterben Jesu an unserm Leibe, damit auch das Leben Jesu an unserm Leibe offenbar werde (2. Korinther 4,8).
Darum ist das Verständnis des Todes Jesu so entscheidend für unser christliches Leben: Wir sind mit Christus am Kreuz gestorben. Für Gott sind wir durch die Sünde tot. Das, was sich noch bewegt (die fleischliche Natur des Menschen), muss täglich zu Grabe getragen werden, damit das Leben Jesu in uns offenbar werden kann. Darum sagte Paulus: "Christus ist mein Leben und Sterben ist mein Gewinn. Wenn ich aber weiterleben soll im Fleisch, so dient mir das dazu, mehr Frucht zu schaffen (Philipper 1,21-22).
Am Fleisch soll dann die Frucht des Wirkens des Geistes sichtbar werden.
Jesus sagte: "Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater der Weingärtner.
Eine jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, wird er wegnehmen; und eine jede, die Frucht bringt, wird er reinigen, dass sie mehr Frucht bringe.
Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe.
Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun
(Johannes 15,1-5).
Jesus reinigt uns und sieht gleichzeitig uns als rein "um des Wortes willen , weil die Reinigung durch das Wort geschieht.

2.) Reinigung geschieht im Wort und im Hören auf Jesus
Das Wort, das durch den Geist an uns gerichtet wird, vollendet in uns sein Werk. "Das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens (Hebräer 4,12).
Darum sagten die Propheten im Alten Testament "das Wort des Herrn geschah an mir . Wenn Gott spricht, dann geschieht etwas, in diesem Fall die Reinigung in uns, wie wenn frische Luft in stickige Räume strömt.
An dieser Stelle hat mir die griechische Sprache geholfen, die Gedanken des Paulus besser zu erfassen. Im Griechischen gibt es zwei Worte für das deutsche "Wort : "Logos und "Rhema .
- "Logos weist auf einen Inhalt des Wortes Gottes hin, also auf die Wahrheit, auf das Gesetz und auf Seinen Willen.
- "Rhema weist auf die Art und Weise hin, wie das Gesagte gebracht und formuliert wird, z.B. auf die Atmosphäre des gegenseitigen Vertrauens und der Wertschätzung, die in einem Gespräch entsteht .
Wenn Gott spricht, dann will Er unser Herz berühren und gewinnen.

Im folgenden Bibeltext geht es um die eheliche Beziehung zwischen Mann und Frau, wo der Mann aufgefordert wird, das Beispiel Jesu auf seine Frau anzuwenden: "Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat und hat sich selbst für sie dahingegeben, um sie zu heiligen...im Wort (Epheser 5,25-26). Und wie wird das Herz einer Frau gewonnen? Durch Worte, die Wertschätzung, Achtung und Verständnis ausdrücken. Das weiß jeder Mann, der sich einmal verliebt hat. Mehr darüber im Kapitel "Die christliche Ehe im "Leben des Christen .
Reinigung geschieht im Wort, insbesondere durch die Art und Weise, wie Wahrheiten und Worte an uns gerichtet werden. Das erleben wir in der Gemeinschaft mit Jesus: Seine Liebe, seine Fürsorge, sein Mitgefühl, seine Geduld und Treue.
Es schmerzt mich sehr, wenn ich erlebe, wie Christen im Namen der Wahrheit hart und herzlos werden und meinen, ein Werk im Sinne Gottes zu vollbringen, dabei aber die Frucht des Geistes verachten:
"Die Frucht des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung .
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H. Jesus bereitet für uns Werke zu seiner Ehre vor

Das Thema "Werke des Glaubens und Halten der Gebote zerreißt nicht nur die Christenheit, sondern eigentlich die gesamte Menschheit. Jeder Mensch, egal welchen Alters, hat damit ein Problem. Aber der Bestand unserer Gesellschaft und unseres Lebens hängt von den richtigen Taten und dem Halten von Geboten ab. Im Kapitel "Bund, Taufe, Gebote wird diese Thematik behandelt.
Mir geht es in diesem Kapitel darum aufzuzeigen, was Jesus in uns und durch uns wirken möchte. Im nächsten Kapitel werden wir dann die Auswirkungen des Lebens in Christus auf all unsere Lebensbereiche behandeln.
Hier also eine Überleitung zum Kapitel "Leben des Christen :
- Wir haben bis jetzt festgehalten, dass Glaube und geistliches Leben niemals durch etwas entstehen, das wir leisten könnten. Wir können geistliches Leben nicht selbst produzieren. Die Vergebung der Sünden durch Jesus und als Folge das gerechte Leben in Christus können niemals durch Werke erreicht werden.
So schreibt Paulus: "Doch weil wir wissen, dass der Mensch durch Werke des Gesetzes nicht gerecht wird, sondern durch den Glauben an Jesus Christus, sind auch wir zum Glauben an Christus Jesus gekommen, damit wir gerecht werden durch den Glauben an Christus und nicht durch Werke des Gesetzes; denn durch Werke des Gesetzes wird kein Mensch gerecht (Galater 2,16).
Andererseits hält das Wort Gottes fest:
"Du glaubst, dass nur einer Gott ist? Du tust recht daran; die Teufel glauben 's auch und zittern... Da siehst du, dass der Glaube zusammengewirkt hat mit seinen Werken, und durch die Werke ist der Glaube vollkommen geworden... So seht ihr nun, dass der Mensch durch Werke gerecht wird, nicht durch Glauben allein... Denn wie der Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot (Jakobus 2,19-26).
Dieser scheinbare Widerspruch löst sich auf, wenn wir das Leben Jesu betrachten, das heute zu unserer Erlösung dient. Jesus sagt uns nämlich: "Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und er wird noch größere als diese tun; denn ich gehe zum Vater (Johannes 14,12).
Unser Glaube ist die Grundvoraussetzung und die treibende Kraft, die uns zu Jesus bringt und Gemeinschaft im Geist möglich macht.
Unser Glaube öffnet in uns die Tür für den Heiligen Geist, so dass dessen Wirken in uns möglich wird. Jeder Christ ist eingeladen, auf das Wirken Jesu zu achten, genau wie Jesus auf die Werke Seines Vaters zu unserem Vorbild geachtet hat. Jesus erklärte damals: "Der Vater hat den Sohn lieb und zeigt ihm alles, was er tut, und wird ihm noch größere Werke zeigen, sodass ihr euch verwundern werdet (Johannes 5,20).
Auch sagte er: "Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und der Vater in mir? Die Worte, die ich zu euch rede, die rede ich nicht von mir selbst aus. Und der Vater, der in mir wohnt, der tut seine Werke (Johannes 14,10).
Was wollte Jesus Seine Jünger und die Schriftgelehrten Seiner Zeit lehren?
Jesus war als Mensch "in seinem Vater und der Vater war in ihm . Als Seine Nachfolger haben wir heute das Vorrecht "in Christus und Christus in uns zu sein, und wie Jesus zu leben. Jesus sagt weiters: "Der Vater, der in mir wohnt, der tut seine Werke und "der Vater hat den Sohn lieb und zeigt ihm alles, was er tut . Genauso gilt uns heute: Jesus, der in uns wohnen möchte, will Seine Werke durch uns tun. Jesus hat uns lieb und zeigt uns alles, was Er tun möchte. So kann die Verheißung Jesu auch in unserem Leben erfüllt werden:
"Wer die Wahrheit tut, der kommt zu dem Licht, damit offenbar wird, dass seine Werke in Gott getan sind (Johannes 3,21).
Es geht also in unserem Christsein darum,
- die Werke Jesu zu sehen,
- von Jesus zu hören, welche Werke Er in unserem Leben tun möchte,
- zu lernen, die Werke zu tun, die Jesus für uns vorbereitet hat, sie zu Seiner Zeit und nach Seiner Art und Weise zu vollbringen.
Paulus sagt deshalb zu den Christen: "Aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme.
Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen
(Epheser 2,8-10).
Dieser Text ist für mich wie eine Bombe in der Christenheit. Das Christentum hat im Laufe der Jahrhunderte das Leben im Geist definiert. Eine ganze Reihe von Lehren, Meinungen, Traditionen, Anordnungen und Pflichten für den einzelnen Christen sind je nach Kirchenzugehörigkeit aufgestellt worden.
Wir hören hie und da Sätze wie "Du sollst dies oder jenes tun, dann bist du dies und kannst jenes erleben , oder zusammengefasst: unsere Taten sollen unser Sein definieren.
Gott sagt aber: "Du bist mein Kind und mein Geschöpf , darum lebe und handle entsprechend. Nach dieser Erkenntnis im Sinne Gottes zu leben, stellt für viele Kirchen einen großen Schritt dar.
Aber das Evangelium von Jesus, die gute Nachricht von dem, was Er für uns tun möchte, lautet:
1.) Wir sind Sein Werk, aus Gnade und durch die Gabe des Lebens in uns. Wir sind "in Christus eine neue Schöpfung, "geschaffen in Jesus .
2.) Wir haben dadurch, dass wir aus den Händen des Schöpfers und Erlösers geschaffen sind, eine Bestimmung erhalten. Gott hat das Recht, unser Leben zu bestimmen, weil Er Schöpfer und Geber des Lebens ist, und "wer will mit dem Schöpfer rechten? "Ich und mein Haus wollen dem Herrn dienen .
3.) Wir sind Gottes Schöpfung, bestimmt "zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen .
Anbetung ist die einzig passende Haltung vor dem König der Könige und Herrn der Herren. Darum empfinde ich die Frage "Was sollen wir für Gott tun als völlig unpassend. Sie verleitet uns nur dazu, wieder in eine Art "Betriebsamkeit bzw. in ein "Funktionieren zurückzufallen. So geben wir unserer Seele Raum, anstatt dem Geist Gottes. Wir vollbringen wieder die Taten des Fleisches, obwohl wir nach dem Geist leben sollen.
Wie oft erlebe ich, dass Menschen den Wunsch oder gar die Verpflichtung verspüren, eine Funktion zu erfüllen, wie "Ich möchte Christ sein oder "Ich muss dies und jenes für Gott tun . Die Folge ist meist, dass sich Desillusionierung und Enttäuschung breitmachen. Diese Menschen sind dann die ersten, die dem Christentum den Rücken kehren, und sich andere Wege suchen. Wenn ich mit solchen Menschen rede, erfahre ich, dass sie ehrlich mit den Problemen ihres Lebens ringen, aber oft falsche Entscheidungen treffen, und sich immer mehr im Sumpf der Sünde verstricken. Andere bleiben in ihren Kirchen und bemühen sich, christliche Taten zu vollbringen nach dem Motto "Ein Christ soll . Jede Kirche hat ihren Katalog von Vorschriften. So bekriegen einander die Menschen mit religiösen Fragen. Das ist für mich das große Übel von Religion (siehe Kapitel "Religion ).
Johannes berichtet von den Pharisäern: "Da fragten sie ihn: Was sollen wir tun, dass wir Gottes Werke wirken? (Johannes 6,28).
Ist die Frage nicht im christlichen Sinne lobenswert?
Ist das nicht die Frage, die wir uns stellen sollten?
"Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Das ist Gottes Werk, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat
(Johannes 6,29).
Es ist das Werk Gottes, wenn wir an Jesus glauben!
Dieser Glaube wird uns zu einem Leben in Christus und im Geist führen.
Wir werden unabhängig von einer Religion oder einem Kirchenführer von Christus persönlich unterrichtet werden, der allein unser Herr ist, und von Gott, der allein unser Vater im Himmel ist.
"So spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben, und sie sollen mein Volk sein und ich will ihr Gott sein.
Und es wird keiner den andern noch ein Bruder den andern lehren und sagen: Erkenne den HERRN , sondern sie sollen mich alle erkennen, beide, Klein und Groß, spricht der Herr
(Jeremia 31,33-34).
Der Heilige Geist wird uns zeigen, welche Werke Jesus heute für uns vorbereitet hat. Gemeinsam mit dem dreieinigen Gott werden wir uns Freude und Leid teilen. Wir werden unserem Gott Dank und Lobpreis darbringen. Dann können wir uns wirklich auf das Leben mit Christus freuen.

Als Zusammenfassung dieses Kapitels möchte ich aufzeigen, was Gott alles in unserem Leben tun möchte:
"So spricht Gott der Herr: Ich tue es nicht um euretwillen, ihr vom Hause Israel [ihr Christen], sondern um meines heiligen Namens willen, den ihr entheiligt habt unter den Heiden, wohin ihr auch gekommen seid. Denn ich will meinen großen Namen, der vor den Heiden entheiligt ist, den ihr unter ihnen entheiligt habt, wieder heilig machen. Und die Heiden sollen erfahren, dass ich der Herr bin, spricht Gott der Herr, wenn ich vor ihren Augen an euch zeige, dass ich heilig bin. Denn ich will euch aus den Heiden herausholen und euch aus allen Ländern sammeln und wieder in euer Land bringen, und ich will reines Wasser über euch sprengen, dass ihr rein werdet; von all eurer Unreinheit und von allen euren Götzen will ich euch reinigen. Und ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben und will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben. Ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und danach tun. Und ihr sollt wohnen im Lande... und sollt mein Volk sein und ich will euer Gott sein. Ich will euch von all eurer Unreinheit erlösen (Hesekiel 36,22-29).
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