Messianisches Reich: Der unerfüllte Plan Gottes für Israel

Was sah die Prophetie in bezug auf den WiederaufbauJerusalems voraus?

Anbei eine Auflistung der messianischen Verheißungen für das Volk Israel nach der babylonischen Gefangenschaft.

Wir sehen, dass das Vorhaben Gottes mit Israel sich nicht erfüllt hat.

Für die Verwirklichung aller Absichten, die Gott mit Israel nach der Rückkehr aus Babylonerreichen wollte, war dem Volk von Gott selbst eine maximale Zeitspanne von 70 Jahr- Wochen (also 490 Jahren bis ins Jahr 34 n.Chr.) vorgesehen worden.In der Prophetie von Daniel 9,24 heißt es diesbezüglich: 70 Wochen sind bestimmt (verhängtbzw. abgeschnitten) über dein Volk und über deine heilige Stadt!

Innerhalb dieser Zeit sollte sich am Volk Israel alles erfüllen, was in Dan. 9, 24 und bei den anderen Propheten angekündigt wurde.

1. Die Vorhersagen über die äußeren Umstände

o Israel würde wieder in seine Heimat zurückkehren.

Jer. 31, 8-10; Jer. 32, 36-37; Hes. 34,13; Hes. 36, 22-24; Jer..29,14

Erfüllt? Grundsätzlich ja, doch nicht so ganz, wie es der Plan und Wille Gottes war!

o Kein einziger Israelit würde in Babylon zurückbleiben.

Hes. 39, 28

Erfüllt ? Esra 2,64 (Nur etwa 50.000 Israeliten gingen trotz dringlicher Aufrufe der Propheten in dieHeimat zurück! Jer. 51, 45-50 / Sach 2, 10

Viele Juden blieben in Babylon und der Aufruf der Propheten wurde von vielen nichtbeachtet und gehört!

o Die Stadt und der Tempel würde wieder errichtet werden.

Jes. 60,13 / Jer. 31, 38-40; Jes. 44, 26, Jes 45, 18 /Sach. 6, 15

Erfüllt ? Bezüglich der Bauarbeiten zwar erfüllt, doch nicht alles, so wie es die Prophezeiungenvorhersahen.

o Wie sollte der Tempel aussehen? Nach welchen Plan sollte er errichtet werden? Hes. 40-43

So wie Mose am Berg Sinai von Gott den genauen Plan für die Stiftshütte erhielt, so zeigte Gottdem Hesekiel auf einen "sehr hohen Berg" (Kp. 40, 2) einen genauen Plan von demTempel, der in Jerusalem wieder errichtet werden sollte. Hesekiel sollte diesen Plan dem Volkebeschreiben. (Hes. 43, 10-12)

Erfüllt? Esra 3, 8-13 Nirgends wird bemerkenswerter Weise konkret von einem Plan gesprochen, nachdem gebaut wurde. Auf alle Fälle baute man nicht nach dem Plan des Hesekiel!Der Tempel des Hesekiel kam daher nie wirklich zustande! Die Vision darüber erfüllte sich nichtam AT-Israel!

Es kann aber auch sein, daß Gott mit der Tempelvision des Hesekiel nicht nur einenbuchstäblichen Tempel meinte, der so genau nach dem Willen Gottes errichtet werden sollte.Hatte er damit vielmehr das Volk selbst im Auge?Welche letzte Bedeutung hatte diesbezüglich schon die Errichtung des Heiligtums in der Wüste durch Mose? siehe Ellen White, LebenJesu, S. 194

o Israel würde auch wie zuvor seine eigene Priester-, Tempel- und Opferordung haben. Hes. 44,10-11

Erfüllt ? Grundsätzlich ja! Doch zur Zeit Maleachis (um 430) finden wir schon ein korruptes Priester- undOpfersystem. (Lies dazu den Propheten Maleachie) Später, zur Zeit Jesu, wurde auch diePriesterordnung nicht mehr beachtet. Es gab z. Bsp. zwei Hohepriester = (Hannes und Kaiphas)oder sogar mehr Mt. 26, 3)

o Israel würde wieder wie zuvor seinen eigenen Königsthron und seine Könige haben.

Jer. 33,17 / Jer.30, 21

Erfüllt ? Keine Erfüllung in AT-Zeit! Neh. 9,37

o Alle Äcker, Weiden und alles Vieh würde ihnen gehören und großen Ertrag bringen.

Jer. 32, 42-44 Hes. 34,13-14

Erfüllt ? Das Land verarmte immer mehr und mehr und gehörte nicht mehr den Juden alleine. Neh. 9, 36-37

o Das Land würde wieder blühen und von höchster Fruchtbarkeit sein.

Hes. 34, 25-27 / Hes. 36, 34-36

Erfüllt ? Das Land wurde immer mehr zur Wüste ! Doch seit einigen Jahrzehnten großeBewässerungsprojekte verwirklicht! Ist das nun die Erfüllung?

o Friede und Sicherheit würde im Lande herrschen.

Jer. 33, 6 / Jer. 30 10

Erfüllt ? Das heimgekehrte Volk hatte keinen wirklichen Frieden mehr. Esra 4, 4-5 / Neh. 4

o Jerusalem würde wieder voller Menschen bewohnt sein.

Hes. 36,38; Jer 30, 19;

Erfüllt ? Das Gegenteil war der Fall. Neh. 7,4 (So war es etwa 80 Jahre nach der Rückkehr!)

o Der Wiederaufbau von Plätzen und Gräben sollte in kummervoller Zeit stattfinden, also mit Widerstand und Schwierigkeiten wäre zu rechnen und sich darauf einzustellen! Dan. 9,25

Erfüllt ? Ja! Esra 4 -5; Das Volk ließ sich zunächst gleich nach der Rückführung durch die von Gottangekündigten Schwierigkeiten hindern, das Werk zu unterbrechen.

o Jerusalem würde sicher wohnen und ohne Mauern sein.

Der Aufbau der Mauern schien nicht mehr vorgesehen gewesen zu sein. Sach. 2,8 (Hes. 38; 8,11+ 12+14)

Auch Daniel spricht nur von Plätzen und Gräben nicht aber von Mauern, die wieder erbaut werden sollten. Dan. 9:27)

Erfüllt ? Nein! Neh. 2, 17 Nehemia baute die alten Mauern wieder auf! Warum eigentlich ? Hatte Gottursprünglich einen anderen Plan mit dem rückgekehrten Volk ? Sach. 2,8

Die Bedingung, daß Gott ihnen eine feurige Mauer sei, war natürlich geknüpft an den Gehorsamdes Volkes, den sie nicht erbrachten !

Doch Gott zieht sich doch nicht gleich vom Volk zurück sondern erlaubt ihnen unter seinerbesonderen Führung, den Aufbau der ursprünglich nicht vorgesehenen Mauern zu ihremSelbstschutz vor Feinden aufzubauen.Auch das geschah offensichtlich immer noch in kummervoller Zeit und unter großenSchwierigkeiten und Feindschaft. Neh. 3-5

2. Vorhersagen über die geistliche Dimension

o Gott wollte wieder unter ihnen wohnen.

Hes. 37, 26-28

Erfüllt ? Es gab bemerkenswerter Weise keinerlei Gottesoffenbarung bei der Wiederrerichtung des Altars, (Esra 3, 3) noch bei der Grundsteinlegung des Tempels, (Esra 3, 10-13) noch bei der Wiederweihe des Tempels, (Esra 6, 15- 18) wie es z. Bsp. bei Weihe der Stiftshütte in der Wüste ( 2. Mose 40, 34) und auch bei der der Weihe des ersten Tempels der Fall war ! (2. Chr.7,1)

o Der Tempel sollte wieder die Gegenwart Gottes offenbaren.

Hes. 37,27-28; Jes. 2, 2-3

Erfüllt ? Kein Zeichen der Gegenwart Gottes wurde im neuen Tempel sichtbar, wie es zur Zeit Mose und Salomo noch der Fall war.

o Israel würde wieder fröhliche und gottwohlgefällige Gottesdienste haben.

Jer.33, 10+11

Erfüllt ? Das Gegenteil war der Fall. Gott konnte ihre Gottesdienste nicht mehr riechen. Mal. 2,13;

o Buchstäblicher und geistlicher Früh- und Spätregen würde Israel gegeben werden.

Joel 2,23

Erfüllt ? Auch diesbezüglich kam das Gegenteil! Haggai 1; Mal 3, 8-10

o Israel würde wieder Propheten, (Träume und Gesichte ) haben .

Joel 3, 1-2

Erfüllt ? Nach Maleachi über 400 Jahre prophetenlose Zeit! Siehe Jes 29, 9-14

o Viele Völker würden nach Jerusalem kommen um anzubeten.

Jes. 62, 14 / Jes. 49,23 / Sach.8,20-23

Erfüllt ? Das Volk wurde mehr und mehr zum Abstoß für die Heiden! Mal. 2, 8 Röm. 2, 24

o Völlige Gotteserkenntnis würde Israel gegeben werden.

Jer. 31,34

Erfüllt ? Die Gotteserkenntnis ging völlig verloren. Das Volk konnte zwischen Recht und Unrecht nicht mehr unterscheiden. Mal. 2, 13-17 / 3; 13-15; Mk. 12, 24

o Gott wollte einen neuen, beständigen Bund mit Israel eingehen.

Jer. 31, 31-32 Jer. 32, 40

Erfüllt ? Der Bund wurde gebrochen und dann von Gott selbst aufgelöst! Mt. 21, 43; Luk. 19,14

o Der Herr wollte sein Gesetz in ihr Herz und in ihren Sinn schreiben.

Jer. 31, 33, Er wollte Leute aus ihnen machen, die nach seinen Geboten wandeln. Hes. 36,26 / Jer. 32, 39

Vollkommener Gehorsam seinen Geboten gegenüber würde sein Volk auszeichnen. Hes. 37,24

Erfüllt ? Ihr eigenes Gesetz ergriff immer mehr von ihrem Herzen und ihrem Sinn Besitz. Mal. 3, 7-9; Röm. 2,17-24 Mt. 15,3-9

o Das Volk würde den Zustand völliger Gerechtigkeit und Sündlosigkeit empfangen.

Jer. 33, 16; Jes. 62, 1-7; (Jes.61. 2-4) Hes. 36, 29+ 33

Erfüllt ? Ihre Sündhaftigkeit wurde immer schlimmer! Mal. 2, 10

o Es würde kein Sünder mehr in Zion gefunden werden.

Jes. 1,18 Zeph. 3,12; Hes. 37, 23

Erfüllt ? Die Zahl der Sünder und Gesetzesbrecher nahm mit der Vermehrung des Volkes immer mehr zu! Mal. 2, 11-15

3. Die Tragödie mit Israel

Ellen White erklärt im "Großen Kampf zwischen Licht und Finsternis"

Die Juden hatten sich selbst die Fesseln geschmiedet, sich selbst den Becher der Rache gefüllt.In der vollständigen Vernichtung, die ihnen als Nation widerfuhr, und in all dem Weh, das ihnen indie Diaspora (Zerstreuung) nachfolgte, ernteten sie nur, was sie mit eigenen Händen gesät hatten. Ein Prophet schrieb einst: „Israel, du bringst dich in Unglück! … denn du bist gefallen um deinerMissetat willen.“ Hosea 13,9; 14,2.

Ihre Leiden werden oft als eine Strafe hingestellt, mit der sie auf direkten Befehl Gottesheimgesucht wurden. Auf diese Weise sucht der große Betrüger sein eigenes Werk zu verbergen.

Durch eigensinnige Verwerfung der göttlichen Liebe und Gnade hatten die Juden den Schutz Gottes verwirkt, so dass Satan sie nach seinem Willen beherrschen konnte.

Die schrecklichen Grausamkeiten, die bei der Zerstörung Jerusalems verübt worden waren, kennzeichnen Satans rachsüchtige Macht über jene, die sich seiner verderbenbringenden Herrschaft unterstellen. GK 35

Jesus wollte für Israel zunächst nur das gleiche tun, als alle anderen Propheten vor ihm! Doch siehaben ihm als den Herrn des Universums das gleiche Schicksal zugefügt als den Propheten.Darauf wollte Jesus die Juden kurz vor seinem Tode in dem Gleichnis vom Weinberg noch einmalhinweisen und sie dadurch auch vor einem solchem Verbrechen warnen! (Mt. 22,33-46)....Zuletzt sandte er seinen Sohn!

Es ging Jesus bei seinem ersten Kommen tatsächlich noch einmal um einen Versuch einerSammlung und Bekehrung Israels! „Wie oft habe ich Euch sammeln wollen .... doch ihrhabt nicht gewollt! Matth. 23,37

Er wollte, dass das Volk endlich die Früchte bringt, die Gott von Anfang an von ihnen erwartete,nämlich den wahren Gott und das wahre Evangelium in die ganze Welt zu bringen, und seinenCharakter in ihrem Leben wiederzuspiegeln, und auf diese Weise Gott vor allen Heiden zuverherrlichen. (Hes. 36,23)

DER TOD JESU IST DIE GARANTIE, DASS DIESE VERHEISSUNGEN SICH MIT DEM VOLK GOTTES HEUTE ERFÜLLEN WERDEN!