Gott hat die ganze Weltgeschichte vorausgesagt!

Gott allein kennt die Zukunft

Gott allein kann die Zukunft voraussagen.
So stellte sich Gott dem Propheten Jesaja vor: "Ich bin Gott, und sonst keiner mehr, ein Gott, dem nichts gleicht. Ich habe von Anfang an verkündigt, was hernach kommen soll, und vorzeiten, was noch nicht geschehen ist. Ich sage: Was ich beschlossen habe, geschieht, und alles, was ich mir vorgenommen habe, das tue ich" (Jesaja 46,9.10).
Der Prophet Amos stellt klar: "Gott der Herr tut nichts, er offenbare denn seinen Ratschluß den Propheten, seinen Knechten... Gott der Herr redet!" (Amos 3,7.8). Durch diese Sammlung von Offenbarungen Gottes ist die Bibel für alle Menschen entstanden.

Die Worte Gottes sind für uns durch die Propheten gesammelt worden.
Deshalb ist die Bibel ist ein prophetisches Buch
- ein aussgewöhnliches Buch
- für Ihr Leben absolut relevant
"So besitzen wir das prophetische Wort um so fester, und ihr tut gut, darauf zu achten als auf eine Lampe, die an einem dunklen Ort leuchtet, bis der Tag anbricht und der Morgenstern in euren Herzen aufgeht.
Ihr sollt vor allem wissen, dass keine Weissagung der Schrift aus eigener Deutung geschieht. Denn niemals wurde eine Weissagung durch den Willen eines Menschen hervorgebracht, sondern von Gott her redeten Menschen, getrieben vom Heiligen Geist"
(1. Petrus 1,19-21).
Die Bibel ist ein prophetisches Buch. Ein Drittel davon sind zukünftige Aussagen, die niemals aus der Vorstellungskraft eines Menschen gemacht wurden. Jedes Wort der Bibel ist göttlichen Ursprungs.

Die Gedanken Gottes für unser Leben sind durch den Geist Gottes im Geist der Menschen eingegeben worden.
Darum ist die Bibel Wort Gottes und einziger Grundlage für den Glauben.

Die erfüllte Prophetie ist das Siegel für den göttlichen Ursprung der Bibel.
Die Bibel ist wirklich Gottes Werk. Es kann nicht anders sein, denn kein Mensch kann die Zeit und Ereignisse der Geschichte so genau voraussagen wie Gott. Daher ist Gott der eigentliche Autor der Bibel, auch wenn er Menschen als Feder benutzte.


Jesus verweist auf die biblische Prophetie

Jesus Christus hat ausdrücklich auf den Glaubenswert der Prophezeiungen hingewiesen, wenn er sagt: "Ich habe euch das alles im Voraus gesagt, damit euer Glaube fest bleibt, wenn es dann eintrifft" (Johannes 14,29).
siehe die Prophetie Jesu betreffend Endzeit und Zeichen der Zeit, die uns zeigen, dass Jesus bald wiederkommen wird - eigentlich eine zutreffliche Beschreibung unserer Zeit.
Dieses Wort Jesu zeigt, dass Gott uns die Prophetie gegeben hat, Glauben möglich zu machen und Glaube zu stärken.
Wir leben immerhin in einer Zeit, wo wir auf die Weltgeschichte zurückblicken können und erkennen können, dass Gott wirklich die Geschichte der Menschheit in seiner Hand hat.
In der Vorankündigung der Zerstörung Jerusalems sagte Jesus:
"Wenn ihr nun sehen werdet das Gräuelbild der Verwüstung stehen an der heiligen Stätte, wovon gesagt ist durch den Propheten Daniel - wer da liest, der merke auf" (Matthäus 24,15).
Jesus ermutigt uns, das Buch Daniel aufmerksam zu lesen und zu achten, was vorausgesagt wurde.

Daniel war ein Prophet, der im 6. Jh. v. Chr. gelebt hat. Er hat Weissagungen gegeben, die Licht auf die ganze Weltgeschichte bis zu ihrem Abschluss werfen.e


Der Traum von Nebukadnezar

Das 2. Kapitel des Buches Daniel fürht uns mitten hinein in die Geschichte des neubabylonischen Weltreiches, und zwar zur Zeit Nebukadnezars, des grössten Herrschers dieses Reiches. Im Jahre 612 v. Chr. hatte sein Vater Nabopolassar die Stadt Ninive zerstört und damit die assyrische Vorherrschaft gebrochen.
Das Fundament zur babylonischen Weltmacht war gelegt. In gewaltigen Feldzügen baute nun der Sohn das Werk seines Vaters aus. Er wies den ägyptischen Pharao bei Karkemisch am Euphrat eindeutig in die Schranken, zerschlug Juda und eroberte Jerusalem.
Damit war Babylon Weltmacht Nummer Eins. Von nun an konnte sich Nebukadnezar dem friedlichen Ausbau seiner Herrschaft widmen.
Doch würde Babylon eine Weltmacht bleiben? Oder würde Babylon das Schicksal Assyriens oder Ägyptens teilen müssen?
Diese Gedanken verfolgten den König bis in den Schlaf hinein. Ein furchterregendes Bild trat im Traum vor seine Augen. Nicht von ungefähr war dieser Traum dem Herrscher zuteil geworden. Dass Nebukadnezar den Inhalt des Traumes vergass, war ebenfalls kein Spiel des Zufalls, sondern ein besonderer Wink Gottes.
Denn als die befragten Sterndeuter und Weisen versagten, erbat Daniel von Gott die Offenbarung des Traumes. Er erhielt sie durch ein Gesicht, trat vor den König und teilte ihm das Geheimnis des Traumes mit.
Zuerst machte Daniel folgendes bewusst: "Das Geheimnis, nach dem de König fragt, vermögen die Weisen, Gelehrten, Zeichendeuter und Wahrsager dem König nicht zu sagen (Vers 27). Aber es ist ein Gott im Himmel, der kann Geheimnisse offenbaren. Der hat dem König Nebukadnezar kundgetan, was in künftigen Zeiten geschehen soll. Mit deinem Traum und deinen Gesichten, als du schliefst, verhielt es sich so: (Vers 28). Du König, dachtest auf deinem Bett, was dereinst geschehen würde; und der, der Geheimnisse offenbart, hat dir kundgetan, was geschehen wird (Vers 29)...
Du, König, hattest einen Traum, und siehe, ein großes und hohes und hell glänzendes Bild stand vor dir, das war schrecklich anzusehen (Vers 31).
Das Haupt dieses Bildes war von feinem Gold, seine Brust und seine Arme waren von Silber, sein Bauch und seine Lenden waren von Kupfer (Vers 32), seine Schenkel waren von Eisen, seine Füße waren teils von eisen und teils von Ton (Vers 33).
Das sahst du, bis ein Stein herunterkam, ohne Zutun von Menschenhänden; der traf das Bild an seinen Füßen, die von Eisen und Ton waren, und zermalmte sie (Vers 34). Da wurden miteinander zermalmt Eisen, Ton, Kupfer, Silber und Gold und wurden wie Spreu auf der Sommertenne, und der Wind verwehte sie, daß man sie nirgends mehr finden konnte. Der Stein aber, der das Bild zerschlug, wurde zu einem großen Berg, so daß er die ganze Welt füllte (Vers 35) Das ist der Traum. Nun wollen wir die Deutung vor dem König sagen.


Die Deutung von Daniel

DAS STANDBILD DEUTUNG VON DANIEL AUSLEGUNG
Das Haupt - aus Gold "Du, König, bist ein König aller Könige, dem der Gott des Himmels Königreich, Macht, Stärke und Ehre gegeben hat und dem er alle Länder, in denen Leute wohnen, dazu die Tiere auf dem Felde und die Vögel unter dem Himmel in die Hände gegeben und dem er über alles Gewalt verliehen hat . DU BIST DAS GOLDENE HAUPT" (Vers 37.38). BABYLON: 605-539 v. Chr.
Brust und Arme - aus Silber "Nach dir wird ein anderes Königreich aufkommen, geringer als deines" (Vers 38a)... MEDO-PERSIEN: 539-331 v. Chr.
Bauch und Hüften - aus Kupfer "... danach das dritte Königreich, das aus Kupfer ist und über alle Länder herrschen wird" (Vers 38b) GRIECHENLAND: 331-168 v. Chr.
Beine - aus Eisen "Und das vierte wird hart sein wie Eisen; denn wie Eisen alles zermalmt und zerschlägt, ja, wie Eisen alles zerbricht, so wird es auch alles zermalmen und zerbrechen" (Vers 40). ROM: 168 v. Chr. bis 476 n. Chr.
Füsse - aus Eisen und Ton "Daß du aber die Füße und Zehen teils von Ton und teils von Eisen gesehen hast, bedeutet: das wird ein zerteiltes Königreich sein; doch wird etwas von des Eisens Härte darin bleiben, wie du ja gesehen hast Eisen mit Ton vermengt. Und daß du gesehen hast Eisen mit Ton vermengt, bedeutet: sie werden sich zwar durch Heiraten miteinander vermischen, aber sie werden doch nicht aneinander festhalten, so wie sich Eisen und Ton nicht mengen läßt" (Verse 42-43). ZERTEILTES REICH: 476 n. Chr bis zum Ende
DER STEIN "Aber zur Zeit dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Reich aufrichten, das nimmermehr zerstört wird; und sein Reich wird auf kein anderes Volk kommen. Es wird alle diese Königreiche zermalmen und zerstören; aber es selbst wird ewig bleiben, wie du ja gesehen hast, daß ein Stein ohn Zutun von Menschenhänden vom Berg herunterkam. So hat der große Gott dem König kundgetan, was dereinst geschehen wird. Der Traum ist zuverlässig, und die Deutung ist richtig" (Verse 44.45). DAS EWIGE REICH GOTTES

Das goldene Haupt: Babylon

Der König Nebukadnezar (605-562 v. Chr.) erscheint als Repräsentant des ersten Reiches, denn es heisst: "Du bist das goldene Haupt"; gemeint ist aber sein Reich, denn der Prophet setzt hinzu: "Nach dir wird ein anderes Königreich aufkommen".
Babylon war mit den Massstäben der Antike gemessen, eine Metropole ersten Ranges. Die Innenstadt umgab eine Dopppelmauer, welche bis 7 Meter dick war. Auch die äusseren Befestigungsanlagen bestanden aus einer Doppelmauer von jeweis 7 bis 8 Metern. Ungefähr alle 50 Meter soll ein Trum in die Mauer eingebaut gewesen sein. 15 Fundamente von solchen Türmen haben die Archäologen entdeckt. Der Umfang der Stadtmauern Babylons betrug ungefähr 15 km. Wenn man bedenkt, dass der Umfang des kaiserlichen Rom 9 km und der Athens, auf dem Höhepunkt seiner Macht, 6 km betrug, kann man wohl ermessen, dasss der gewaltige Bauherr Nebukadnezar überaus stolz auf seine Stadt war und ausgerufen hat: "Das ist das grosse Babel, das ich erbaut habe zur Königsstadt durch meine große Macht zu Ehren meiner Herrlichkeit" (Daniel 4,27).
Babylon, Sitz des Gottes Marduk, war im Altertum ein religiöses Zentrum ohnegleichen. 53 Tempel, 955 Heiligtümer und 383 Strassenältäre gab es dort.
Der Mittelpunkt der Stadt war der 90 Meter hohe, berühmte Turm "Etemenanki". Nur die Pyramiden von Gizeh übertrafen dieses gewaltige Bauwerk. Auf der letzten Etage befand sich das Heiligtum des Gottes Marduk. Auch die Paläste Bablons gehörten zum Prächtigsten der alten Welt. Die "hängenden Gärten" zählten zu den sieben Weltwundern. Es handelte sich dabei wahrscheinlich um Dachgärten, die Nebukadnezar seiner medischen Frau hatte bauen lassen, um sie im flachen Mesopotamien über den Verlust der heimatlichen Berge zu trösten. In der Nähe der hängenden Gärten, im Norden der inneren Stadt, befand sich das gewaltige "Ischtartor", durch welches die Prozessionen zum Tempel am Fuss des Etermenanki zogen. Das Tor erreichte eine Höhe von 12 Metern. Die äusseren Ziegel der Mauer waren farbig glasiert. Die Mauern präsentierten sich gelb, die Tore blau, die Paläste rosa und die Tempel weiss. Das Ischtartor war 51 Meter lang, da es durch die Doppelmauer führte, und seine Wände hatte man über und über mit Tierfiguren verziert. Auf einer Keilschrifttafel fand man folgende Inschrift:
"Ich (Nebukadnezar) habe Babylon, die heilige Stadt, den Ruhm der grossen Götter, herrlicher als je zuvor erbaut und seine Wiedererrichtung gewährt. Kein König unter allen Königen hat das gebaut, was ich in prächtiger Weise Marduk gestiftet habe... Möge der Weg meines Lebens lang sein, möge ich mich reicher Nachkommenschaft erfreuen. Möge mein Spross die schwarzköpfigen Völker bis in alle Ewigkeit regieren und möge man meinem Namen in den zukünftigen Zeiten ein gutes Gedächtnis bewahren."
Bis in alle Ewigkeit an der Macht zu bleiben, das war der Wunsch Nebukadnezars. Bis in alle Ewigkeit Krieg, Unterdrückung, Götzendienst und Menschenkult - das konnte nicht der Wille Gottes sein.
Noch bevor Daniel dem König verkündet hatt: "Nach dir wird ein anderes Königreich aufkommen" (Dan.2,39), hatte schon der Prophet Jesaja im 8. Jh v. Chr. geweissagt: "So soll Babel, das schönste unter den Königreichen, die herrliche Pracht der Chaldäer, zerstört werden von Gott wie Sodom und Gomorra" (Jesaja 13,19).
Sven Hedin, der 1916 die Überreste Babylons besuchte, schrieb: "Wie buchstäblich haben sich die Voraussagungen der Propheten von der Zerstörung der grossen Stadt erfüllt! Die Wüste ringsum wirkt weniger öde als diese Schutthaufen und diese trostlosen, kahlen Mauern. Denn von der Wüste erwartet man nichts, die Ruinen aber sprechen von vergangener Grösse und erloschenem Glanz. Die gewaltigen Mauermassen des hohen Ischtartores stehen nackt, nachdem das Feuer die Dächer aus Zedernholz vernichtet hat. Nicht einmal Beduinen errichten hier ihre Zelte, nur Schakale sah ich sogar am Tage aus ihren Schlupfwinkeln hervorschleichen."


Die silberne Brust: Medo-Persien

Die Geschichte berichtet uns, dass der Perserkönig Kores im Jahre 539 v. Chr., das für unbezwingbar gehaltene Babylon erobert hat.
Wie kam es zu dem Doppelreich Medo-Persien?
Das alte medische Reich wurde um die Mitte des 6. Jh. v. Chr. von Kores erobert, doch durften die Meder ein gewisses Mass an Selbständigkeit bewahren. So ist es verständlich, dass die Bibel vom "Gesetz der Meder und Perser" (Daniel 6,9; 13,16) spricht.
Durch gewaltige Kriegszüge dehnte sich das persiche Reich aus. In der Zeit von Darius I. (522-486 v. Chr.) gelangte Persien zum Höhepunkt seiner Macht.
Vor dem gewaltigen Herrscher durfte niemand unaufgefordert erscheinen, wenn er nicht sein Leben riskieren wollte. Und wer vor das Antlitz des mächtigen Mannes trat, musste sich sofort in den Staub werfen.
Wieder träumte ein Tyrann den Traum ewiger Herrschaft!
Dach als Darius 486 v. Chr. starb, waren seine Träume wie Seifenblasen zersprungen. Seine Heere erlitten 490 v. Chr. bei Marathon durch ein winziges griechisches Heer eine furchtbare Niederlage. Auch die Ägypter wollten das persische Joch nicht mehr länger tragen. Dem Nachfolger des Darius, dem launischen, frauensüchtigen Xerxes, ging es nicht besser. Wohl gelang es ihm, Ägypten niederzuzwingen, aber nun brach die Revolution in Babylon aus. Xerxes konnte die Statd zwar zerstören, aber das Schicksal des medo-persischen Reiches wurde auf den griechischen Kriegsschauplätzen entschieden. Wohl gelang es trotz heldenhaften Widerstandes, Athen zu erobern, aber der schlaue Themistokles lockte die persische Flotte bei Salamis ins Verderben. Der mit so großen Hoffnungen unternommene Revanchefeldzug endete mit einer vernichtenden Niederlage. Für den griechischen Dichter Aischylos war das ein Gottesgericht über die Vermessenheit der Perser.
Von nun an ging es mit dem persischen Reich bergab.
Wiederum erfüllte sich die Prophezeiung Daniels: "Danach das dritte Königreich, das aus Kupfer ist und über alle Länder herrschen wird" (Daniel 2,39).


Die Hüften aus Kupfer: Griechenland

Unter "Erz" verstand man im Alten Testament Kupfer oder eine Legierung aus Kupfer und Zinn (Bronze). Tatsächlich waren die griechischen Soldaten wegen ihrer Rüstungen und Waffen aus Bronze berühmt. Als Alexander der Große mit 20 Jahren auszog, die damalige Welt zu erobern, war allerdings der Höhepunkt der griechischen Kultur schon überschritten.
Es wäre auch geschichtlich nicht richtig, von einem griechischen Weltreich zu reden, denn Alexamder war ein mazedonischer König. Da es aber seinem Vater Philipp im Jahre 338 v. Chr. gelang, die größten Teile Griechenlands unter seiner Herrschaft zu vereinigen, kann man von einem griechisch-mazedonischen Reich sprechen. Wenn man den Einfluss des Griechentums bis in die Römerzeit berücksichtigt, kann man auch von einem hellenistischen Imperium reden. Alexander sah es vorerst als seine Hauptaufgabe an, die Invasionszüge der Perser zu rächen. Mit einer relativ kleinen Armee von 35.000 Mann setzte dieser einzigartige Feldherr im Jahre 334 v. Chr. über den Hellespont, um in einem Triumphzug sondergleichen in wenigen Jahren der Herr der Welt zu werden.
Am Granikus errang er seinen ersten Sieg. Bei Issus, am Eingang zu Herzen Asiens, stellte sich ihm der Perserkönig Darius III. mit einem Riesenheer und Tross entgegen, das moderne Historiker mit ca. 200.000 Mann beziffern. Alexander griff sofort an und durchbrach mit seiner mazedonischen Phalanx die Reihen des Gegners. Er wollte den persischen Großkönig selbst fangen. Doch Darius und sein Heer flohen Hals über Kopf. Das Land stand offen vor dem Eroberer. Er durchzog Syrien, eroberte nach siebenmonatiger Belagerung Tyrus und zog danach in Jerusalem ein. Dort soll ihm nach dem Bericht von Josephus Flavius der Hohepriester Jaddua entgegengetreten sein und das Buch Daniel gezeigt haben: "Als er in den Tempel ging, opferte er Gott nach des Hohenpriesters Anleitung. Er behandelte Hohepriester und Priester in großzügiger Weise. Und als man ihm das Buch Daniel zeigte, worin Daniel erklärt, dass ein Grieche das persische Reich zerstören werde, glaubte er, dass die Prophezeiung ihn betreffe." Darauf schickte Alexander sich an, Ägypten zu erobern, das ihn mit Begeisterung als Befreier empfing.
Hier gründete er 331 v. Chr. die nach ihm benannte und später so berühmte Stadt Alexandria. Von nun an liess er sich als ein Sohn der Götter verehren.
Danach brach er ins Herz des persischen Reiches auf, das ihm nach der Schlacht von Arbela wie ein reifer Apfel in den Schoss fiel. Mit 25 Jahren ist Alexander der mächtigste Mann der Welt. Aber die Gier nach Ruhm, Macht und Reichtum lässt ihn nicht ruhen. Auf in das sagenumwobene Indien! Alexander kam bis zum Indus, dort begannen die Truppen zu rebellieren, und er musste umkehren. Wie eine Sonne war dieser Herrscher aufgestiegen, aber wie eine Sternschnuppe sollte sein Leben verlöschen. Er konnte im Jahre 323 v. Chr. noch nach Babylon zurückkehren, doch nach ausschweifenden Trinkgelagen überfiel ihn ein heftiges Fieber, und in wenigen Tagen hauchte er sein Leben aus.
Nach langen Kämpfen zwischen den Nachfolgern Alexanders zerfiel sein Reich in 4 Teile:
1. Das ptolemäische Reich (Ägypten, Palästina und das südlichen Syrien)
2. Das seleukidische Reich (von Kleinasien über Syrien bis Indien)
3. Das Reich des Lysimachus (Thrakien und Teile Kleinasiens)
4. Das Reich des Kassander (Mazedonien und Griechenland)
Diese Teilstaaten wurden nach und nach von Rom besiegt und erobert.
Wie sagte doch die Prophezeiung Daniel?
"Und das vierte wird hart sein wie Eisen; denn wie Eisen alles zermalmt und zerschlägt, ja, wie Eisen alles zerbricht, so wird es auch alles zermalmen und zerbrechen" (Daniel 2,40).


Die eiserne Beine: Rom

Durch nichts Besseres könnte die Militärmacht Rom veranschaulicht werden als durch Eisen. Die Römer waren sich durch aus ihrer Mission, die Welt zu beherrschen, bewußt. Die charakteristische Ausdrucksform dieses Sendungsbewußtseins finden wir in den bekannten Worten Vergils: "Du bist ein Römer, dies sei dein Beruf! Die Welt regiere, denn du bist ihr Herr, dem Frieden gib Gesittung und Gesetz, begnadige, wer sich dir gehorsam fügt, und brich im Kriege der Rebellen Trutz."
Über die Brutalität des "eisernen" Rom ist schon viel geschrieben worden. Da ist z.B. der eiskalte Hass eines Cato, der jede Rede im Senat mi den Worten schloss: "Im übrigen halte ich dafür, dass Karthago zerstört werden müsse." Diesem Wunsch wurde im Jahre 146 v. Chr. entsprochen und die Stadt, die lange Zeit der Todfeind Roms gewesen war, samt ihrer Bevölkerung vernichtet. Herder spricht von dem "blutgetränkten Boden des römischen Ruhms" und fasst die römische Geschichte in zwei Worten zusammen: "Verheerung und Zerstörung". Kulturell ganz von Griechenland abhängig, war der Römer der Inbegriff des Soldaten. Im Herzen des wahren Römers gab es kein Mitleid. Von den Gladiatorenspielen bis zu den Kreuzigungen, von der Versklavung ganzer Völker bis zu den grausamsten Verfolgungen reichte die breite Palette der eisernen Macht Roms. Und als gar die Republik von der Monarchie abgelöst wurde und das orientalische Gottkaisertum auch in Rom einzog, da wuchsen Brutalität und Größenwahn ins Gigantische.
Der Nervenkranke "Gott" Caligula, der grausame Nero, der erste Christenverfolger, Domitian, der Gewalttäter und die späteren Imperatoren bis Diokletian, die das Christenblut in Strömen fliessen liessen, sie alle sind ein Beweis für die Richtigkeit der Weissagung.
Nach der Sage soll Rom im Jahre 753 v. Chr. gegründet worden sein. Geschichtlichen Boden bekommen wir erst um das Jahr 500 v. Chr. unter die Füsse, als Rom eine Republik wurde. Um die Mitte des 3. Jh.v.Chr. war bereits ganz Italien unter römischer Herrschaft. Aus den Punischen Kriegen im 3. und 2. Jh.v. Chr. ging Rom als die stärkste Macht im Mittelmeerraum hervor. Durch Eroberung Mazedoniens (168 v. Chr.) stieg es zur Weltmacht auf. Nichts konnte seinen Lauf hemmen. Kleinasien, Palästina, Ägypten, all die Reste des hellenistischen Imperiums mußten sich unter sein Joch beugen. In der Zeit des Kaisers Trajan (98-117 n.Chr.) erreichte Rom seine größte Ausdehnung. Von Gibraltar bis zum Euphrat, von Nordafrika bis England erstreckte sich dieses mächtige Reich. Jahrhunderte lang hielt es zusammen, bis auch seine Stunde abgelaufen war. Der sittliche Verfall, die geistige Niederlage durch das Christentum und der immer stärker werdende Druck der fremden Völker an den Grenzen führten zum Zusammenbruch und zur Auflösung Roms.
Daniel war schon vor einem Jahrtausend gestorben, als seine Weissagung in Erfüllung ging. Im Jahr 476 n. Chr. setzte der germanische Fürst Odoaker den letzten römischen Kaiser Romulus Augustulus ab und krönte sich zum König von Italien. Das römische Reich aber zerfiel in viele Teile, wie es durch die Zehen in der Weissagung angedeutet wurde.


Füsse aus Eisen und Ton: Das zerteilte Reich

Auf dem Boden Roms bildeten sich nun zur Zeit der Völkerwanderung eine Anzahl germanischer Königreiche, die sich untereinander heftig bekämpften. Diese Uneinheitlichkeit geht aus der Weissagung klar und deutlich hervor: "Dass du aber die Füsse und Zehen teils von Ton und teils von Eisen gesehen hast, bedeutet: das wird eine zerteiltes Königreich sein" (Daniel 2,41).
Daniel setzt hinzu: "Und dass die Zehen an seinen Füssen teils von Eisen und teils von Ton sind, bedeutet: zum Teil wird´s ein starkes und zum Teil wird´s ein schwaches Reich sein" (Daniel 2,42).
In der Tat bestanden zwischen den einzelnen Reichen der Völkerwanderung große Unterschiede. Franken und Westgoten z.B. besassen mächtige Reiche, während andere z.B. Sueven und Burgunder, über ein Mittelmass an Macht nicht hinauskamen.
An Versuchen aus dieser Zerrissenheit herauszufinden und die Einheit des römischen Reiches wiederherzustellen - jetzt aber unter christlichem Vorzeichen als "Heiliges römisches Reich" - hat es in der Geschichte nicht gefehlt.
Der Prophet sagt: "Und dass du gesehen hast Eisen mit Ton vermengt, bedeutet: sie werden sich zwar durch Heiraten miteinander vermischen, aber sie werden doch nicht aneinander festhalten, so wie sich Eisen mit Ton nicht mengen lässt" (Daniel 2,43).
Karl dem Großen gelang es im 9. Jh. noch einmal, fast das Ganze wieder in seiner Hand zu vereinigen, aber nach seinem Tod brach das Reich erneut auseinander.
Die Habsburger mit ihrem Wahlspruch "A.E.I.O.U.": "Alles Erdreich ist Österreich untertan", hätten fast das Ziel erreicht. Wie man weiß, bedienten sie sich meist friedlicher Mittel nach dem berühmten Wahlspruch: "Mögen andere Kriege führen, du, glückliches Österreich, heirate!" Unter Karl V., in dessen Reich "die Sonne nicht unterging", erreichte die Macht Habsburgs ihren Höhenpunkt. Aber mit dem Tode des so gewaltigen und unglücklichen Mannes zerfiel das Reich endgültig in einen spanischen und deutschen Teil. Frankreich un England haben nie zum Habsburgerreich gehört. Die Rievalität zwischen Frankreich und dem Hause Österreich führte dazu, daß die französischen Könige es nun versuchten, Nachfolger der römischen Kaiser zu werden. Ludwig XIV., der "Sonnenkönig", der möchtigste Mann der Welt im 17. Jh., hätte noch gerne neben der französischen Königskrone die christlich-römische Kaiserkrone auf sein Haupt gesetzt, und zuzeiten fanden sich genug bestochene Kurfürsten, um diese Krone zu verkaufen - allein, es sollte ihm nicht gelingen. Der "Herrliche" starb als verbitterter Greis.
Und wieder erschien ein Gewaltmensch auf der Bühne der Geschichte, der Triumph und Niederlage auskosten sollte wie kein anderer vor ihm: Napoleon Bonaparte. Der Korse, der als französischer General halb Europa besiegte und sich 1804 die Kaiserkrone aufsetzte, strebte nach der Weltherrschaft.
Inzwischen durchlief das machthungrige Genie eine Siegeskarriere ohnegleichen. Seine Pläne waren eindeutig: "Wir brauchen ein europäisches Gesetz, einen europäischen Kassationshof, eine einheitliche Münze, die gleichen Gewichte und Masse, wir brauchen dieselben Gesetze für ganz Europa. Aus allen Völkern will ich ein Volk machen."
Er sollte nicht der Letzte bleiben, der das tun wollte!
Schnell vollendete sich die Tragödie Leipzig! Während die verbündeten Österreicher, Preussen und Russen die Stadt stürmten und Napoleon nur mit Mühe aus dem brennenden Hexenkessel fliehen konnte, schrieb der Dichterfürst Goethe wenige Kilometer entfernt die treffenden Verse: "Der Mensch erfährt, er sei auch, wer er mag, ein letztes Glück und einen letzten Tag."
Dieser letzte Tag sollte nicht lange auf sich warten lassen. Auf Waterloo folgte St. Helena. Der Traum von der Aufrichtigung eines dem römischen vergleichbaren Weltreiches war ausgeträumt.
Gott war im Regiment und er ist es bis heute geblieben. Wie bei Napoleon hat sich auch bei Adolf Hitler das Wort der Prophezeiung erneut bestätigt.
Das alles umfassende, ewige Weltreich der Einheit und des Friedens kommt nicht durch die untauglichen Bemühungen der Menschen zustande, sondern durch den Stein, wie ihn der Prophet sah.
Das hat auch für das moderne Europa des dritten Jahrtausends seine Gültigkeit.
Es kommt, wenn Gott sein Reich aufrichtet, für welches er uns zu beten gelehrt hat: "Dein Reich komme!" (Matthäus 6,10).
Wir können ganz sicher sein, wie die erstene Teile der Weissagung sich erfüllt haben, so wird auch die Erfüllung des letzten nicht ausbleiben, "denn der Traum ist zuverlässig, und die Deutung ist richtig" (Daniel 2,45).

Jesus wird wiederkommen und sein Reich aufrichten (siehe Wiederkunft Jesu)
Jesus wird nicht zulassen, dass die Erde und die Menschheit sich ganz vernichtet.
Nein, er wird vorher eingreifen und sichtbar wiederkommen.
"Herr Jesus, komme bald und mache mit dem Leid auf dieser Erde ein Ende", möge unser Gebet sein.


5. Prophetie in Daniel


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